Heute sind wir gegen 19 Uhr (nachdem wir von einem mega-unfreundlichen Busfahrer hergekarrt wurden) in unserem wirklich wunderschönen Hotel in Gerani angekommen. Endlich Urlaub! Es ist eine größere Anlage umgeben von Rasenflächen, Brunnen, Wasserläufen und Blumen/Bäumen, einem riesigen Pool und die Zimmer sind wirklich sehr groß. Wir haben einen großen Schlafraum und einen großen Balkon. Das Essen war auch klasse (die ersten zwei Tage leider nur...), die Anlage verführt danach zu einem kleinen Spaziergang. Sterne und Mond stehen am Himmel, einfach traumhaft!
Sonntag 19.08.07
Heute Vormittag sind wir auf der Suche nach einer Autovermietung und einem Supermarkt nach Gerani gelaufen, mussten die Strecke leider bei größter Hitze gegen 11:30 Uhr wieder zurücklaufen. Immerhin wird der Mietwagen ins Hotel geliefert. Um 12 Uhr Reiseleitergespräch, nach dem unfreundlichen Busfahrer sehr positiv überrascht, die Reiseleiterin war sehr nett und hat auch gute Infos gegeben. Danach ein wenig rumhängen auf dem Zimmer und am Pool, noch mal nach Gerani rein und ansonsten akklimatisiert, wir warten auf die kommenden Tage.
Montag 20.08.07
Heute fuhren wir mit dem Bus nach Chania. Glücklicherweise ging das recht schnell... Dort angekommen machten wir uns erst einmal auf den Weg in die Agios Nikolaos Kirche, die wirklich recht schön war. Das Interessante daran: die Kirche hatte sowohl einen Glockenturm als auch ein Minarett, da sie während der türkischen Besatzung als Moschee genutzt wurde. Anschließend zogen wir weiter in die Markthalle, die eine der schönsten auf Kreta sein soll. Sie war zwar sehr touristisch (Andenkenläden neben Klamotten und Lederwaren, dazwischen 2 Bäckereien, 1 Metzger und 2 Gemüseläden), aber wirklich recht schön. Ohne ein „Souvenir“ kamen wir natürlich auch nicht raus... ich ergatterte 3 Tambourine für meinen Bauchtanzkurs, eine Halskette für meine Arbeitskollegin Melek333 und meine Mama ein paar getrocknete Früchte. Nach diesem ersten „Shoppingerlebnis“ gönnten wir uns erst mal eine Pause auf einer Bank im Schatten. Ein wenig erholt zogen wir kurz darauf weiter ins Archäologische Museum. Nun ja, wirklich interessant war es nicht, die üblichen Ausgrabungsgegenstände, nichts besonderes. Am besten gefiel uns noch der gefundene Schmuck. Auch hätte ich gern gewusst wie der muslimische Waschbrunnen in den Kirchhof gekommen ist, dazu gab es aber leider keine Erklärung. Wir gingen direkt anschließend noch in ein wirklich sehr kitschiges Folkloremuseum. Gut gefallen hat mir dort das Album m it alten gesammelten Ansichtskarten. Nach einem kurzen Abstecher in eine katholische Kirche aßen wir noch ein Eis. Noch kurz zum Hafen, zur Janitscharen Moschee, die leider zu war, und dort noch auf zu einer Kutschfahrt durch die Altstadt. Was das Highlight werden sollte, war leider ein ganz schöner Alptraum. Irgendwie hielt unser Pferd nicht viel von Schritt und trabte in den schmalen Gassen ständig an, was unsrem Kutschführer nicht sehr zusagte, am Höhepunkt dieser Chaosfahrt sprang er vom Kutschbock, ging zum Kopf des Pferdes, schrie es an, riss es am Zügel und schlug ihm ins Gesicht.. Das arme Tier! Wir waren ganz schön froh, als wir wieder raus durften. Sind dann auch nur noch auf schnellstem Weg zur Bushaltestelle und zurück ins Hotel.
