TV-Tipps OKTOBER

Film, Fernsehen, Bücher und anderen Medien.
Forumsregeln
Interessante Themen in der Medienwelt.
Wenn ihr Texte zitiert, dann achtet bitte darauf. die Quelle mit anzugeben. Bitte keine Bilder von anderen Seiten direkt verlinken!
Antworten
Yadira

TV-Tipps OKTOBER

Beitrag von Yadira »

02.10.06 WDR 22:30 - 23:15 Uhr
die story
Schauen, was geht - Jungsein auf Türkisch


Die Geschichte beginnt wie ein Märchen: Muammer und Deniz, zwei junge Türken in München, spielen als Laiendarsteller in einem Film mit. Dieser bekommt einen Filmpreis, die Laudatio hält ein bayerischer Staatssekretär. Vor laufender Kamera verspricht der Politiker, er persönlich werde sich um eine Lehrstelle für die beiden bemühen. Wie geht es weiter?
Ein Jahr lang begleiten die Autoren Muammer und Deniz und ihre Clique im Münchner Osten. Ein soziales Krisengebiet: Arbeitslosigkeit, Aussichtslosigkeit und Alkoholismus.
Viele der Jugendlichen hier sprechen weder türkisch noch deutsch, sondern bestenfalls etwas dazwischen. Ihre Identität ist 'Weder-noch': In der Türkei sind sie 'die Deutschländer', hier 'die Türken' - mit eigenständiger Subkultur. Eine Clique, die zusammenhält und ansonsten 'schaut, was geht'. Mehtap, eine der wenigen jungen Frauen, die sich vor die Kamera wagen, ist eine Ausnahme. Sie wird es trotz widriger Umstände schaffen, einen Ausbildungsplatz zu finden. Wie viele junge türkischstämmige Frauen, die sich ihren Weg bahnen - bis sie heiraten oder verheiratet werden.
Die beiden Filmdarsteller Deniz und Muammer scheitern trotz des Angebotes des Staatssekretärs. Deniz erwartet entweder eine Lehrstelle als Bürokaufmann, weil man da seiner Meinung nach nichts tun muss, oder als Fitnesstrainer, weil das zu seinem Privatleben passt. Muammer will eigentlich gar keine Ausbildungsstelle. Er jobbt als ungelernter Arbeiter, und darüber hinaus 'schaut er, was geht'. Ein Jahr später hat er keine Träume mehr: Arbeiten und Feiern, mehr will er nicht.
Jungsein auf türkisch: die story lässt die Zuschauer miterleben und -fühlen, was in dieser verschlossenen Jugendwelt gleich nebenan passiert. Und es ist auch ein Film über das Scheitern der alten Konzepte, mit denen Politik und Institutionen diesen 'schwierigen' Jugendlichen begegnen wollte.

Wiederholung
04.10.06 10:00 -10:45 Uhr WDR die story



04.10.06 Bayern 23:30 - 01:15 Uhr
Zimt und Koriander


Fanis Iakovidis ist ein angesehener Professor für Astrophysik. Ein Mann der Wissenschaft, scheinbar sicher im Leben etabliert wie die mächtigen Teleskope, mit denen er allabendlich den Himmel absucht. Die Würze, der Sinn des Lebens ist dem 40-jährigen Sternengucker ein wenig abhanden gekommen. Doch dann kommt eine Botschaft, die ihn schmerzhaft an all die Träume und Sehnsüchte von einst erinnert. Sein Großvater Vassilis kündigt sich an. Die Verwandtschaft und Freunde der Familie geraten in helle Aufregung. Denn Vassilis ist einer der letzten Griechen, die noch in Istanbul leben seit der Vertreibung in den frühen 60er-Jahren. Vassilis ist ein Meister der Gewürze. Mit seiner Kunst hat er es verstanden, selbst die türkische Obrigkeit Istanbuls ein ums andere Mal zu beschwichtigen. So ist er auch in der Stadt geblieben, die für die Griechen immer noch Konstantinopel heißt.

Hier hat auch Fanis im Gewürzgeschäft seines Großvaters einst das Kochen, den Umgang mit Gewürzen und Aromen gelernt. Mehr noch, hier hat der Enkel vom Großvater auch davon etwas erfahren, wie man die Seele eines Menschen in Schwingung bringen kann. Das Herz der schönen Türkin Saime hat Fanis einst zu betören verstanden. Selbst noch als Exilant in Griechenland hat Fanis dank der ererbten Künste seines Großvaters das Herz der Menschen zu berühren gewusst.

Doch aus dem Verführer von einst ist eine angesehene wissenschaftliche Kapazität geworden. Das Mischen der Gewürze hat Fanis aufgegeben, die Liebe ist ihm abhanden gekommen.

Doch man wartet vergebens auf den Großvater. Er kann seine Reise nicht antreten, denn er wird krank und kommt ins Krankenhaus. Obwohl Fanis sich beeilt, kann er nicht mehr mit ihm sprechen, denn der Großvater ist ins Koma gefallen und stirbt wenig später. Auf der Beerdigung kommt es zur Begegnung mit seiner ersten Liebe. Aus dem Mädchen Saime ist ein wunderschöne Frau geworden - verheiratet und Mutter einer Tochter. Fanis wird von Gefühlen überwältigt, die lange auf ihn gewartet haben. Ihn und Saime verbindet noch viel, aber das Leben schreibt seine eigenen Gesetze.

Schon Fanis' Onkel hat gesagt: 'Es gibt zwei Arten von Reisenden. Solche, die zu neuen Ufern aufbrechen, und solche, die heimkehren - erstere studieren die Landkarte, andere betrachten sich im Spiegel.' Fanis wagt nach langer Zeit, sich anzuschauen und in sich hineinzuschauen.


05.10.06 Kinderkanal 09:25 - 10:50 Uhr
Tigerenten Club
Türken in Deutschland


u.a.
Es leben ungefähr 2,2 Millionen Türken hier in Deutschland, dazu kommen noch 1 Million Türken dazu, die türkischer Abstammung sind, aber einen deutschen Pass haben. Es ist die größte Gruppe der Ausländer in Deutschland, vor Jugoslawen, Italiener, Griechen. Sie leben in ganz Deutschland verteilt. In den Städten Berlin, Hamburg, München, Köln, Duisburg und Stuttgart gibt es Stadtteile mit einer besonders hohen Anzahl von Türken. Viele der jetzt hier lebenden Türken wurden in den 60er Jahren als Gastarbeiter aus der Türkei angeworben und leben jetzt zum Teil schon in der dritten Generation hier. Obwohl der Döner Stand längst zu jedem Stadtbild dazugehört und inzwischen vor Hamburger und Currywurst Fast Food Nr. 1 ist, bestehen immer noch Vorurteile und Klischees. Wir vom Tigerenten Club wollen mehr über unsere türkischen Mitbewohner wissen, wie leben sie hier, was sind ihre Schwierigkeiten, wie haben sie Karriere gemacht, haben sie Probleme mit zwei Kulturen? Wie läuft das Klischeeleben einer türkischen Familie ab, und wie geht die junge Generation damit um? Diese Fragen wollen uns unsere türkischen Gäste Senay und Bülent Ceylan auf humorvolle Art beantworten. Entdeckungsreise: Türkei - Kinderfernsehen in der TürkeiDer TIigerenten Club geht nach Istanbul und die Moderatoren Pamela und Malte sind als rasende Reporter auf Entdeckungsreise unterwegs in einer der grössten Städte der Welt. Fast 20 Millionen Menschen leben in dieser türkischen Supermetropole, einer Stadt, in der schon die alten Römer gern zu Gast waren.In der ersten Folge der Entdeckungsreise besucht der Tigerenten Club das türkische Kinderfernsehen. 'Kinder sprechen' heisst die erfolgreiche Show und Pamela und Malte finden heraus, was die türkischen Kids am Fernsehen stört.


06.10.06 Kinderkanal 09:25 - 10:50 Uhr
Tigerenten Club


u.a.
Entdeckungsreise: Türkei - Ausländer in der TürkeiPamela und Malte treffen auf ihrer Türkei-Reise eine ganz besondere Familie. Er ist Deutscher, sie ist Türkin. Gemeinsam mit ihren Kindern leben sie mitten in der Altstadt von Istanbul. Aber wie funktioniert das Leben als Ausländer im Ausland? Der Tigerenten Club begleitet den Vater zur Arbeit, zeigt die Mutter mit ihren Freundinnen, die Tochter Asya in der Schule und beim Tanzunterricht. Ist das Leben der Familie ein Spiegelbild des Lebens der Türken in Deutschland. Oder lässt sich beides vielleicht gar nicht miteinander vergleichen?


06.10.06 arte 14:00 - 14:30 Uhr
ARTE Europa
Wasser


u.a.
(1): Türkei: Moderne Sintflut - Umstrittenes Staudammprojekt am Tigris
Malerisch schmiegt sich das Städtchen Hasankeyf an die Felsenhänge entlang des Tigris. Kleine Gassen, eine antike Steinbrücke und weitläufige Höhlen zeugen von einer Jahrtausende alten Siedlungsgeschichte. Doch jetzt steht diesen einzigartigen Kulturgütern das Wasser bis zum Hals: der Tigris soll hier gestaut werden und einen riesigen künstlichen See bilden. Die türkische Regierung will mit dem Milliardenprojekt die kahle Region, in der vor allem Kurden leben, landwirtschaftlich entwickeln. Nicht nur die uralte Felsenstadt, auch über 50 Dörfer müssen dafür weichen. Für die Bewohner eine Katastrophe - sie wurden bisher weder informiert, wann das Wasser kommen wird, noch wohin sie dann gehen sollen. Und das, obwohl der erste Spatenstich bereits getan ist.

Wiederholung
09.10.06 12:10 - 12:40 Uhr arte ARTE Europa



09.10.06 Kinderkanal 09:25 - 10:50 Uhr
Tigerenten Club


u.a.
Entdeckungsreise: Türkei - Jungstar Bora AkkasAuf ihrer Reise nach Istanbul treffen die Moderatoren den 15-jährigen Schauspieler Bora. Er hat bereits die 'goldenen Orange' gewonnen, einen wichtigen Filmpreis, so etwas wie den türkischen Oscar. Pamela und Malte besuchen ihn daheim, zeigen Ausschnitte aus seinen Filmen und fragen Fans auf der Strasse nach dem Star.


