Resümee vom Papstbesuch

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Levent
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Resümee vom Papstbesuch

Beitrag von Levent »

Alles in allem, der Papst hat es geschafft die Herzen der türkischen Medien zu erobern, nun er hat wohl gute PR-Berater :) die ihm wohl geraten haben, die türkische Fahne flattern zu lassen.

Der Pontifex besuchte in Selcuk die Wallfahrtsstätte der heiligen Jungfrau Maria, die hier ihre letzten Tage verbracht haben soll. Er las dort eine Messe und rief zu Frieden und Brüderlichkeit auf. Danach besuchter er das moderne Izmir, anschliessend zum Patriarchen Bartholomäus nach Istanbul. Am Donnerstag besuchte er die Hagia Sophia, in der Blauen Moschee (Sultanahmet Camisi) betete er sogar und sogar in Richtung der Kaaba.

Die Medien berichteten durchaus positiv über die Papstreise, sogar Erdogan spannte den Pontifex für seine PR-Aktivitäten in Sachen EU ein.

Die kemalistische Cumhuriyet äusserte sich allerdings recht kritisch über Benedikt : War es nicht Kardinal Ratzinger der vehement gegen einen Beitritt der Türkei zur EU war? War es nicht Ratzinger der meinte , die Türkei sollte sich lieber dem Osten zuwenden, da sie ja auch geographisch in Asien liege.

Und war es nicht der Papst der diese umstrittene Rede über den Islam gehalten hatte?

Man muss schon sagen, der Papst ist schon ein gewiefter Diplomat, den auf einmal äussert sich positiv über einen möglichen EU-Beitritt der Türkei, auf einmal liebt er die Türken und bei der Ankunft auf dem Flughafen in Ankara hat er sogar geflissentlich sein Kreuz versteckt um Provokationen zu vermeiden.

Ja, der Papst hat den richtigen Ton getroffen, den Ton den Türken lieben.
Mit der Türkeifahne schwenken und die Türken als offen und gastfreundschaftlich zu bezeichnen.

Nur der Religionsminister Bardakoglu bereitete ihm einen kühlen Empfang.

Das Hauptanliegen von Benedikt war es eigentlich die Beziehungen zwischen den Orthodoxen und den Katholiken zu glätten, die seit 1054 im Argen liegen.

Es war eine schwierige Reise für den Papst, und man kann immer noch nicht über Religionsfreiheit in der Türkei reden. Es ist nicht so einfach eine Kirche in der Türkei zu gründen, bürokratische Hürden und sie müssen sich als Verein anmelden und werden mit Argusaugen vom Staat beobachtet.
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