Frau Gül hat angekündigt, ihre Garderobe zu modernisieren. Doch auf ihr Kopftuch verzichten will die wahrscheinlich nächste First Lady der Türkei nicht. Frisch und gewagter soll ihr neuer Stil sein, falls sie kommende Woche an der Seite ihres Mannes Abdullah in den Präsidentenpalast in Ankara zieht. Aber dennoch soll er ihrem Anspruch als Muslima genügen. Der Entwurf, den der türkische Modedesigner Atil Kutoglu jetzt in ihrem Auftrag angefertigt hat, zeigt eine elegante Erscheinung in Hosenrock und Turban, wie die späte Romy Schneider ihn gern trug.
Kutoglus Kollektionen sind regelmäßig bei den Modeschauen in New York zu sehen. Frauen wie Ursula Plassnik und die Nichte von George Bush zählen zu seinen Kundinnen. Ob er sich der politischen Dimension von Frau Güls Auftrag bewusst sei, fragen wir den in Wien lebenden Modedesigner. Immerhin gilt Frau Gül mit ihrem Kopftuch vielen Türken als personifizierter Angriff auf die Prinzipien der laizistischen Demokratie. Kutoglu weicht aus, er sei kein politischer Mensch, als Künstler sehe er das Kopftuch nur als ein modisches Accessoire. Natürlich, auch er verehre Kemal Atatürk zutiefst, doch der Auftrag von Frau Gül sei auch eine große Ehre.
Ein Novum in der laizistischen Republik Türkei, das sich ausgerechnet diese Frau weigert ihr Kopftuch abzunehmen
Der Vergleich mit der unvergleichlichen Romy Schneider hinkt sehr
Kaum eine andere Frau verkörpert den Identitätswandel vieler muslimischer türkischer Frauen besser als Hayrünisa Gül. Aufgewachsen in der konservativen-frommen Stadt Kayseri in Anatolien, lernte sie ihren Mann auf einer Hochzeit kennen. Die Heirat des damals fünfzehn Jahre alten Mädchens mit dem doppelt so alten Mann bedeutete das vorläufige Ende ihrer Schulausbildung. Als Frau Gül hatte sie sich dem Haushalt zu widmen und brachte ihrem Mann drei Kinder zur Welt. Doch anders als viele andere jungverheiratete türkische Frauen holte sie ihren Schulabschluss mit achtundzwanzig Jahre nach. An der Ankara-Universität wollte sie Arabistik studieren. Doch wegen ihres Kopftuches wurde ihr die Immatrikulation verwehrt. Frau Gül klagte deshalb vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Im Jahr 2005 zog sie ihre Klage jedoch wieder zurück, um nicht die politische Karriere ihres Mannes zu gefährden. Kübra Gül, eine ihrer Töchter, hat gerade das Ingenieurstudium abgeschlossen. Die junge Frau studierte in Istanbul, mit Perücke.
Diese Frau hat ihr eigenes Land verklagt, nur weil sie nicht mit ihrem Kopftuch studieren durfte.
Ihre eigene Tochter trägt ein Perücke, einfach nur lächerlich
Dann hat Atatürk wohl vergebens um die Rechte der Frau gekämpft, vergebens die Bemühungen aus der Türkei einen westlichen Staat zu formen.
Seine Gesetze werden jetzt regelrecht mit den Füssen getreten.
Und sollte Gül Staatspräsident in der Türkei werden, dann wird die Verfassung so geändert, das Frauen mit Kopftuch in den Unis studieren dürfen.
Gute Nacht Türkei....
Quelle: http://www.faz.net/s/RubCF3AEB154CE6496 ... ntent.html