10.10.06 VOX 00:10 - 02:00 Uhr
Hamam - Das türkische Bad


Francesco, verheiratet mit der schönen Marta, betreibt mit ihr und seinem Geschäftspartner Paolo in Rom ein florierendes Innenarchitektur-Büro. Als er von seiner Tante in Istanbul ein Haus erbt, tritt er widerwillig die Reise an, um das Erbe sofort zu verkaufen.
Doch dann kommt alles anders: Vor Ort entdeckt Francesco, dass zum Haus ein Hamam, ein türkisches Bad, gehört. Dazu findet er Briefe seiner Tante, die von einem erfüllten Leben erzählen. Und je mehr Francesco in die ihm anfangs fremde Kultur eintaucht, umso mehr nehmen ihn die Atmosphäre und die Menschen Istanbuls gefangen - nicht zuletzt auch Mehmet, der Sohn der Familie, die im Haus seiner verstorbenen Tante wohnt.
Francesco beginnt, das heruntergekommene Hamam zu restaurieren und immer mehr Gefallen an seinem neuen Leben zu finden...


10.10.06 Kinderkanal 09:25 - 10:50 Uhr
Tigerenten Club


u.a.
Entdeckungsreise: Türkei - Zwischen den KontinentenAuf ihrer Reise nach Istanbul treffen die Moderatoren die 18-jährige Nazan. Sie verkauft als fliegende Händlerin auf der Strasse Simit, Brotkringel mit Sesam. Das tut sie, seit sie neun Jahre alt war. Damit unterstützt sie ihre Familie und darauf ist sie stolz. Was bei uns als hartes Schicksal angesehen würde, ist für sie eine Möglichkeit der Freiheit. Pamela und Malte begleiten sie auf ihrem täglichen Weg vom asiatischen Teil Istanbuls (wo sie lebt und auch ihre Simits holt) per Fähre in den europäischen Teil, wo sie versucht, die Kringel zu verkaufen. Ein Leben auf zwei Kontinenten.


11.10.06 Kinderkanal 09:25 - 10:50 Uhr
Tigerenten Club


u.a.
Entdeckungsreise: Türkei - Der Islam Die Türkei ist ein islamisches Land. Trotzdem leben auch hier viele andere Religionen, stehen viele christliche Kirchen. Pamela und Malte besuchen eine Moschee in Istanbul und erleben das Freitagsgebet. Der Imam erklärt ihnen, wie die Moschee funktioniert, wer was wann und warum macht. Da der Koran in arabisch geschrieben ist, müssen die Kinder das arabische Alphabet lernen, im Koranunterricht. Auch den gibt der Imam.


12.10.06 Kinderkanal 09:25 - 10:50 Uhr
Tigerenten Club


u.a.
Entdeckunsreise: Türkei - Das andere LebenIstanbul ist historische Altstadt, moderne City und lebendige Grossstadt. Daneben aber gibt es in der Supermetropole auch eine dunkle Seite, die Gezekondus am Stadtrand. Hier leben Millionen von Menschen in wilden Siedlungen, die ärmsten der Armen. Pamela und Malte besuchen ein Familie, die mit 8 Personen in einem winzigen Raum in einer winzigen Hütte leben.


13.10.06 WDR 00:40 - 01:00 Uhr
Jan Yusuf


Jan-Yusuf (7), ein deutsch-türkischer Junge, hat furchtbare Angst vor seiner Beschneidung, die ihm mit der Ankunft seiner traditionellen Großmutter unmittelbar bevorzustehen scheint. Mit aller Kraft kämpft er gegen das Schicksal und seine Großmutter, und bringt damit beinahe die ganze Familie in große Gefahr...


14.10.06 SWR 08:20 - 08:50 Uhr
Die erfolgreichen Töchter
Junge Türkinnen auf dem Weg nach oben


Ihre Eltern kamen meist als einfache Gastarbeiter nach Deutschland. Einige der Töchter haben den Aufstieg geschafft. Sie sind Geschäftsfrauen und Akademikerinnen geworden. Eine wachsende Anzahl junger Türkinnen entspricht so gar nicht dem Bild der Kopftuch tragenden Orientalin. Lernen war für die jungen Frauen der Schlüssel zum Erfolg und auch die Bereitschaft, aus zwei Kulturen das jeweils Beste für sich herauszuziehen. Der Film von Susanne Babila erzählt die Geschichte dreier Türkinnen, die in Baden-Württemberg aufgewachsen sind und so ganz anders leben als ihre Mütter: Ayse, die Promifriseurin, deren Eltern aus ganz einfachen Verhältnissen stammen; Jale, die Geschäftsführerin, die in der Türkei und in Baden-Württemberg aufgewachsen ist; Süheyla, die Rechtsanwältin, deren Vater mit ihr lernte, damit sie in Tübingen Jura studieren konnte.


16.10.06 arte 20:15 - 20:40 Uhr
Starke Herzen
Teil 1 von 5


In Deutschland gibt es ungefähr 100.000 deutsch-türkische Ehen. Sie führen die Liste der 'Top Ten' binationaler Ehen an. Im Mittelpunkt der Doku-Serie 'Starke Herzen' stehen drei deutsch-türkische Paare aus Berlin: Sabrina und Daniel, Ipek und Felix sowie Özlem und Sascha. Ein Jahr lang begleitet die Kamera die drei Paare auf ihrem Weg zur Traumhochzeit. Eine ereignisreiche Zeit voller Höhepunkte und Niederlagen. Sind alle Herzen stark genug? Arrangiert sich die deutsche Mutter mit dem türkischen Schwiegersohn? Ist die türkische Tochter mutig genug, dem Vater ihre Liebe zu einem Deutschen zu beichten? Gibt es ein Happy End für alle drei Paare oder zerbricht ein Traum in letzter Minute?

Teil 1:
Daniel möchte seine Freunde auf der Party zu seinem 25. Geburtstag mit einer Neuigkeit überraschen: Er will seine Freundin Sabrina heiraten. Allerdings gibt es da ein kleines Problem. Daniel ist Türke und Sabrina Deutsche - was wird ihre Mutter dazu sagen? Die blonde Sabrina war 16, als sie Daniel in der Disko kennen lernte. Das war vor fünf Jahren. Aus dem heißen Flirt ist die große Liebe geworden und hat allen Schwierigkeiten Stand gehalten. Er profitiert von ihrem Ehrgeiz, ihrer Korrektheit, ihrem Ordnungssinn - deutsche Tugenden, wie er sagt. Sie wiederum findet seine Lockerheit gut, seine Gelassenheit und sein türkisches Improvisationstalent. Allerdings musste Sabrina erst einmal akzeptieren lernen, dass sie ihren Liebsten mit Familie und Freunden teilen muss. Und dass ein türkisches Haus ein offenes Haus ist, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Außerdem ist Pascha Daniel Mamas Liebling.

'Auf dem Bau hab ich immer mit Türken zu tun, und die sind in Ordnung', sagt Saschas Mutter, als ihr Sohn seine türkische Freundin Özlem vorstellt. Özlem dagegen hat sich schwer getan, ihrem Vater überhaupt zu erzählen, dass sie einen deutschen Freund hat. Zwei Jahre hat sie es verheimlicht. Doch jetzt ist es soweit, heute kommt die deutsche Familie zu Besuch, um die Hochzeitsformalitäten zu besprechen. Da gibt es für die Deutschen gleich mal eine Überraschung: Selbst wenn sie in Deutschland auf dem Papier verheiratet ist, heißt das für eine türkische Braut noch lange nicht, dass sie mit ihrem deutschen Mann das Bett teilen kann.

Wiederholung:
23.10.06 arte 11:30 - 12:00 Uhr
Starke Herzen
Wo die Liebe hinfällt



17.10.06 SWR 08:35 - 09:05 Uhr
Zwischen Köfte und Kartoffeln
Eine deutsch-türkische Familie


40 Jahre Deutschland, 37 Jahre Ehe, vier Töchter. Bülent Baskurt ist ein türkischer Einwanderer der ersten Generation. Geboren in der Türkei, aber seine Heimat ist das Ruhrgebiet. Hier hat der Rentner über 30 Jahre als Bergmann gearbeitet und hier lebt er mit seiner deutschen Frau Christa in einem eigenen Haus. Eine deutsch-türkische Familie. Eine christlich-muslimische Ehe. Zwei Kulturen unter einem Dach. Schon der Start in die Beziehung war schwierig. Die Eltern waren dagegen und das junge Paar selbst hat auch schnell gemerkt, dass eine 'Multi-Kulti-Ehe' ein Abenteuer ist: unterschiedliche Speisepläne, aufeinander treffende Wertvorstellungen und die schwierige Kindererziehung. Ein Eheleben zwischen Streit, Kompromiss und Versöhnung. Ein ständiger Kampf, aber der hat sich gelohnt. Die schwierige Ehe hat bis heute gehalten. Eine Herausforderung, die ihre junge Tochter Canin mit ihrem deutschen Mann Björn noch vor sich hat. 'Zwischen Köfte und Kartoffeln' zeigt den Alltag einer deutsch-türkischen Familie, gibt Einblicke in das Leben von drei Generationen und geht der Frage nach, was sich im Leben multikultureller Paare über die letzten Jahrzehnte verändert hat.

Wiederholung:
28.10.06 SWR 06:20 - 06:50 Uhr
Zwischen Köfte und Kartoffeln
Eine deutsch-türkische Familie



17.10.06 arte 20:15 - 20:40 Uhr
Starke Herzen
Küssen verboten!

Teil 2 von 5


'Das dürfen wir jetzt nicht mehr ...!', sagt Ipek zu Felix, als er sie zärtlich küsst. Wenn die türkische Familie zu Besuch kommt, ist Küssen verboten. Auch wenn Ipeks Schwester elegant und unverschleiert aus dem Flieger steigt. Ipek ist eine aufgeklärte türkische Akademikerin und ihr deutscher Freund will Lehrer werden. Für die Begegnung mit der gut situierten türkischen Schwägerin hat Felix extra Papas Cabrio ausgeliehen. Während die türkischen Schwestern Brautkleider probieren, geht Felix überraschend seinen eigenen Weg.

Daniel hat in der Zwischenzeit sein Studium an den Nagel gehängt und will erfolgreicher Geschäftsmann werden. Er hat einen Blumenladen eröffnet. Eine türkische Hochzeit ist teuer, und seine Mutter will halb Berlin einladen. Sabrina hat gleich nach ihrer Ausbildung einen guten Job bei einem Mobilfunkunternehmen gefunden. Doch immer wieder verfolgt sie ein quälender Traum: Daniel verliebt sich in eine andere.

Özlem und Sascha nehmen die erste Hürde des deutsch-türkischen Hochzeitsmarathons: das Ja-Wort im Standesamt.

Wiederholung:
24.10.06 arte 11:30 - 12:00 Uhr
Starke Herzen
Küssen verboten!



18.10.06 arte 20:15 - 20:40 Uhr
Starke Herzen
Scheiden tut weh!

