türkei gegen pkk

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Judith

türkei gegen pkk

Beitrag von Judith »

28.02.2008
artikel aus der westdeutschen zeitung

Militäroffensive gegen PKK:
Türkei zieht sich aus Nordirak zurück




Türkische Soldaten hatten im Schnee einen natürlichen Feind
Foto: AP

Noch einen Tag zuvor hatten die USA auf ein Ende der Militäroffensive gedrängt, schon erklärt die türkische Armee das Ende ihrer Operationen. Über tatsächliche Truppenbewegungen gibt es allerdings widersprüchliche Meldungen.

Der türkische Generalstab hat die Bodenoffensive gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK im Nordirak am Freitag für beendet erklärt. Die Armee habe das Ziel des Einsatzes erreicht, teilte der Generalstab weiter mit. «Die Einheiten sind in ihre Stützpunkte zurückgekehrt.»
Der irakische Außenminister Hoschjar Sebari kommentierte die Ankündigung mit den Worten: «Wir begrüßen diesen Schritt». Damit erfüllten die türkischen Streitkräfte ihr Versprechen, das Land nach Abschluss der Militäraktionen gegen kurdische Rebellen wieder zu verlassen. Am Donnerstag hatte US-Verteidigungsminister Robert Gates die türkische Regierung aufgefordert, ihre Offensive gegen kurdische Rebellen im Nordirak so bald wie möglich zu beenden.
Widersprüchliche Angaben
PKK-Sprecher Ahmed Deniz sagte am Freitag, die türkische Armee habe bereits am Donnerstag damit begonnen, zahlreiche Stellungen in der Region Al-Amadija zu räumen. Ein Großteil der türkischen Truppen sei inzwischen aus dem Gebiet abgezogen worden. Die verbleibenden Soldaten hielten sich nahe der Grenze auf, «sie stehen nicht weiter als einen Kilometer von der Grenze entfernt».
Minen verlegt?
Kurdenvertreter im Irak dementierten einen Online-Bericht der türkischen Zeitung «Hürriyet» über ein Ende der Offensive. Der Einsatz gehe in drei Regionen im Nordirak weiter. Nach türkischen Medienberichten hatte die Armee ein wichtiges PKK-Lager im Zap-Tal erobert. Der Nachrichtensender Al-Arabija berichtete unter Berufung auf kurdische Kämpfer im Nordirak, die türkischen Truppen hätten sich aus Gebieten am Zab-Fluss zurückgezogen, in denen sie zuvor Minen verlegt hätten.
Mehr als 200 Tote
Bei dem am vergangenen Donnerstag begonnenen Einsatz wurden bisher nach Angaben des türkischen Generalstabes mindestens 237 PKK-Mitglieder, 24 türkische Soldaten und drei Mitglieder einer von der türkischen Regierung unterstützten Dorfmiliz getötet. Die PKK bestreitet, dass es in ihren Reihen so viele Tote gegeben hat. Türkische Medien hatten berichtet, die Türkei sei mit 10 000 Soldaten in den Irak eingedrungen. Nach anderen Berichten waren es deutlich weniger. (dpa)

Quelle: http://www.netzeitung.de/politik/ausland/918777.html
Judith

Re: türkei gegen pkk

Beitrag von Judith »

westdeutsche zeitung, gleicher tag

Militär gegen Kurden im Nordirak:
USA drängen Türkei zum Ende der Offensive



So kurz und so zielgerichtet wie möglich soll die türkische Armee gegen die PKK im Nordirak vorgehen, fordert der US- amerikanische Verteidigungsminister Gates. Die Türken aber wollen sich das Tempo nicht vorschreiben lassen.

