Das erste Opfer, der hessische Blumenhändler Enver Simsek starb am 9. September 2000. Enver Simsek vertrat einen kranken Verkäufer an einem Blumenstand in Nürnberg-Langwasser. Polizisten fanden den Mann nachmittags tot in seinem Lieferwagen, von acht Kugeln getroffen.
Am 13. Juni 2001 wurde der 49-jährige Abdurrahim Özüdogru in seiner ärmlichen Änderungsschneiderei in Nürnberg erschossen aufgefunden. Eine Zeugin will sich vage an zwei Männer mit osteuropäischem Dialekt und vermutlich polnischem Kennzeichen an ihrem blauen Opel Omega erinnern, die mit Özüdogru stritten.
Zwei Wochen danach starb in der Schützenstraße im Hamburger Stadtteil Altona der Gemüsehändler Süleyman Tasköprü (31) im Laden seines Vaters - mit mehreren Kugeln im Kopf. Ballistiker stellten fest, dass es wieder dieselbe Waffe war. Und niemand hatte einen Täter gesehen.
Im August 2001 richtete der Killer den Gemüsehändler Habil Kiliç mit mehreren Schüssen in seinem Geschäft im Stadtteil Ramersdorf hin. Ein Zeuge sah nach den Schüssen einen Mann fliehen und beschrieb ihn als mittelgroß, schlank und mit "Mongolen"-Bart. Die von der Polizei daraufhin veröffentlichte Phantomzeichnung des Gesuchten brachte aber keinen einzigen ernst zu nehmenden Hinweis.
Das fünfte Opfer starb am 25. Februar 2004. Der Unbekannte tötete am helllichten Vormittag Yunus Turgut (25) in einer Dönerbude in Rostock. Diesmal aber gab es Abweichungen vom bisherigen Tatmuster - vielleicht wurde Turgut das Opfer ein Verwechslung: Yunus Turgut war erst zehn Tage zuvor bei einem Bekannten angekommen und hielt sich illegal in Deutschland auf. Vor den tödlichen Schüssen wurde er schwer misshandelt.
Inzwischen wächst die Nervosität bei den Ermittlern, weil sie keine brauchbare Theorie haben, was den Täter treiben könnte. Für Spekulationen, die Getöteten könnten für die Mafia als Drogenkuriere oder Drogendeponenten aktiv gewesen sein, fehlen laut Spiegel Online Beweise. Auf Kontakte der Opfer zu religiösen oder politischen Fanatikern gibt es nicht den geringsten Hinweis. Schulden werden ausgeschlossen, und für Schutzgelderpressungen waren die kleinen Läden der Einzelhändler wohl kaum geeignet.
20.000 Euro Belohnung
Zur Klärung der Verbrechen hat die Kriminalpolizei Nürnberg die Soko Halbmond eingerichtet. Zum aktuellen Fall gingen bisher 15 Hinweise ein - eine heiße Spur gibt es jedoch noch nicht.
Die Soko Halbmond bittet die Bevölkerung weiterhin um Hinweise. Wer waren die beiden Radfahrer die am Tattag gegen 10.00 Uhr von Zeugen vor dem Dönerstand gesehen wurden? Die beiden Männer werden gebeten, sich zu melden, bzw. wer kann Angaben zu diesen Radfahrern machen?
Weiterhin werden Kunden gesucht, die in den Tagen vor der Tat sowie am Tattag bei Ismail Yazar eingekauft haben.
Mitteilungen erbittet der Kriminaldauerdienst in Nürnberg unter Tel. 0911/211-3333.
Die Mitteilungen werden auf Wunsch vertraulich behandelt. Es steht ein türkisch sprechender Beamter für die Hinweisentgegennahme zur Verfügung.
An die Belohnung in Höhe von 20.000 Euro, die für Hinweise zur Klärung der Verbrechen ausgesetzt ist, wird erinnert.
LG, Keks :shock:

Quelle:Vaybee