Teil 3 von 5


Daniel schmückt den Hochzeitswagen mit einem großen Blumengesteck, aber es ist nicht sein Auto und nicht seine Hochzeit, sondern nur der erste Auftrag in seinem neuen Dasein als Blumenhändler. Ob daraus etwas werden kann, fragt sich Sabrinas Mutter.

Auch Ipek ist unsicher geworden, ob Felix wirklich seinen Mann stehen kann.

Özlem ist Saschas Frau, zumindest auf dem Papier und nach deutschem Recht. Das Bett darf sie aber noch nicht mit ihm teilen. Dafür richten sie schon mal die gemeinsame Wohnung ein. Allerdings - über Geschmack lässt sich streiten. Doch der orientalische Zauber der Henna-Nacht, in der sich Özlem von ihrem Mädchenleben endgültig verabschiedet, bringt die beiden wieder näher zusammen.

Wiederholung:
25.10.06 arte 11:30 - 12:00 Uhr
Starke Herzen
Scheiden tut weh!



19.10.06 Terra Nova 16:00 - 16:30 Uhr
Geheimnisvoller Planet
Geheimnisvolle Gewässer


u.a.
Türkische Küstengewässer bergen Geheimnisvolles aus der Vergangenheit, wie ein byzantinisches Schiffswrack aus dem 9. Jahrhundert. Das vor über 1000 Jahren gesunkene Schiff soll gehoben werden. Für die Forscher bedeutet das, unter Wasser arbeiten zu müssen. Dabei kommen moderne Technik und akribische Handarbeit von Tauchern zum Tragen - interessante Einblicke in die Arbeit der Unterwasser-Archäologen.

Wiederholung:
19.10.06 23:15 - 23:45 Uhr Terra Nova Geheimnisvoller Planet
20.10.06 07:00 - 07:30 Uhr Terra Nova Geheimnisvoller Planet



19.10.06 arte 20:15 - 20:40 Uhr
Starke Herzen
Verliebt, verlobt, verlassen

Teil 4 von 5


Özlem und Sascha werden vom Hodscha in der Berliner Moschee getraut. Barfuß und mit Schleier betritt die deutsche Schwiegermutter den heiligen Ort. Die muslimische Feierlichkeit verunsichert Sascha und seine Eltern.
Sabrina kocht mit ihrer zukünftigen Schwiegermutter Mokka und verkündet, dass sie nicht im türkischen Hochzeitssaal heiraten will. Daniels Traum vom erfolgreichen Geschäftsmann scheitert und Sabrina ist enttäuscht von ihrem türkischen Prinzen. Auch Ipek und Felix kommen Zweifel an ihrem deutsch-türkischen Hochzeitsprojekt.
Özlem sitzt mit ihren Freundinnen stundenlang beim Friseur. Sascha trinkt sich mit seinem türkischen Schwager Mut an, denn am Abend steigt die letzte große türkische Hochzeitszeremonie. Vor lauter Lampenfieber fällt Özlem in Ohnmacht. Müssen die 700 Hochzeitsgäste wieder ausgeladen werden?

Wiederholung:
26.10.06 arte 11:30 - 12:00 Uhr
Starke Herzen
Verliebt, verlobt, verlassen



20.10.06 arte 20:15 - 20:40 Uhr
Starke Herzen
Träume in weiß

Teil 5 von 5


Daniel hat einen neuen Job gefunden und Sabrina ist glücklich. Was die Hochzeit angeht, hat sich Sabrina durchgesetzt. Statt orientalischer Heiratsromantik will sie die 'deutsche Lösung': Erst einmal Zusammenleben ohne Trauschein. Das beruhigt auch ihre Mutter.

Özlem ist aus ihrer Ohnmacht aufgewacht und strahlt ganz in Weiß. Ihr Bruder legt das rote Band der Jungfräulichkeit um ihre Taille. Und der Vater verschleiert ihre Augen, denn jetzt muss der deutsche Ehemann Sascha sie unversehrt aus dem Elternhaus führen. Der Vater gibt sie damit in die Obhut des Ehemanns. Morgen wird sie im Bett neben Sascha aufwachen. Hoffentlich ist es der richtige Mann, sagt Özlems Mutter unter Tränen. Und 700 Gäste erwarten das Brautpaar zu einem rauschenden Fest. 'Tausend und eine Nacht' mitten in Berlin.

Wiederholung:
27.10.06 arte 11:30 - 12:00 Uhr
Starke Herzen
Träume in weiß



22.10.06 ARD 17:30 - 18:00 Uhr
Prinz - Pascha - Prügelknabe
Muslimische Jungs im Kiez


Kemal und Banu sind Streetworker in Berlin-Wedding, einem sozialen Brennpunkt. Ihre Klientel sind junge muslimische Migranten mit arabischen oder türkischen Eltern. Die gelten bei der Integration als größte Problemgruppe. Von den Eltern als kleine Prinzen verwöhnt und gehätschelt, schaffen viele nicht einmal den Hauptschulabschluss, sie erwarten nur noch, von Hartz IV zu leben und 'nebenbei etwas zu verdienen'. Legal oder auch nicht. Positive Vorbilder fehlen, denn der Vater sitzt meist arbeitslos im Café. Ihren Frust lassen einige tätlich an anderen aus - in der Schule, in Jugendclubs, auf der Straße. Kemal und Banu vom Projekt 'Gangway' wollen die 'verlorenen Söhne' nicht aufgeben. Sie vermitteln zwischen Lehrern und Schülern, suchen Kontakte zu Betrieben und bemühen sich um Jugendliche, die andere längst abgeschrieben haben. Sie suchen nach der zweiten oder auch dritten Chance.


23.10.06 arte 20:40 - 22:35 Uhr
Gegen die Wand


Der Deutsch-Türke Cahit Tomruk ist Anfang 40, verbittert und voller Selbstekel, den er nur im Alkohol vergessen kann. Als er eines Nachts im Vollrausch gegen eine Betonmauer rast, um einen Schlusspunkt zu setzen, überlebt er. In der psychiatrischen Abteilung eines Krankenhauses lernt er die junge Sibel kennen, die ebenfalls einen Selbstmordversuch hinter sich hat, allerdings aus ganz anderen Gründen: Sibel fühlt sich erdrückt von der Enge ihres strengen, traditionsverhafteten Elternhauses, dem sie unter allen Umständen entfliehen will - und sei es mit dem Tod. In dem fast doppelt so alten Cahit erkennt sie die Chance für ein neues Leben. Sie bittet ihn, mit ihr eine Scheinehe einzugehen: Durch eine Heirat mit Cahit würden ihre Eltern sie freigeben. Auf das Drängen der lebenshungrigen 20-Jährigen willigt Cahit schließlich ein. Eine Hochzeit findet statt, das junge 'Paar' zieht zusammen und Sibel genießt ihre neu gewonnene Freiheit in vollen Zügen - mit Parties, Drogen und One-Night-Stands. Ihre Lebensenergie und Freude steckt den schwermütigen Einzelgänger Cahit an. Fast unmerklich nähern sich die beiden unterschiedlichen Menschen einander an - und werden dann selbst von der Leidenschaft ihrer Liebe zueinander überrascht. Doch das Happy End lässt auf sich warten: Einer von Sibels Ex-Liebhabern stellt ihr nach und provoziert Cahit aufs Äußerste. Bis dieser ausrastet und den Nebenbuhler erschlägt...


Wiederholung
30.10.06 00:05 - 01:55 Uhr arte Gegen die Wand
06.11.06 23:55 - 01:47 Uhr arte Gegen die Wand



23.10.06 SWR 22:30 - 23:15 Uhr
Mit Gottes und mit Allahs Segen


Können Christen und Muslime friedlich zusammenleben? Während in Zeitungen vom Kampf der Kulturen die Rede ist, müssen Christen und Muslime im Alltag deutscher Städte miteinander auskommen. Immer häufiger fragt man sich, wie Integration gelingen kann. 'Aufeinander zugehen' schlagen Politiker vor, und genau das haben die Protagonisten dieses Films schon ganz im Stillen getan. Sie sind auf einander zugegangen. Wie die Kirchen fordern, haben sie einen 'intensiven Dialog' geführt und sie haben sich - das kann passieren - ineinander verliebt. Dass eine solche Liebe nicht notwendigerweise mit Drohungen und Ehrenmord enden muss, erzählen zwei christlich-muslimische Paare und ihre Familien.

Anna will ihren muslimischen Freund Ala unbedingt in einer katholischen Kirche heiraten. Und Christian, streng katholisch erzogen, plant mit seiner Verlobten Oya eine traditionell türkische Hochzeit. Monatelang wird das ungewöhnliche Ereignis vorbereitet. Anna und Ala drehen ein Hochzeitvideo für die Verwandten. Annas Mutter gibt zu, dass sie sich eigentlich einen katholischen Schwiegersohn gewünscht hätte. Christian fasst einen weitreichenden Entschluss und stellt sich der muslimischen Gemeinde seiner Braut vor. Die Paare steuern unbeirrt den Ehehafen an. Und wer es nicht glauben will, wird sehen: Es geht. Auch Annas großer Bruder versteht, dass die Liebe seiner kleinen Schwester Berge und ihren muslimischen Freund in eine katholische Kirche versetzen kann.

Islam und Christentum jenseits von Krieg, Bomben und Aufruhr in den Städten. Die Geschichten, die der Film erzählt, sind nicht Science-Fiction, sondern gelebte Utopie: zwei ungewöhnliche Liebesgeschichten des 21. Jahrhunderts.

Wiederholung
25.10.06 07:50 - 08:35 Uhr SWR Mit Gottes und mit Allahs Segen



23.10.06 SWR 23:15 - 00:45 Uhr
Mein Vater, der Türke


Der Dokumentarfilmregisseur Marcus Attila Vetter hat seinen türkischen Vater nur einmal in seinem Leben kurz gesehen: als siebenjähriger Junge. Der Vater lebt in den 60er Jahren als türkischer Gastarbeiter in Deutschland. Die Mutter, damals Anfang 20, hat ihr Studium abgebrochen und arbeitet bei der Stuttgarter Sparkasse. Die beiden verlieben sich, werden ein Paar. Aber Cahit Cabuk ist bereits verheiratet, hat eine Ehefrau und zwei kleine Töchter in der Türkei. Als die junge Deutsche schwanger wird, fährt Cahit in Urlaub nach Anatolien. Er kehrt nicht mehr zurück. 1967 wird Marcus Attila geboren. Die junge Mutter zieht den Sohn alleine auf. Ihre konservative Familie hat längst jeglichen Kontakt mit ihr abgebrochen.