Dienstag 21.08.07
Den Tag heute wollten wir etwas ruhiger angehen lassen, gingen vormittags schön an den Strand, danach an den Pool und sind anschließend noch zum bummeln und shoppen in die nächstgrößere Ortschaft, Platanias, gefahren. Konnte natürlich nicht widerstehen und hab mir 2 Paar Schuhe und 2 Ringe gekauft. Am späten Abend bekamen wir unseren Mietwagen für die nächste Woche noch angeliefert, den wir nach anfänglichen „Problemen“ mit dem Vermieter auch in Empfang nahmen.
Mittwoch 22.08.07
Der erste Tag mit dem Mietwagen: was ist dieser Kia doch für ein wackliges Teil! Nun ja, aber den ersten Tag brachte er uns überall hin, wo wir hinwollten. Erster Punkt auf der Liste: Spilia. Schöne Kirche, leider nicht geöffnet, also weiter zum nächsten: Moni Gonias, ein Männerkloster hinter Kolymbari. Ich: im knielangen Rock und Trägertop. Kommt uns aus dem Kloster eine 50-60-jährige Deutsche (a Breiß!) entgegen mit Shorts, die 5-10 cm überm Knie aufhörten und will mir ein Tuch, das sie sich unten umwickeln musste, in die Hand drücken. Hab mich natürlich geweigert mit dem Hinweis, dass meine Knie schließlich bedeckt wären. Fängt die Kuh doch tatsächlich an, mit mir deswegen zu diskutieren... nun ja, Ende vom Lied, ich musste unten natürlich nichts anziehen, nur oben mein eigenes (ich bin schließlich nicht doof) Tuch umhängen. War ganz nett da oben, und sehr beliebt bei den Griechen. Wir fuhren bald wieder weiter. Diesmal ging es völlig außerplanmäßig nach Polyrinhia, eine alte Siedlung und zugleich ein sehr schönes kleines griechisches Dorf mit Eseln, Ziegen und buckligen Straßen. Bis zur alten Siedlung haben wir es aufgrund der Hitze nicht mehr geschafft. Weiter anschließend mit dem Auto durch die Topolia-Schlucht mit Besichtigung der Agia Sophia Höhle. In dieser sehr schönen Tropfsteinhöhle (über ca. 100 Stufen zu erreichen) lebte die Heilige Sophia (k.a. von wann bis wann
). Jetzt mitten durchs Gebirge auf engen Straßen Richtung Südküste ins nächste Kloster: Moni Christoskalissita. Das hat sich mal wirklich gelohnt: ein liturgisches Museum, ein volkskundliches Museum, eine nachgestellte Mönchszelle und dazu das Kloster und die Kirche, alles wunderschön gelegen. Ein kurzer Abstecher noch nach Elafonisi, wo wir nach näherer Betrachtung der ca. 500 anderen Touristen nur kurz fotografierten und dann weiterfuhren und nicht wie geplant von dem wirklich sehr schönen Strand aus zur Nachbarinsel wateten. Zurück ging es dann auf der Küsten(haupt)straße über Kissamos. Diese sogenannte Hauptstraße werde ich nie vergessen: so eng sind bei uns nicht mal die Dorfstraßen!Donnerstag 23.08.07
Ab über die Schnellstraße nach Südost... wir fuhren zum Kloster Preveli, auch wieder sehr schön auf einem Felsen liegend, mit Ikonenmuseum, einer Ausstellung mit „Kirchengerät“ und einer schicken Kirche. Von da aus noch ein kurzer Fotostop beim alten verfallenen Kloster – und weiter geht’s! Wir fuhren über Spili, Gerakari, Meronas nach Thronos. Dort gab es eine kleine byzantinische Kirche aus dem 11. Jhd. zu besichtigen, deren Schlüssel man in der nahen Taverne bekommt. Haben uns also die Kirche mit sehr schönen Fresken angesehen und sind dann in der Taverne eingekehrt 1-2 Std. lang, weil es einfach so gemütlich war
