Mesut im Glück

Hier kommt alles rein, was Spaß macht! Witziges und Unterhaltsames.
Antworten
Benutzeravatar
manfred
Hoteldirektor
Hoteldirektor
Beiträge: 1091
Registriert: 22.03.2007, 22:11
Lieblingsort: Fener Mahallesi / Antalya
Wohnort: Hamburg / Antalya

Mesut im Glück

Beitrag von manfred »

Mesut im Glück

Vorigen Monat habe ich Mesut -der natürlich gar nicht Mesut heißt- getroffen. Er sah gar nicht glücklich und zufrieden aus.

"Mesut, arkadas, was ist los? Du siehst nicht zufrieden aus."

Mesut sah mich mit seinen hundstreuen, braunen Augen an und sagte: "Manfred. Arkadas. Ich habe Probleme."

"Komm, setz Dich. Ich hole uns Efes und Du erzählst was los ist Aber bitte, tane tane ve yavas; Sonst verstehe ich Dich nicht."

Seufzend und zu Tode betrübt nahm mein arkadas mir gegenüber Platz und zog eine ikibin aus der Packung.

Ich zog zwei Flaschen Efes aus dem Kühlschrank und stellte sie neben den Aschenbecher. Dankbar sah mir Mesut in die Augen.

"Arkadas. Du kennst den Halunken Abdulrahman nicht. Aber ich kannte ihn. Nun kenne ich ihn nicht mehr. Er ist nicht mehr mein Freund. Ich hatte für den Schwager seiner Schwester eine große Arbeit fertig gestellt. -Serefe, arkadas- Aber dieser Halunke sagte, dass er kein Geld habe, um mich zu bezahlen. Und er wollte mir dafür sein Auto, -einen Tofas Broadway- geben. Ich habe mir das Auto angesehen, aber es sah sehr alt und angerostet aus.

Manfred, arkadas, was soll ich sagen: besser einen Broadway in der Hand, als Überhauptnichts. Ich schlug ein und wir gingen zum Notar, damit dort die Übergabe des Autos protokolliert wurde. Das kostete mich 150,- TL, denn Abdulrahman hatte kein Geld dabei.

Und dann begannen die Probleme: Ich setzte mich in das Auto und Abdulrahman erklärte mir, was ich zu tun hatte, um das Auto zu fahren. Oh, die Lenkung ging soooo schwer. Und eine lautes Geknatter kam von hinten aus dem Auspuff. Ich brachte Abdul nach Hause und dann fuhr das Auto gar nicht mehr. Der Motor blieb stehen. Warrnblinker gab es in dem Auto nicht.

Manfred, ich begann zu schwitzen.

Was soll ich weiter erzählken. -Sefere, arkasdas- Das Auto war Schrott. Und ich hatte keinen Lohn für meine Arbeit.

Arkasdasim, warum erzähle ich Dir das? Ich brauche nun Geld, um diese Schrottkste wieder los zu werden. Du bekommst es hundertprozentig wieder, wenn ich wieder Geld zur Verfügung habe. Ich brauche 500,-- Tl."

Ich kenne ja meine Pappenheimer. Also sagte ich, dass ich zwar das Geld gern geben würde, aber ich müsste den nächsten Zinszahlungsterimin bei der Denizbank abwarten. Das verstand Mesut.

Wir tranken noch ein Efes und Mesut flötete von dannen.


Vorgestern traf ich Mesut ganz zufällig in unserem Teegarten. Viele unserer Freunde sassen um ihn herum und er sah sehr glüclklich und zufrieden aus. Mesut bestellte Tee und Gözleme für alle. Ich wurde natürlich auch aufgefordert, mich dazuzusetzen.

"Mesut, was ist passiert? Hast Du im millipiango eine Million gewonnen?"

Mesut zog mich zur Seite und sagte ganz leise in mein rechtes Ohr.

"Arkadasim, nicht millipiango, sondern: Eine Tante meiner Schwiegertochtger und deren Schwager haben wir gestern zum Friedhof gebracht. Sie sind leider gestorben, aber sie haben uns viel Geld hinterlassen.. Nun sind meine Geldsorgen vorbei. Ich habe drei Häuser in der Ege Sitesi bei Davutlar geerbt. Die werden jetzt renoviert und dann vermiete ich die Häuser an Touristen.

Dein Geld benötige ich jetzt nicht mehr."

Und ganz fröhlich sah mich Mesut mit seinen braunen Mandelaugen an.

Wollt Ihr nicht eines seiner Häuser kaufen? Vielleicht kann ich Euch ein Treffen mit Mesut vermitteln.

Viele Grüße von Manfred.
Nichts ist unmöglich!
Antworten