Nun, mit 38 Jahren, macht sich Marcus Attila auf den Weg in das kleine anatolische Bergdorf Cubuk Koye. Er will die Geschichte seiner Herkunft begreifen und einen Mann treffen, der für ihn ein Unbekannter ist: Seinen Vater Cahit Cubuk. Marcus Attila sucht Antworten auf die Fragen, die ihn Zeit seines Lebens beschäftigt haben: Was für ein Mensch ist sein Vater und warum verließ er damals ihn und seine Mutter? In der Türkei wird er nicht nur von seinem Vater, sondern auch von zweien seiner vier türkischen Halbschwestern empfangen. Es wird eine Begegnung voller Überraschungen.


25.10.06 SWR 08:35 - 09:05 Uhr
Orte des Erinnerns
Türkei: Die Bosporus-Brücke


Als einzige Brücke der Welt verbindet sie zwei Kontinente miteinander: die Bosporus-Brücke in Istanbul. Der uralte Traum einer festen Verbindung zwischen Asien und Europa wurde 1973 wahr. 1,5 Kilometer ist die sechsspurige Brücke lang, circa 33 Millionen Euro hat sie gekostet. Heute ist die Bosporus-Brücke ein wichtiger Bestandteil des Lebens in Istanbul. Sie hat nicht nur die Zahl der Überfahrten von Asien nach Europa erhöht, sondern auch für einen sozialen und wirtschaftlichen Aufschwung auf beiden Seiten des Bosporus gesorgt. Doch die Verkehrsprobleme, die zum Bau der Brücke geführt hatten, standen einige Jahre später wieder auf der Tagesordnung. Und auch der Bau einer zweiten Brücke hat keine dauerhafte Lösung gebracht.


25.10.06 Phoenix 22:15 - 22:45 Uhr
Öl-Route Türkei
Die Jahrhundert-Pipeline in Anatolien


Die Pipeline führt 1.760 Kilometer von Aserbeidschan durch Georgien und die Türkei zum Mittelmeer, über 2.800 Meter hohe Gebirgszüge, durch eine der Erdbeben gefährlichsten Regionen der Welt. Die hohen Kosten und das Risiko sind es den Betreibern wert. Aus den USA kam die Idee zu der 'Jahrhundertpipeline'. Man wollte die Ölquellen am Kaspischen Meer über eine 'sichere Route' an den Weltmarkt anbinden. Russland und Iran sollten umgangen werden. Die Türkei, durch die allein 1.000 Kilometer der Pipeline führt, verspricht sich davon hohe Gebühreneinnahmen, eine Entlastung des Bosporus, vor allem aber eine politische Aufwertung als 'Öl-Transfer-Land'. Aber die Menschen, durch deren Felder und Weiden die neue Ölroute führt, gehen leer aus. Zwei Parallelwelten stoßen hier aufeinander: Dörfer, die in ihrer Ärmlichkeit geradezu mittelalterlich anmuten - ohne Straßen , ohne Kanalisation und ohne fließend Wasser. Und die Pipeline, die ihnen häufig sogar auch noch Ärger beschert. Denn, ob das gefeierte Bauwerk auch solide und sicher gebaut ist, daran bestehen Zweifel.

Wiederholung
26.10.06 18:00 - 18:30 Uhr Phoenix Öl-Route Türkei



26.10.06 SWR 00:30 - 01:00 Uhr
Leben live
Nix deutsch - Eine Schule kämpft für Integration


Erster Schultag am Slomanstieg, Hamburg Veddel. In diesem Stadtteil leben überwiegend Ausländer. 77 Erstklässler gibt es diesem Herbst, drei aus deutschen Familien. Jedes Jahr das Gleiche: Einheimische Familien ziehen weg, wenn ihre Kinder schulpflichtig werden. Direktorin Hiltrud Kneuer spricht zur Einführung laut und deutlich, denn Kinder und Eltern verstehen nur bruchstückhaft Deutsch. In den ersten Wochen und Monaten wird man sich im Unterricht mit Händen und Füßen verständigen müssen. In den höheren Klassen wappnen sich Lehrerinnen und Lehrer der Ganztagsschule wieder gegen endlose Diskussionen über Schwimmunterricht, Klassenreisen, Rind- und Hammelfleisch - geschächtet oder nicht. Mancher Pädagoge ist schon Experte im Koranauslegen.

Die Autorin Rita Knobel-Ulrich und Kameramann Thomas Nickel haben den Schulalltag auf der Veddel dokumentiert: Geduldige und engagierte Lehrerinnen und Lehrer, die sich abmühen, ausländische Eltern davon zu überzeugen, dass ihre Kinder sich deutschen Verhältnissen anpassen müssen, um auf Dauer hier leben zu können. Und wenn der Familienpatriarch eben nicht in die Schule kommt, gehen sie auf Hausbesuch - einmal, zweimal, immer wieder Überzeugungskämpfe.

Viele Mädchen zum Beispiel wollen Schwimmen lernen, aber die Väter erlauben es nicht. In diesem Schuljahr hat Direktorin Hiltrud Kneuer einen neuen Höhepunkt erlebt. Ein türkischer Vater verbietet seiner Tochter nicht nur das Schwimmen, sondern auch das Betreten der Schwimmhalle - sie könnte ja nackte Haut sehen. Und deshalb soll die Schulleiterin dafür sorgen, dass die 14-Jährige parallel beaufsichtigt wird. Die Verhandlungen mit dem Vater gehen weiter, immer mit Schulleiterin, Klassenlehrer und Dolmetscher.

Deutschland, so findet der Gemeindevorsteher der Moschee in Veddel, sei ein prima Land. Hier könne man seine Religion besser ausleben als in der Türkei. Und dass deutsche Lehrpläne und Verordnungen im Sinne des Islam verhandelbar sind, hält er für sein gutes Recht.


27.10.06 3sat 16:30 - 17:15 Uhr
Züge der Welt
Auf Schienen durch den Orient
Eine Reise mit der Bagdad-Bahn


Die legendäre Bagdad-Bahn wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts von Deutschen erbaut und ist bis heute unverändert. Auf der Fahrt vom pompösen Haydarpasha-Bahnhof in Istanbul bis nach Damaskus hält der Zug mitten in Anatolien und Syrien an Bahnhöfen aus dem 19. Jahrhundert an, die aussehen wie typische Bahnhöfe im Schwarzwald.

Der Film begleitet die Fahrt der Bahn, porträtiert Menschen im Zug und am Rande der Strecke und zeigt die Landschaften, die der Zug passiert.


27.10.06 SWR 18:15 - 18:45 Uhr
Themenwoche Islam.
MENSCH LEUTE
Die Döner-Queen
Ein Fleischspieß-Imperium aus Pirmasens


Seit knapp zwei Jahren spricht man in Pirmasens viel über Lezzet. Lezzet ist eine Dönerfabrik - und steht für die Erfolgsgeschichte zweier Menschen, die mit viel Mut ihre Ziele verfolgen. Mit nichts als dem Willen zum Erfolg und ein paar Kontakten haben Hülya Günes und Mustafa Feroglu ihren Betrieb gegründet. Finanzielle Hilfe gab es damals nur durch einen befreundeten Kollegen von Mustafa aus Frankreich. Mit dem Startkapital wurde der alte Schlachthof von Pirmasens gepachtet und das Abenteuer 'Selbstständigkeit' begann.

Hülya Günes ist Geschäftsführerin von Lezzet. Die gebürtige Istanbulerin hat ihre Kindheit in Izmir am Mittelmeer verbracht, wo noch heute ein Teil ihrer Familie lebt. Mit fünf Jahren kam Hülya nach Deutschland. Damals war das fremde, kalte Deutschland ein Schock für das kleine Mädchen. Doch Hülya lebte sich schnell ein, lernte die Sprache, heiratete und bekam eine Tochter. Doch die Ehe scheiterte. Nach der Scheidung drängte die alleinerziehende Türkin ins Berufsleben. Selbstständig wollte die junge Hülya schon immer sein - doch an eine Dönerfabrik hat sie nie gedacht.

Seit der Gründung von 'Lezzet' ist das Privatleben für Hülya abgeschrieben und eine 70-Stunden-Woche ganz normal. Zum Glück ist ihre Tochter Mehtap schon fast erwachsen. Mit der Firma Lezzet haben sich Hülya und Mustafa viel vorgenommen. Sie wollen das Geschäft ausweiten, Vertriebsniederlassungen auch in anderen europäischen Städten gründen und so rasch wie möglich ihre Geldgeber auszahlen. Auch vor Investitionen schrecken die beiden nicht zurück - nur so kann das Geschäft auch international ein Erfolg werden. Der Film begleitet Hülya und Mustafa in ihrem stressigen Alltag. Bei einer Reise nach Izmir führen Hülya Günes und ihre Tochter Mehtap die Filmautorin auch zu den Wurzeln ihrer Familie und lassen sie tief in die türkische Lebensart eintauchen.


27.10.06 Phoenix 19:15 - 20:00 Uhr
Hamam - In den Badehäusern von Istanbul


Die Sonne hat keinen direkten Zutritt. Ihre Strahlen werden durch zahlreiche runde und sternförmige Öffnungen in der Kuppel gebrochen. Auf einem großen Marmorstein liegen Frauen, sie schöpfen aus kleinen Wasserbecken kaltes und heißes Wasser, mischen es und schütten es sich über Kopf und Körper. Dabei lachen und reden sie unaufhörlich, schreien quer durch den Raum und bekommen als Antwort lautes schallendes Gelächter. Reinigung des Körpers, Bad für die Seele - es ist Badetag im Hamam. Für Frauen ist das Hamam Badestube, Kosmetikstudio, Friseursalon, Massagepraxis, Gruppentherapie und Partnerschaftsberatung in einem. In der Männerabteilung, streng von den Frauen getrennt, geht es ruhiger zu. Die Männer wollen nur entspannen. Ohne viel zu reden, wollen sie den Stress des Alltags loswerden. Bademeister helfen dabei mit Massagen und Seifenbehandlungen. Das Hamam ist für Männer der 'stumme Arzt'. Seitdem jedoch auch in Istanbul immer mehr Leute ein eigenes Bad zu Hause haben, ist die Hamam-Kultur gefährdet. Die Zahl der öffentlichen Badeanstalten in der Türkei und den arabischen Ländern ist in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Nur wenige traditionelle Hamams können sich halten, weil Touristen kommen.