. Da ich es einfach nicht lassen kann, bin ich anschließend noch ca. 30 min einem Schild gefolgt „Greek Italian Excavation“ um das antike Syvritos zu sehen, die Reste einer minoischen Stadt. Gute Aussicht von da oben, außer ein paar Grundmauern leider nicht viel zu sehen... Haben an diesem Tag sonst nichts mehr zu sehen bekommen, sind dafür aber im Schneckentempo durch die Berge zurückgefahren und haben einfach die Landschaft, die verlassenen Häuser und die kleinen Dörfer bestaunt. Freitag 24.08.07
Nochmal quer über die Insel nach Matala, Festos und zurück. Als erstes besuchten wir das Kaliviani Kloster, ein Nonnenkloster mit allem möglichen dabei: Handarbeitsschule mit Laden für die gefertigten Produkte, Mädchenpensionat, Waisenhaus, Altersheim. Eine sehr große, sehr gepflegte Anlag mit einer schönen neuen Kirche. Danach gings weiter nach Matala, was für eine Hitze! Haben uns die römischen Grabhöhlen angesehen und sind danach erst mal was essen gegangen. Endlich mal gefüllte Weinblätter! Sehr sehr lecker
. Nach 1,5 Std. abkühlen fuhren wir weiter nach Festos, eine alte minoische Siedlung/Palastanlage. Leider sind auch hier fast nur noch die Grundmauern erhalten, war trotzdem interessant, ich liebe diese ganzen Ausgrabungsstätten! Jetzt wollten wir natürlich auf dem schnellsten Weg zurück, es war ja schon 5 Uhr abends! Leider sind wir irgendwo falsch abgebogen (diese Straßenbeschilderung in Kreta ist echt mal fürn A***h!) und waren mitten im Nirgendwo. Da meine Mama auf der Karte nichts finden konnte, fuhren wir einfach mal weiter. Als ich endlich rauskonnte, stellte ich fest, dass wir durch einen blöden Zufall (oder Schicksal?) auf der Straße waren, die wir am Tag zuvor nicht mehr fertig fahren wollten (ein vom Reiseführer empfohlener Rundweg). So sahen wir doch noch alles... und waren erst gegen 8 Uhr zuhause...Samstag 25.08.07
Heute mal eine kleinere Tour... auf die Halbinsel Akrotiri. Erstes Ziel das Kloster Gouverneto, das laut Reiseführer bis 12 Uhr geöffnet ist... von wegen! Am Wochenende wird bereits um 11 Uhr geschlossen, es war 11:03 Uhr. Nix mit Kloster... sind dann eben nur zum verfallenen Kloster Katholiko runtergewandert. Dieses wurde vor eine große Tropfsteinhöhle gebaut, die Höhlendecke wurde zum Teil als Dach der Kirche verwendet. Diese ist leider ausgebrannt, deshalb ist im Inneren viel zerstört gewesen. Schade! Nach dem Aufstieg fuhren wir weiter ins Kloster Agia Triada. Selten ein dermaßen ruhiges, freundliches Kloster gesehen, hatte eine sehr positive Ausstrahlung und architektonisch auch superschön! Um Chania mal von oben zu sehen fuhren wir noch zu einem beliebten Aussichtspunkt, den Gräbern der Venizelos (berühmte/beliebte kretische Staatsmänner), von denen aus man die komplette Stadt überblicken kann. Nach einer abenteuerlichen Tour durch die völlig überfüllte Stadt (wie solls auch anders sein, wir hatten uns verfahren, deshalb also DURCH die Stadt statt außen rum) machten wir n och einen Abstecher ins nahe Meskla, ein Bergdorf, das angeblich früher eine bedeutende Siedlung war, wie die Ausgrabungen und Mauerreste beweisen sollten... nun ja, außer der etwas älteren Kirche „Christus der Auferstandene“ und jeder Menge verlassener moderner Häuser, haben wir nichts gefunden, aber es lag wirklich schön ruhig inmitten von grün... heute also mal früher zurück ins Hotel und eine Runde an den Pool, braun werden
Sonntag 26.08.07
