Deutscher stirbt bei Blutbad in Bibelverlag

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Hakan
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Deutscher stirbt bei Blutbad in Bibelverlag

Beitrag von Hakan »

Deutscher stirbt bei Blutbad in Bibelverlag
Bei dem Gemetzel im Osten des Landes wurden drei Menschen getötet. Der Inhaber der christlichen Einrichtung spricht von wiederholten Drohungen im Vorfeld. Ersten Meldungen der türkischen Medien zufolge wurden den Verlagsmitarbeitern die Kehlen durchgeschnitten.
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Bei einem Überfall auf ein christliches Verlagshaus in der türkischen Stadt Malatya ist auch ein Deutscher getötet worden. Das sagte der Gouverneur der Provinz, Halil Ibrahim Dasöz, dem türkischen Nachrichtensender NTV. Dem Sender CNN-Türk sagte ein Augenzeuge , der Deutsche habe seit etwa einem Jahr in Malatya gelebt. Zur Identität des Bundesbürgers lagen zunächst keine Angaben vor. Die Angreifer hatten den Opfern die Kehlen durchgeschnitten, nachdem sie auf Stühlen sitzend an Händen und Füßen gefesselt worden waren. In dem Haus seien drei Leichen gefunden worden.

Ein weiterer Mann sei lebensgefährlich verletzt worden, als er sich mit einem Sprung aus dem Fenster im dritten Stock zu retten versucht habe. Er gilt als tatverdächtig. Die Polizei nahm inzwischen vier Personen fest.

Ziel des Angriffs war ein christliches Verlagshaus namens „Zirve“, das nach Angaben des Besitzers Hamza Özant in der Vergangenheit mehrfach von Nationalisten bedroht worden war. Demnach warfen diese dem Verlag vor, die Bibel zu verteilen. Das wird in der Türkei oft als Beweis für angebliche missionarische Tätigkeit und damit als Versuch zur Unterwanderung der Einheit der Türkei bewertet

Die Polizei wurde den Berichten zufolge zum Tatort gerufen, als sich ein Mann aus einem Fenster des Verlagshauses warf. Als sich Polizisten und Passanten um den Schwerverletzten kümmerten, sei es diesem gelungen, sie auf das Geschehen im Haus aufmerksam zu machen. Im Inneren hätten die Beamten die beiden Toten und den zweiten Schwerverletzten gefunden.

Argwohn gegen christliche Missionare
Der Anschlag war der jüngste Angriff auf religiöse Minderheiten in dem überwiegend von Muslimen bewohnten Land. Die Regierung und andere offizielle Vertreter haben wiederholt die Tätigkeit christlicher Missionswerke kritisiert. Im Februar vergangenen Jahres wurde ein katholischer Priester in der Stadt Trabzon am Schwarzen Meer von einem türkischen Jugendlichen erschossen. Im gleichen Jahr wurden zwei weitere Priester überfallen.

Die Europäische Union, deren Mitglied die Türkei werden will, hat dagegen mehr Freiheiten für die christliche Minderheit angemahnt. Einige türkische Nationalisten sehen in christlichen Missionaren Feinde des Landes, die deren politische und religiöse Institutionen untergraben.
Tatort war Heimat Dinks
Der ebenfalls aus Malatya stammende armenisch-türkische Publizist Hrant Dink war Anfang des Jahres von einem jungen Ultranationalisten ermordet worden. Danach hatte der Staat zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen für Schriftsteller und Journalisten getroffen. Vor einem Jahr war auf dem Höhepunkt der Proteste gegen Mohammed-Karikaturen in der Schwarz-Meer-Stadt Trabzon ein Priester erschossen worden.


http://www.welt.de/politik/article81807 ... erlag.html

also unter diesen link gibt es genügend kommantere, was soll ich dazu sagen.. schade schade :bilmem
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Levent
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Beitrag von Levent »

Die Türkei wieder auf dunkelen Pfaden.. bin froh das ich hier lebe...

Das ist doch wieder krass wieder was das abgeht... erst Hrant Dink, dann das....
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usse
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Beitrag von usse »

du bist froh, dass du in deutschland lebst? weil in deutschland ja niemals jemand wegen anderer religion oder anderer nationalitaet ermordet wird?

ich finde es auch furchtbar, was da passiert ist - aber deswegen zu behaupten, die türkei befinde sich allgemein auf 'dunklen pfaden', finde ich etwas zu krass, sorry..

meine erste heimat ist immer noch deutschland, aber momentan lebe ich hier (und wer weiss, wie lange noch) und so ein kommentar fordert dann doch widerspruch heraus..
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