Wiederholung
28.10.06 12:45 - 13:30 Uhr Hamam - In den Badehäusern von Istanbul



28.10.06 SWR 06:50 - 07:20 Uhr
Geborgen zwischen zwei Welten
Gastarbeiterenkel und ihre Großeltern


Die Enkelgeneration der Einwanderer beherrscht die hiesigen Dialekte oft besser als die Sprache ihrer Eltern und Großeltern. Die Kultur und das Land ihrer Vorfahren ist ihnen aber meist fremd, - Second-Hand-Ware aus Büchern, Filmen und Erzählungen. Wie nehmen die Enkel ihre Eltern und Großeltern wahr, was trennt und was verbindet sie und wie lernen beide voneinander? Filmautorin Susanne Babila hat eine türkische und eine eritreische Familie befragt, wie sich das Leben und die Blickweisen innerhalb von zwei Generationen verändert haben.


28.10.06 SWR 07:50 - 08:20 Uhr
Zwangsheirat
Familienehre vor Liebe?


Etwa 30.000 junge Türkinnen und Türken reisen jedes Jahr nach Deutschland, um hier zu heiraten. Die Ehen werden nicht selten von den Familien arrangiert, wenn nicht sogar erzwungen. Mit dem Islam hat das nichts zu tun, wohl aber mit dörflicher Tradition und auch mit Geld. Die Autorin Fatma Bläser und die Rechtsanwältin Seyran Ates sind nur knapp diesem Schicksal entgangen und engagieren sich heute für die Selbstbestimmung türkischer Frauen und Mädchen in Deutschland.

Susanne Babila hat die beiden Frauen begleitet und ist dabei auf eine entwurzelte Diasporagesellschaft gestoßen, in der Normen und Werte aus der Zeit der Einwanderung vor vierzig Jahren konserviert werden und die oft konservativer ist, als die Bevölkerung in der heutigen Türkei.


28.10.06 SWR 08:20 - 08:50 Uhr
Ehrenmorde
Verfolgte Töchter, verlorene Söhne


Tatort Esslingen: Ein junger Türke tötet den Freund seiner Schwester mit 40 Messerstichen. Tatort Berlin: Eine junge Türkin wird von ihrem Mann regelrecht hingerichtet. Tatort Djiarbakir: Eine Mutter pendelt zwischen dem Grab ihrer Tochter und der Gefängniszelle ihres Sohnes, der diese umgebracht hat. In allen drei Fällen war das Tatmotiv verletzte Familienehre. In allen drei Fällen waren nahe Verwandte die Mörder: der Vater, die Brüder, die Onkel. 45 Morde wurden in Deutschland in den vergangenen Jahren 'im Namen der Ehre' verübt. Die Dunkelziffer liegt weit höher. Denn Ehrenmorde werden nicht selten als Unfälle oder Selbstmord getarnt. Und: Häufig wird die Tat von der Familie beschlossen und gefördert.

Warum töten junge Türken ihre Schwestern, mit denen sie gemeinsam aufgewachsen sind? Warum bringen Väter ihre Töchter um, warum lassen Mütter das zu? Warum folgen alle alten Traditionen, die aus der Heimat ihrer Eltern oder Großeltern stammen, obwohl sie selbst in Deutschland aufgewachsen, ja geboren sind? Warum ist die Verteidigung der Ehre mehr wert als ein Menschenleben? Warum gehört zum Bild von Männlichkeit auch Gewalt? Wie werden die Jungen von ihren Müttern und Vätern erzogen, dass sie keinen anderen Ausweg sehen, als ihre Schwestern zu schlagen oder gar zu töten?

Susanne Babila ist durch Deutschland und die Türkei gereist, sprach mit jungen Türkinnen, auch mit einer Frau, deren Brüder ihren Freund umbrachten, mit Männern, deren Frauen getötet wurden, und vor allem mit jungen Türken, die in Deutschland aufwuchsen und trotzdem dem Druck uralter Mannbarkeitsriten ausgeliefert sind.
Zuletzt geändert von Yadira am 03.11.2006, 21:39, insgesamt 2-mal geändert.
Benutzeravatar
Seytan
Super Moderator
Super Moderator
Beiträge: 15657
Registriert: 01.09.2004, 22:35
Lieblingsort: Calis / Fethiye
Wohnort: Stade

Beitrag von Seytan »

07.10. NDR Der Van-See in der Türkei 12:30 - 13:00 Uhr
Yadira

Beitrag von Yadira »

07.10.06 NDR 12:30 - 13:00 Uhr
Weltreisen
Das Meer in den Bergen

Der Van-See in der Türkei


Der Van-See in Ostanatolien, ein Meer, das vor Urzeiten entstanden ist, als Erdbeben den Abfluss der Schmelzwasser aus den Bergen verschütteten. Sein Wasser ist einzigartig auf der Welt, wie ein urzeitlicher Ozean mit einer besonderen Mischung aus Salz- und Süßwasser. Auch die Pflanzen- und Tierwelt an seinen Ufern hat sich der Besonderheit des Seewassers angepasst.

An den Ufern des Van-Sees lag einst das Zentrum einer bedeutendenden Dynastie der Bronzezeit, die den Orient bis heute beeinflusst. Jahrhundertelang bekämpften sich hier der persische Schah und der osmanische Sultan. Es gibt keine verbauten Ufer, keine Freizeitparks und Campingplätze, keine Segelboote oder Surfer, dafür alte Burgen, Inseln mit prächtigen Bauten und Dörfer, in denen die Menschen leben wie in längst vergangenen Zeiten.

Wiederholung
11.10.06 SWR 13:30 - 14:00 Uhr Weltreisen
Benutzeravatar
Seytan
Super Moderator
Super Moderator
Beiträge: 15657
Registriert: 01.09.2004, 22:35
Lieblingsort: Calis / Fethiye
Wohnort: Stade

Beitrag von Seytan »

06.10.06 ARTE 18:05 Uhr Pilgerziel Mekka

WunderWelten
Dokumentation, USA 2003, ARTE F, Erstausstrahlung
Regie: Anisa Mehdi


Meeresschildkröten in Mikronesien, Honig im Himalaja, Awajun-Indianer am Amazonas: Die Dokumentationsreihe "WunderWelten" erkundet die wenig erschlossenen Regionen dieser Erde und verrät Wissenswertes über Traditionen, Religionen und Lebensstil der einheimischen Volksgruppen sowie Erstaunliches über die exotische Tier- und Pflanzenwelt. Heute: Pilgerziel Mekka.

Mekka, auch "die Ehrwürdige" genannt, ist die Geburtsstadt des Propheten Mohammed und liegt im westlichen Saudi-Arabien, knapp 80 Kilometer vom Roten Meer entfernt. In der heiligen Stadt des Islams versammeln sich jährlich zwei Millionen der weltweit 1,3 Milliarden Moslems. 80 Prozent der Pilger kommen aus der nichtarabischen Welt. Die Dokumentation wird von drei unterschiedlichen Persönlichkeiten getragen: einem Angestellten aus Malaysia, einem Rundfunkmoderator aus Südafrika und einem Professor aus den USA. Ausnahmsweise durfte in Mekka selbst gefilmt werden, wo Nichtmoslems normalerweise nicht zugelassen sind. So wurden die drei Protagonisten fünf Tage lang bei ihren Gebeten und der Durchführung der Riten beobachtet. In der heutigen Ausgabe von "WunderWelten" geht es außerdem um die Verpflichtung für jeden erwachsenen Moslem, wenigstens einmal in seinem Leben die "Haddsch" genannte Pilgerfahrt zu unternehmen, sofern er es sich gesundheitlich und finanziell leisten kann.


Pilgerziel Mekka
Yadira

Beitrag von Yadira »

Gerade bei der Vorschau entdeckt.

Heute bei PRO 7 um 20:15 Uhr

TARKAN!
http://tvtotal.prosieben.de/show/specia ... 09031.html

Der türkische Superstar Tarkan wird die Single `Start The Fire` von seinem ersten englischsprachigen Album vorstellen. In Deutschland kennt man den in der Türkei geradezu verehrten Sänger spätestens seit seinem Hit `S i k i d i m (Kiss Kiss)`.
Yadira

Beitrag von Yadira »

15.10.06 ARD 23:00 - 23:30 Uhr
ttt - titel thesen temperamente


u.a.
Vermittler zwischen Ost und West - Literaturnobelpreis für Orhan Pamuk
In seiner Heimat Türkei wird er immer wieder massiv bedroht, international jetzt geehrt: Orhan Pamuk erhält in diesem Jahr den Literaturnobelpreis. Die Entscheidung der Königlich Schwedischen Akademie ist durchaus eine politische, dabei versteht sich der Preisträger selbst gar nicht so sehr als politischer Kopf, denn als Schriftsteller. Aber er schreibt über die Themen, die in der Türkei kontrovers diskutiert werden: die Armenierfrage, das Kopftuchverbot, die Widersprüche zwischen Moderne und Islam. ttt porträtiert den diesjährigen Literaturnobelpreisträger, der als erster Türke diesen Preis bekommt und berichtet über Reaktionen im In- und Ausland.

15.10.06 ARD 23:30 - 00:15 Uhr
Orhan Pamuk - Die Entdeckung der Einsamkeit


Die Entscheidung in Stockholm ist gefallen: Der diesjährige Nobelpreis für Literatur geht an den türkischen Romancier Orhan Pamuk. Aus diesem Anlass sendet der Bayerische Rundfunk im Ersten ein Porträt des türkischen Schriftstellers.
„Denn nichts kann so erstaunlich sein wie das Leben. Außer dem Schreiben. Ja, natürlich, außer dem Schreiben, dem einzigen Trost.“ - sagt Orhan Pamuk, Schriftsteller und erster türkischer Nobelpreisträger.
Pamuk habe bei den Erkundungen der melancholischen Seele seiner Geburtsstadt Istanbul ganz neue Bilder für die Gegensätze wie die Verflechtungen unserer Kulturen gefunden, heißt es in der Begründung des Stockholmer Nobel-Komitees.
„Mit Orhan Pamuk wird ein bedeutender Autor geehrt, der in allen seinen Romanen und Essays die schwierige Geschichte der Türkei zwischen Tradition und Moderne dargestellt hat“ - stellt dazu Michael Krüger fest, sein deutscher Verleger.
Der Film „Die Entdeckung der Einsamkeit“ begleitet den Schriftsteller Orhan Pamuk durch „sein“ Istanbul, zeigt ihn bei der Arbeit und fängt die Stimmung seiner Werke durch faszinierende Bilder aus der Stadt am Bosporus ein. In ausführlichen Gesprächen öffnet sich der sonst so zurückhaltende Autor und offenbart tiefe Einblicke in sein Inneres, nimmt Stellung zu brisanten politischen und religiösen Themen und bringt uns den Menschen näher, der sich hinter dem Schriftsteller verbirgt.
„Der Beruf des Schriftstellers ist der Beruf der Einsamkeit. Ich glaube, dass nur diejenigen gute Schriftsteller sein können, welche die Einsamkeit am meisten dulden können. Einsame Menschen können besonders gute Romane schreiben. Ich liebe die Einsamkeit und wenn ich unter anderen Menschen bin, verfolgt mich das Bewusstsein, ein einsamer Mensch zu sein, wie ein Geist. Deshalb kann ich mich anderen Menschen nicht ganz offenbaren. Nur an meinem Schreibtisch offenbare ich mich. Dort versuche ich mit all meinen Kräften das Licht meiner Seele zu geben
Yadira