Sonntag zum Ausruhen... sind zuerst nach Aptera gefahren, wo man sowohl eine große Ausgrabungsstätte als auch ein Fort aus der Zeit türkischer Besatzung sehen kann. Die Ausgrabungen waren wirklich sehr eindrucksvoll, vor allem waren Teile davon bis 1960 bewohnt, ein altes Kloster, das mitten in die Trümmer gebaut wurde. Ansonsten sieht man vor allem aus der Zeit römischer Besatzung 2 riesige Zisternen, Bäder und einige Überreste alter Tempel. Von dort ging es direkt weiter zum Gournas See, eine Stunde Tretboot fahren, total gemütlich! Anschließend wollten wir gern was trinken, als wir in dem Lokal nach 15 min immer noch ignoriert wurden, gingen wir wieder... was ist das denn bitte für ein Service?? Über Kefalas, das laut Marco Polo Reiseführer sehenswert ist, fuhren wir heim. Konnten leider nicht feststellen, was da sehenswert gewesen wäre... (traue nie einem Marco Polo Reiseführer ich schwöre auf Dumont
). Der Rest des Tages ging mit Pool planschen drauf...Montag 27.08.07
Eigentlich wollten wir erst das Kloster Arkadi und dann die Ausgrabungsstätte bei Archea Eleutherna ansehen. Aufgrund einer verpassten Ausfahrt gings dann doch andersrum. Hab ich schon mal erwähnt, dass ich die griechische Straßenbeschilderung hasse? Kleiner Exkurs: Allgemein die griechischen Straßen machen mich verrückt! Da fährt man auf einer Schnellstraße und plötzlich taucht direkt vor einem ein Radfahrer oder Fußgänger auf, sowohl auf dem Seitenstreifen als auch an der Mittelleitplanke. Einfach so! Nun ja, die Fußgänger gehen zur nächsten Bushaltestelle... hallo?? Wo bitte gibt’s denn auf ner Schnellstraße eine Bushaltestelle?? Wobei das lustigste eigentlich der Wochenmarkt auf der Standspur der Schnellstraße war... links und rechts Stände, geparkte Autos, Menschenmassen und Polizisten, die Fußgänger über die Straße gehen lassen... nun aber weiter im Programm. Zuerst also die Ausgrabung: große Enttäuschung, das Kassenhäuschen war verlassen, man konnte nicht rein, nur von außen bestaunen. Also weiter zum Kloster, das wirklich mal schön war. Tolle Anlage, tolles Museum, blieben auch ne Stunde. Schöner Garten mit vielen Blumen. Anschließend gings auch schon wieder zurück.
Dienstag 28.08.07
Heut haben wir mal so nichts unternommen, Strand, Pool, Zimmer, Platanias zum Eisessen (war leider nicht lecker), Sonnenbrand geholt und abends kurz ins Internet geschaut
voll gemütlich!Mittwoch 29.08.07
Nochmal nach Chania... eigentlich wollten wir weiterfahren nach Rethymno, als die Dame am Schalter meinte, das wären pro Person 12 Euro waren wir leicht entsetzt und sind in Chania geblieben, Stadtbummel, ein wenig Shopping, sitzen, was trinken und schauen... am Nachmittag gings zurück ins Hotel.
Donnerstag 30.08.07 und Freitag 31.08.07
Entspannen am Pool und im Zimmer, schwimmen, spazieren gehen und gut wars!
Alles in allem ein schöner Urlaub, wenn wir auch nicht wiederkommen werden. Viele Leute waren sehr unfreundlich, viele aber auch nett, das Essen im Hotel war grausam, überhaupt nicht vegetarierfreundlich, ich hab mich 2 Wochen lang abends von Pommes und einer Sorte Tiefkühlgemüse ernährt. Der griechische Abend im Hotel hätte extra 15 Euro gekostet und wurde dann wegen zu weniger Beteiligung einfach abgesagt. Die Putzfrau weigerte sich unsere Vorhänge komplett zuzuziehen, obwohl wir sie unter Zuhilfenahme von Trinkgeld darauf hinwiesen. Nun ja, 2 Wochen sind um, der Pool, das Wetter und der Balkon werden mir fehlen, wir sitzen in Chania am Flughafen und warten, dass unser Flug aufgerufen wird...