Beitrag von Yadira »

Themenwoche Islam vom 23.10.2006-28.10.2006 im SWR

23.10.2006 SWR 14.00 - 15:00 Uhr
Themenwoche Islam
Planet Wissen
Islam - Von Mohammeds Glaube zur Weltreligion


Kopftuchdiskussion, islamischer Schulunterricht und Terror durch fundamentalistische Muslime sind zentrale Themen, die tagtäglich durch die Medien wandern. Längst ist der Islam in Deutschland eine Realität, rund zwei Millionen Muslime leben unter uns. Der Islam - arabisch 'Hingabe an Gott' - ist die zweitgrößte Religion der Welt, weit über eine Milliarde Menschen gehören ihr an. Welcher Glaube und welche Rituale liegen dem Islam zugrunde, was unterscheidet den Islam vom Christentum, gibt es gemeinsame Wurzeln? Auch die Frage nach einem 'Kampf der Kulturen' zwischen islamischer und westlicher Welt, die sich nach den Terroranschlägen von New York und Madrid nicht länger beiseite schieben lässt, gehört zu den drängenden Fragen, die die Weltreligion Islam betrifft.
Gemeinsam mit dem vielgereisten Nahostexperten und Islamkenner Dr. Michael Lüders macht sich die Sendung der Weltreligion Islam auf die Spur, dokumentiert Ursprünge und Wesen der Religion damals und heute und durchleuchtet die Bedeutung des Korans, der heiligen Schrift für die arabisch-islamische Welt.

Wiederholungen
23.10.06 15:00-16:00 Uhr WDR Planet Wissen
24.10.06 07:30-08:30 Uhr WDR Planet Wissen
24.10.06 14:00-14:00 Uhr RBB Planet Wissen


23.10.2006 SWR 22:30-23:15 Uhr
Themenwoche Islam
Mit Gottes und mit Allahs Segen


Können Christen und Muslime friedlich zusammenleben? Während in Zeitungen vom Kampf der Kulturen die Rede ist, müssen Christen und Muslime im Alltag deutscher Städte miteinander auskommen. Immer häufiger fragt man sich, wie Integration gelingen kann. 'Aufeinander zugehen' schlagen Politiker vor, und genau das haben die Protagonisten dieses Films schon ganz im Stillen getan. Sie sind auf einander zugegangen. Wie die Kirchen fordern, haben sie einen 'intensiven Dialog' geführt und sie haben sich - das kann passieren - ineinander verliebt. Dass eine solche Liebe nicht notwendigerweise mit Drohungen und Ehrenmord enden muss, erzählen zwei christlich-muslimische Paare und ihre Familien.

Anna will ihren muslimischen Freund Ala unbedingt in einer katholischen Kirche heiraten. Und Christian, streng katholisch erzogen, plant mit seiner Verlobten Oya eine traditionell türkische Hochzeit. Monatelang wird das ungewöhnliche Ereignis vorbereitet. Anna und Ala drehen ein Hochzeitvideo für die Verwandten. Annas Mutter gibt zu, dass sie sich eigentlich einen katholischen Schwiegersohn gewünscht hätte. Christian fasst einen weitreichenden Entschluss und stellt sich der muslimischen Gemeinde seiner Braut vor. Die Paare steuern unbeirrt den Ehehafen an. Und wer es nicht glauben will, wird sehen: Es geht. Auch Annas großer Bruder versteht, dass die Liebe seiner kleinen Schwester Berge und ihren muslimischen Freund in eine katholische Kirche versetzen kann.

Islam und Christentum jenseits von Krieg, Bomben und Aufruhr in den Städten. Die Geschichten, die der Film erzählt, sind nicht Science-Fiction, sondern gelebte Utopie: zwei ungewöhnliche Liebesgeschichten des 21. Jahrhundert

Wiederholung
25.10.06 07:50-8:35 Uhr SWR Mit Gottes und mit Allahs Segen



23.10.2006 SWR 23:15-00:45 Uhr
Themenwoche Islam
Mein Vater, der Türke


Der Dokumentarfilmregisseur Marcus Attila Vetter hat seinen türkischen Vater nur einmal in seinem Leben kurz gesehen: als siebenjähriger Junge. Der Vater lebt in den 60er Jahren als türkischer Gastarbeiter in Deutschland. Die Mutter, damals Anfang 20, hat ihr Studium abgebrochen und arbeitet bei der Stuttgarter Sparkasse. Die beiden verlieben sich, werden ein Paar. Aber Cahit Cabuk ist bereits verheiratet, hat eine Ehefrau und zwei kleine Töchter in der Türkei. Als die junge Deutsche schwanger wird, fährt Cahit in Urlaub nach Anatolien. Er kehrt nicht mehr zurück. 1967 wird Marcus Attila geboren. Die junge Mutter zieht den Sohn alleine auf. Ihre konservative Familie hat längst jeglichen Kontakt mit ihr abgebrochen.

Nun, mit 38 Jahren, macht sich Marcus Attila auf den Weg in das kleine anatolische Bergdorf Cubuk Koye. Er will die Geschichte seiner Herkunft begreifen und einen Mann treffen, der für ihn ein Unbekannter ist: Seinen Vater Cahit Cubuk. Marcus Attila sucht Antworten auf die Fragen, die ihn Zeit seines Lebens beschäftigt haben: Was für ein Mensch ist sein Vater und warum verließ er damals ihn und seine Mutter? In der Türkei wird er nicht nur von seinem Vater, sondern auch von zweien seiner vier türkischen Halbschwestern empfangen. Es wird eine Begegnung voller Überraschungen.



24.10.2006 SWR 22.30-23:00 Uhr
Themenwoche Islam
Schlaglicht
Allahs Bestatter - Muslime auf der letzten Reise


Der Tote macht Probleme: Eine Woche lang hatte der Staatsanwalt ihn nicht zur Bestattung freigegeben. Solange musste er in der Gerichtsmedizin bleiben. Erst heute morgen durfte Herr Karada ihn abholen und zur Bestattung vorbereiten. Doch die Leiche ist starr gefroren und das macht die rituelle Totenwaschung alles andere als leicht. 'Man gewöhnt sich an alles', sagt Herr Karada - und wird an diesem Tag den Toten mit besonders warmem Wasser waschen. Doch die Zeit drängt, der Mann soll in Marokko bestattet werden. Und für den Nachmittag ist der Flug gebucht. Abdul Hadi Karada ist Bestatter, einer von ganz wenigen in Deutschland, die Beerdigungen nach den Regeln des Islams vornehmen. Eine Dienstleistung, an der ein gläubiger Moslem nicht vorbeikommt: 'Unser Prophet hat uns gezeigt, wie wir unsere Toten behandeln sollen', sagt Karada, 'und das ist Pflicht, das muss gemacht werden'. Seit 1999 betreibt er sein Bestattungsunternehmen in Frankfurt-Höchst - und hat viel zu tun. Weltweite Telefonate sind sein tägliches Geschäft. Denn auch wenn viele Muslime jahrzehntelang in Deutschland gelebt hatten, begraben werden möchten sie meistens in der ursprünglichen Heimat. Dann müssen Ausfuhr- und Personalpapiere besorgt und Flüge gebucht werden. Und natürlich muss der Tote für diese letzte Reise vorbereitet werden: nach den Gesetzen des Islams und - nach den internationalen Luftfrachtvorschriften. So geht der Verstorbene dann luftdicht im Zinksarg eingelötet zurück in das Land seiner Vorfahren: nach Marokko, Tunesien, Pakistan oder in die Türkei. SWR-Reporter Lutz Näkel hat den Bestatter Abdul Hadi Karada bei seinem aufreibenden Job begleitet. Er drehte in Deutschland und Marokko und gibt Einblicke in eine für Deutsche ebenso nahe wie fremde Welt.


24.10.2006 SWR 23.00-00:00 Uhr
Themenwoche Islam
SÜDWEST EXTRA
Angst vor dem Islam
Deutschland und seine Muslime


Angst geht um in Deutschland. Spätestens nach den Kofferbomben von Koblenz und Dortmund ist einer breiten Öffentlichkeit bewusst geworden, dass es auch in Deutschland eine islamistische Bedrohung gibt. Auf einmal stehen Muslime im Land unter dem Verdacht, sich nicht ehrlich von Gewalt und Terror zu distanzieren. Die Folge der versuchten Anschläge: heftige öffentliche Debatten über Sicherheitskonzepte und über die Rolle, die der Islam in Deutschland spielen kann. Wie kann mit begründeten Ängsten umgegangen werden? Ist der Islam tatsächlich eine gewalttätige Religion? Was denken Muslime selber über Gewalt? Was bleibt vom christlich-muslimischen Dialog?
Darüber diskutieren: Manfred Kock, lange Jahre Ratsvorsitzender der EKD, Aiman Mazyek, Generalsekretär des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Paul Murdoch, von der Evangelischen Allianz, Rabeya Müller, Muslima und Leiterin des Instituts für Interreligiöse Pädagogik und Didaktik in Köln.


25.10.2006 um 00.00-00:30 Uhr
Themenwoche Islam
Schätze der Welt - Erbe der Menschheit
Die Architektur der Mudejar
Granada und Teruel
Spanien


1492 endete die siebenhundertjährige Geschichte der Araber in Spanien und damit auch die 250 Jahre dauernde Herrschaft der Nasriden in Granada. Die Alhambra war ihr Sultanspalast, genannt 'Die rote Zitadelle', denn ihre Mauern erglühen im Licht der Tageszeiten in den unterschiedlichsten Farbnuancen eines zarten Rots. Eisenhaltiger Ton, aus dem die Ziegel gefertigt wurden, ist für das Farbspiel verantwortlich.

Der erste Blick von der Sierra Nevada auf die schlichten Mauern der Alhambra verrät nicht, welche Schätze sich im Inneren des Palastes verbergen: islamische Ornamentik, ein Farbenmeer aus Kacheln und eine kunstvolle Wasser-Architektur verleihen der Alhambra orientalischen Zauber.

In Teruel, im spanischen Südaragonien, steht das bedeutendste Ensemble der Mudejar-Architektur, 1986 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Es umfasst die drei Backsteintürme der Kirchen El Salvador, San Martin und San Pedro sowie den Glockenturm und die Artesonadodecke der Kathedrale. Teruel hat sich einen letzten Rest von spanisch-arabischem Charme bewahrt: kleine Gassen, Erkerbalkone und Patios im arabischen Stil.

Mudejares, die Geduldeten, wurden die Araber von den Christen nach der Rückeroberung genannt. Die Mudejares waren geschickte Handwerker und kreative Baumeister. Und so geschah das Paradox: Arabische Architekten, Keramiker und Maler entwarfen christliche Kirchen. Islamisches Backstein- und Azulejo-Dekor verbindet sich mit christlicher Romanik und Gotik. Dieser einzigartige Stilmix wird Mudejar-Architektur genannt. Der Film von Sabine Willkop ist freilich kein kunstgeschichtlicher Diskurs, denn die Architektur erzählt ein wichtiges Kapitel spanischer Geschichte. Vom Alltag der Mudejares berichtet der Film, vom Zusammenleben zwischen Christen und Arabern, von Geschichten und Legenden rund um die Architektur.


25.10.2006 SWR 21.00 -21:45 Uhr
Themenwoche Islam
Oman
Orient zwischen Mittelalter und Moderne


Das Portal der Nationalbank glänzt vor Gold: Oman, das alte Weihrauchland am Indischen Ozean, exportiert seit Mitte der Sechziger Jahre - sichtbar gewinnbringend - Öl und Gas. Im Gegenzug entdecken seit einiger Zeit immer mehr europäische Touristen Oman: Ursprüngliche Landschaften, Reisenden gegenüber aufgeschlossene Bewohner und ein mildes Winterklima machen das Sultanat zum touristischen Highlight der Golfregion.

Der Film von Andreas Lueg und Nikolaus Tarouquella präsentiert Oman als modernes arabisches Land, das - auch dank seines weltoffenen Regenten, Sultan Qaboos - Tradition mit religiöser Toleranz und kosmopolitischem Geist verbindet. Ein Land zwischen Tausendundeiner-Nacht-Romantik und Luxusentwicklung, ein Land scheinbar ohne Probleme: Der Sultan, Vater des modernen Nationalstaats, genießt die bedingungslose Verehrung seiner Untertanen.

Die Reise beginnt in der zwischen Felsen hingewürfelten Hauptstadt und internationalen Handelsmetropole Muscat. Moderne Architektur im Zentrum, der märchenhaft anmutende, monumentale Sultanspalast, ein orientalisch schillernder Souk im quirligen Altstadtviertel Muttrah, die alten portugiesischen Festungen Mirani Fort und Jalali Fort: An solchen Schauplätzen lässt sich die geglückte Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart entdecken.

Von Muscat aus geht es weiter zu den schönsten Orten des Landes: In die Hafenstadt Sur, wo Fischer ihren Fang direkt am Strand verkaufen und gleich daneben noch Dhaus, die traditionsreichen Holzboote, gebaut werden. In die goldgelbe Sandwüste al-Wahiba, in der Beduinen noch als Nomaden unterwegs sind - manchmal aber auch als waghalsige Landcruiser-Fahrer im Auftrag der Reiseveranstalter. Und weiter durch endlose, leere Steppen ins subtropische Salalah, die Hauptstadt der Provinz Dhofar, wo bis heute diese 'Tränen der Götter' an den Weihrauchbäumen hängen.

Oman als Land schöner Gegensätze: Unberührte felsige Höhen und zerklüftete Schluchten, menschenleere Strände, wüste Steppen, sattgrüne Oasen und majestätische Festungsanlagen aus vergangenen Zeiten. Omans wilder Nordosten, die felsige Provinz Musandam gilt als schönste Bergwelt der Arabischen Halbinsel, das 'Norwegen Arabiens'. Eine Dhaufahrt entlang der eindrucksvollen Fjordlandschaft liefert kontrastreiche Bilder einer Region, die bis vor kurzem militärisches Sperrgebiet und Besuchern daher nicht zugänglich war.

Mit Bildern von den Vorbereitungen zum Nationalfeiertag - es ist, und niemand wundert sich, der Geburtstag des Sultans - wird der Film am Ende zum Magic Trip in ein bengalisch illuminiertes 'glückliches Arabien': Oman - zu bunt um wahr zu sein?


25.10.2006 SWR 22.30 -23:00 Uhr
Themenwoche Islam
Auslandsreporter
Europ' Allah - Reportagen aus einer Beziehungs-Kiste


In der EU leben nach amtlichen Schätzungen etwa 15 Millionen Muslime, das sind nicht mal drei Prozent der Bevölkerung. In Deutschland leben rund 3,2 Millionen Muslime, macht 3,9 Prozent der Bevölkerung. In Frankreich leben rund sechs Millionen Muslime, das sind etwa zehn Prozent.

Da immer mehr Muslime mit einer europäischen Staatsangehörigkeit geboren werden, wird die islamische Kultur zunehmend Teil der deutschen Kultur, der Kultur Europas, der Kultur des Abendlandes. Europa wird islamischer und der Islam wird europäischer. Im Alltag erleben wir mehr Gemeinsamkeit, als wir bewusst wahrnehmen. Viel schärfer prägen Konflikte und Feindbilder dieser Beziehung die politische Diskussion in Europa.

In Frankreich besucht Wiltrud Kremer Menschen, die mit den Drahtziehern des Djihad in Europa zu tun haben. Rund 200 französische Staatsbürger haben sich nach Schätzungen der Sicherheitsdienste im Irak als Djihadisten ausbilden lassen, um sich dort oder in ihrem Heimatland als Selbstmordattentäter in die Luft zu sprengen. Europaweit sollen es etwa 2.000 Freiwillige sein. Gibt es eine wirksame europäische Strategie, um der Terrorgefahr zu begegnen?

In der Schweiz porträtiert Jochen Nuhn weltlich-westlich ausgerichtete Einwanderer aus Ländern mit islamischer Tradition, die genug davon haben, auf eine Religion reduziert zu werden. Sie pflegen ihre Kultur, praktizieren ihre Religion aber nicht, oder fordern die Veränderung islamischer Verhaltensregeln: Kein Kopftuch in der Öffentlichkeit, gleiche Erziehung von Mädchen und Jungen, Erlaubnis von Mischehen, Anerkennung von Homosexualität. In der Schweiz haben bereits 4,6 Prozent der Bevölkerung einen muslimischen Hintergrund. Wie verändern sich Muslime in Europa?

In Marokko trifft Ute Brucker Frauen, die zu Imamen ausgebildet werden. Ein Hauch von Gleichberechtigung, der bis vor kurzem unvorstellbar gewesen wäre. Marokko liegt nur 30 Kilometer vom europäischen Festland entfernt, Millionen von Marokkanern leben und arbeiten im Ausland. Welchen Einfluss hat Europa auf die muslimische Gesellschaft in Marokko?

Wiederholung
26.10.06 13:30-14:00Uhr SWR Auslandsreporter



25.10.2006 SWR 23.00-00:30 Uhr
Themenwoche Islam
Folgeschäden


Sie könnten als Modell für interkulturelles Familienleben dienen: der junge Wissenschaftler Tariq Azmi aus Algerien, seine deutsche Frau Maya, Artdirectorin bei einer Illustrierten, und ihr aufgeweckter Sohn Karim. Religiöse und kulturelle Differenzen meistern sie mit Humor und gutem Willen. Erste Risse bekommt ihre Welt, als die Polizei bei Maya auftaucht, um sie über ihren Mann auszufragen. Ein Video zeigt Tariq als Gast bei der Hochzeit von Said Bahaji, einem der Koordinatoren des New Yorker Anschlags. Dass er dort nur zufällig war, will man ihm nicht glauben. Tariq wird verdächtigt, ein 'Schläfer' zu sein. Maya weist den Verdacht weit von sich und weigert sich, ihrem Mann nachzuspionieren. Doch dann kommt Tariqs frommer iranischer Freund Reza zu Besuch und irritiert Maya mit seinen Erwartungen an ihren Mann. Gleichzeitig erfährt sie, dass Tariq ihr Schwierigkeiten im Institut verschwiegen hat. Für seine Vortragseinladung in die USA erhält er kein Visum und sein Chef entbindet ihn von der Arbeit mit Virenstämmen. Tariq, unerwartet das Objekt von massiven Verdächtigungen geworden, versteht die Welt nicht mehr. Maya dagegen beginnt zu glauben, dass sie ihren Mann überhaupt nicht kennt. Plötzlich scheint Verständigung zwischen den beiden nicht mehr möglich.

26.10.2006 SWR 00.30 - 01:00 Uhr
Themenwoche Islam
Leben live
Nix deutsch - Eine Schule kämpft für Integration


Erster Schultag am Slomanstieg, Hamburg Veddel. In diesem Stadtteil leben überwiegend Ausländer. 77 Erstklässler gibt es diesem Herbst, drei aus deutschen Familien. Jedes Jahr das Gleiche: Einheimische Familien ziehen weg, wenn ihre Kinder schulpflichtig werden. Direktorin Hiltrud Kneuer spricht zur Einführung laut und deutlich, denn Kinder und Eltern verstehen nur bruchstückhaft Deutsch. In den ersten Wochen und Monaten wird man sich im Unterricht mit Händen und Füßen verständigen müssen. In den höheren Klassen wappnen sich Lehrerinnen und Lehrer der Ganztagsschule wieder gegen endlose Diskussionen über Schwimmunterricht, Klassenreisen, Rind- und Hammelfleisch - geschächtet oder nicht. Mancher Pädagoge ist schon Experte im Koranauslegen.

Die Autorin Rita Knobel-Ulrich und Kameramann Thomas Nickel haben den Schulalltag auf der Veddel dokumentiert: Geduldige und engagierte Lehrerinnen und Lehrer, die sich abmühen, ausländische Eltern davon zu überzeugen, dass ihre Kinder sich deutschen Verhältnissen anpassen müssen, um auf Dauer hier leben zu können. Und wenn der Familienpatriarch eben nicht in die Schule kommt, gehen sie auf Hausbesuch - einmal, zweimal, immer wieder Überzeugungskämpfe.

Viele Mädchen zum Beispiel wollen Schwimmen lernen, aber die Väter erlauben es nicht. In diesem Schuljahr hat Direktorin Hiltrud Kneuer einen neuen Höhepunkt erlebt. Ein türkischer Vater verbietet seiner Tochter nicht nur das Schwimmen, sondern auch das Betreten der Schwimmhalle - sie könnte ja nackte Haut sehen. Und deshalb soll die Schulleiterin dafür sorgen, dass die 14-Jährige parallel beaufsichtigt wird. Die Verhandlungen mit dem Vater gehen weiter, immer mit Schulleiterin, Klassenlehrer und Dolmetscher.

Deutschland, so findet der Gemeindevorsteher der Moschee in Veddel, sei ein prima Land. Hier könne man seine Religion besser ausleben als in der Türkei. Und dass deutsche Lehrpläne und Verordnungen im Sinne des Islam verhandelbar sind, hält er für sein gutes Recht.



26.10.2006 SWR 23.40-00:40 Uhr
Themenwoche Islam
Auf dem Weg ins Paradies
Mit Pilgern unterwegs nach Mekka


Wenigstens einmal im Leben sollte jeder gläubige Muslim eine Pilgerfahrt nach Mekka antreten. Sie gilt als die größte Massenveranstaltung der Welt: Über zweieinhalb Millionen Pilger besuchen jährlich im 'Hajj'-Monat des islamischen Mondkalenders die heiligen Stätten Mekka und Medina. Die Mekka-Pilgerfahrt (arabisch: 'Hajj') ist der Höhepunkt im Leben jedes gläubigen Muslimen. Den Pilgern wird hierfür die Vergebung ihrer Sünden in Aussicht gestellt. Und mehr noch. So wird der Prophet Mohammed folgendermaßen zitiert: 'Die Entschädigung für die Pilgerfahrt ist nichts als das Paradies'.

Über 17.000 Muslime aus Deutschland sind 2003 nach Mekka gepilgert. Der Film begleitet acht Muslime unterschiedlicher Herkunft aus Deutschland auf ihrer Pilgerfahrt in das 'Heilige Land' und besucht sie auch bei sich Zuhause in Deutschland. Dokumentiert werden ihre Erfahrungen während der 'Hajj', aber auch ihr Leben in Deutschland nach dem 11. September.

Der Deutsche Abdel Hafidh Wentzel aus der Eifel, seit über 20 Jahren Moslem, weiß schon, welche Strapazen und vor allem welche Menschenmassen ihn erwarten. Er ist bereits ein erfahrener Mekka-Pilger. Die Deutsche Hildegard Mazyek, Vorstandsmitglied der Aachener Bilal-Moschee, ist wie ihr syrischer Ehemann Ahmad ebenfalls kein Neuling mehr. Wohl aber ihr Sohn Aiman, Pressesprecher des Zentralrats der Muslime in Deutschland und Chefredakteur der größten deutschsprachigen Homepage: Islam.de. Aiman wollte unbedingt bereits mit Anfang dreißig die anstrengende Pilgerfahrt antreten und nicht wie die meisten erst im fortgeschrittenen Alter. So wie etwa Dursun Dincir: Seit etwa 30 Jahren lebt der strenggläubige, aus der Türkei stammende Muslim in Aachen. Begleitet wird er von seinem Sohn Gökhan, seit kurzem verheiratet. Die Eheschließung fand gegen den Willen des Vaters statt. Vater und Sohn hoffen, dass die gemeinsame 'Hajj'-Erfahrung den Familienfrieden wieder herstellt. Auch Abdullah Bilgili stammt aus der Türkei. Er arbeitet bei Daimler-Chrysler in Sindelfingen. Seine Frau Sevil ist schwanger, dennoch begleitet sie ihren Mann nach Mekka.


27.10.2006 SWR 18.15 -18:45 Uhr
Themenwoche Islam
MENSCH LEUTE
Die Döner-Queen
Ein Fleischspieß-Imperium aus Pirmasens


Seit knapp zwei Jahren spricht man in Pirmasens viel über Lezzet. Lezzet ist eine Dönerfabrik - und steht für die Erfolgsgeschichte zweier Menschen, die mit viel Mut ihre Ziele verfolgen. Mit nichts als dem Willen zum Erfolg und ein paar Kontakten haben Hülya Günes und Mustafa Feroglu ihren Betrieb gegründet. Finanzielle Hilfe gab es damals nur durch einen befreundeten Kollegen von Mustafa aus Frankreich. Mit dem Startkapital wurde der alte Schlachthof von Pirmasens gepachtet und das Abenteuer 'Selbstständigkeit' begann.

Hülya Günes ist Geschäftsführerin von Lezzet. Die gebürtige Istanbulerin hat ihre Kindheit in Izmir am Mittelmeer verbracht, wo noch heute ein Teil ihrer Familie lebt. Mit fünf Jahren kam Hülya nach Deutschland. Damals war das fremde, kalte Deutschland ein Schock für das kleine Mädchen. Doch Hülya lebte sich schnell ein, lernte die Sprache, heiratete und bekam eine Tochter. Doch die Ehe scheiterte. Nach der Scheidung drängte die alleinerziehende Türkin ins Berufsleben. Selbstständig wollte die junge Hülya schon immer sein - doch an eine Dönerfabrik hat sie nie gedacht.

Seit der Gründung von 'Lezzet' ist das Privatleben für Hülya abgeschrieben und eine 70-Stunden-Woche ganz normal. Zum Glück ist ihre Tochter Mehtap schon fast erwachsen. Mit der Firma Lezzet haben sich Hülya und Mustafa viel vorgenommen. Sie wollen das Geschäft ausweiten, Vertriebsniederlassungen auch in anderen europäischen Städten gründen und so rasch wie möglich ihre Geldgeber auszahlen. Auch vor Investitionen schrecken die beiden nicht zurück - nur so kann das Geschäft auch international ein Erfolg werden. Der Film begleitet Hülya und Mustafa in ihrem stressigen Alltag. Bei einer Reise nach Izmir führen Hülya Günes und ihre Tochter Mehtap die Filmautorin auch zu den Wurzeln ihrer Familie und lassen sie tief in die türkische Lebensart eintauchen.


28.10.2006 SWR 00.00-01:10 Uhr
Themenwoche Islam
Literatur im Foyer
mit Thea Dorn
Gespräch mit Ayaan Hirsi Ali


Ende 2004 erschüttert ein Mord die Niederlande und zerstört alle Träume von multikultureller Toleranz: Der Filmemacher Theo van Gogh wird auf offener Straße von einem islamistischen Fanatiker erschossen. Eigentlich galt der Schuss einer anderen: Ayaan Hirsi Ali, liberale Abgeordnete, Kämpferin für Freiheit und die Rechte der muslimischen Frauen. Sie hat das Drehbuch geschrieben für van Goghs islamkritischen Film 'Submission', den Auslöser des Attentats. Ihre Streitschrift 'Ich klage an' wurde weltweit ein aufrüttelnder Bestseller.
Seitdem lebt Ayaan Hirsi Ali unter Polizeischutz. Jetzt hat sie selbst Ärger mit den niederländischen Behörden: Als die in Somalia geboren Hirsi Ali in den Niederlanden Asyl beantragte, machte sie falsche Angaben. Ehrlich wäre sie nie in die Niederlande gekommen. Darum plädiert sie heute für eine illusionslose und realistische Einwanderungspolitik, die die Armut weltweit als Asylgrund anerkennt. In ihrem neuen Buch 'Mein Leben, meine Freiheit' erzählt sie zum ersten Mal ihre Lebensgeschichte.
Die Sendung mit Thea Dorn stellt Ayaan Hirsi Ali und ihre Autobiographie in Deutschland vor. Es ist die Aufzeichnung der großen Buchpräsentation in der Urania, Berlin, am 1. Oktober 2006, gemeinsam mit dem Piper Verlag.
Yadira

Beitrag von Yadira »

28.10.06 Phoenix 21:45 - 22:15 Uhr
Der Imam fiel in Ohnmacht

Von orientalischen Gerüchen und Genüssen 2006

Die orientalische Gastfreundschaft ist legendär. Da spielt es keine Rolle, ob man in Istanbul oder in Baden-Württemberg lebt. Wenn Freunde oder Verwandte zu Besuch sind, wird aufgetischt. Schon bei der Mezze, einer orientalischen Vorspeisenplatte, kann die Gastgeberin ihr ganzes Können unter Beweis stellen: Auberginen und Joghurt, dazu Hummus - eine Mischung aus pürierten Kichererbsen und Sesamcreme - gebackener Ziegenkäse und Falafelbällchen.

Längst haben sich orientalische Einflüsse in unsere Esskultur eingeschlichen, in den Städten hat sich eine Szene moderner türkischer Restaurants etabliert. Aber auch Lebensmittelgeschäfte, in denen sich (nicht nur) Türken, Iraner, Libanesen, Marokkaner oder Ägypter versorgen. Ein knappes Viertel der Stadtmenschen sind Migranten.

Die orientalische Küche ist aber weit mehr als der Döner. Auch wenn viele Deutsche nur das türkische Fleischbrötchen kennen, mit dem hierzulande weit mehr Umsatz gemacht wird als mit der Hamburger-Industrie. Eine Essgeschichte über die kulinarischen Auswirkungen der muslimischen Einwanderer.
Yadira

Beitrag von Yadira »

31.10.06 Phoenix 03:00-03:45 Uhr
Vor den Toren Europas
Die Türkei - ein Land zwischen den Welten
Ein Film von Stephan Hallmann, ZDF-Studio Istanbul.


Es ist schon ein imposanter Anblick: Ozeanriesen zwängen sich mitten durch die Millionenmetropole am Bosporus. Hindurch unter den beiden gewaltigen Spannbrücken Istanbuls, die Europa und Asien miteinander verbinden. Zwei Kontinente, die in einer Stadt aufeinander treffen. In einem Land reich an Geschichte und voller Pläne für die Zukunft: ein Land zwischen zwei Welten, das zum Sprung nach Europa ansetzt.

Die Moscheen des alten Konstantinopel sind berühmt, die Badestrände der türkischen Riviera beliebt, allmächtige Generäle und Menschenrechtsverletzungen immer wieder in den Nachrichten. Aber was ist das für ein Land, das – obwohl zu 99 Prozent muslimisch - offiziell auf der Trennung von Staat und Kirche besteht.

Der Staat schreibt sogar per Gesetz die moderne Zivilehe vor, doch halten sich Millionen Bürger einfach nicht daran, herrscht in weiten Landstrichen noch die archaische Vielweiberei. Türkische Muslime trinken bedenkenlos ihren hochprozentigen Anisschnaps „Raký“ und fasten doch während des heiligen islamischen Monats „Ramazan“ wie fromme Lämmer.

Und ausgerechnet die „tanzenden Derwische“, jene islamischen Bettelmönche in der tiefreligiösen zentralanatolischen Stadt Konya, stehen für Lebensfreude, Liberalität und Verständnis zwischen den Menschen aller Rassen und Religionen.

Vieles scheint widersprüchlich, verwirrend, merkwürdig in dieser Türkei – so nah und manchmal doch so fern von Europa.
Antworten