US-Verteidigungsminister Robert Gates hat die türkische Regierung aufgefordert, ihre Offensive gegen kurdische Rebellen im Irak bald abzuschließen. Nach einem Treffen mit seinem türkischen Kollegen Vecdi Gönül am Donnerstag sagte Gates: «Die gegenwärtige Offensive sollte so kurz und so zielgerichtet wie möglich sein». Der türkische Generalstabschef Yasar Büyükanit sprach hingegen von einem längerfristigen Einsatz. Dieser könne einige Tage oder ein Jahr andauern, sagte er dem Sender CNN-Turk.
In Ankara forderte der US-Außenminister die türkische Regierung außerdem auf, die irakische Regierung über Absichten und Umfang der Militäraktion zu unterrichten. Das Recht der Türkei auf Selbstverteidigung müsse in einem Gleichgewicht mit dem Interesse stehen, die irakische Souveränität und Unversehrtheit zu bewahren.
Gates: Wirtschaftsprogramme statt Militär
Zudem könne der Kampf gegen die terroristische Bedrohung durch die Kurdische Arbeiterpartei (PKK) nicht mit rein militärischen Mitteln gewonnen werden, sagte Gates. Die Türkei solle sich verstärkt um die wirtschaftlichen und sozialen Probleme der kurdischen Minderheit kümmern. «Wirtschaftsprogramme und politische Überzeugungsarbeit - das ist der einzige Weg, die Terroristen von der Bevölkerung zu isolieren», so Gates. Auch ein Dialog mit den kurdischen Gruppen im Nordirak sei nötig, nur damit könne die PKK langfristig besiegt werden.
Winter als Hindernis
Verteidigungsminister Gönül sagte, die Offensive werde beendet, wenn alle Ziele erreicht seien. «Das hängt von den winterlichen Bedingungen ab», fügte der türkische Verteidigungsminister hinzu. Es gebe keine Absicht, die Grenzregion längerfristig zu besetzen. Bereits am Dienstag hatte der außenpolitische Berater von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan, Ahmet Davutoglu, betont, das Ziel der Offensive sei «klar und begrenzt». Einen Zeitrahmen werde es aber nicht geben. Zuvor müssten alle Rebellenstützpunkte eliminiert werden.
Die grenzüberschreitenden Angriffe auf Stellungen der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) im irakischen Grenzgebiet begannen am 21. Februar. Seit Anfang der Woche verlegen die türkischen Streitkräfte weitere Soldaten in das Gebiet entlang der irakischen Grenze. Mehr als 40 Militärlastwagen waren in der Umgebung des Grenzorts Cukurca zu sehen, Kampfjets und Hubschrauber flogen in Richtung Irak. Die türkischen Streitkräfte haben die Zahl der bislang getöteten Rebellen am Mittwoch mit 230 angegeben. Die eigenen Verluste bezifferten sie mit 27.
PKK-Kämpfer nicht in Krankenhäusern im Nordirak
Die kurdische Regierung im Nordirak trat unterdessen einem Bericht des türkischen Generalstabs entgegen, wonach die im Kampf verwundeten PKK-Milizionäre in den Krankenhäusern des irakischen Kurdengebietes behandelt worden sein sollen. «Dies ist eine Lüge, wir stehen immer noch zu unserem Standpunkt und zu den Maßnahmen gegen die PKK, die wir getroffen hatten», sagte ein Regierungssprecher. Die Regierung in Erbil hatte im vergangenen November Maßnahmen beschlossen, um die Bewegungsfreiheit der PKK-Kämpfer im Irak einzuschränken.
Die irakische Regierung hatte den Einmarsch der türkischen Truppen in den Norden des Landes verurteilt und am Dienstag den sofortigen Rückzug der Soldaten gefordert. Regierungssprecher Ali al Dabbagh sprach von einer Verletzung der Souveränität des Iraks. Er forderte die türkische Regierung auf, einen Dialog mit dem Irak zu beginnen und nicht allein auf militärische Mittel zu setzen.
Eskalation befürchtet
Die gewaltsame Auseinandersetzung könne leicht eskalieren, sobald Zivilpersonen oder Infrastruktur der Region versehentlich unter Beschuss gerieten. Dies würde vermutlich die kurdischen Milizen des Nordiraks, die sogenannten Peschmerga, mit in den Konflikt ziehen, warnte al Dabbagh. Vor einer solchen Eskalation hatte bereits der Führer der kurdischen Regionalverwaltung, Massud Barsani, am Sonntag gewarnt.

Quelle: http://www.netzeitung.de/politik/ausland/917262.html
Judith

Re: türkei gegen pkk

Beitrag von Judith »

Türkisch-kurdischer Konflikt:
Türkei marschiert in Nordirak ein



Im Kampf gegen kurdische Rebellen haben Bodentruppen der türkischen Armee die Grenze zum Nachbarland Irak überschritten. Die EU und die Bundesregierung äußerten sich besorgt über die Entwicklung.

Türkische Soldaten sind bei einem Einsatz gegen die verbotene Kurdische Arbeiterpartei PKK in das Nachbarland Irak eingedrungen. Die Aktion sei am Donnerstagabend begonnen worden und richte sich gegen Lager der PKK im Norden des Irak, teilte der Generalstab am Freitag mit. Der türkische Staatspräsident Abdullah Gül habe seinen irakischen Kollegen Dschalal Talabani über die Ziele der Bodenoffensive informiert, teilte sein Büro mit. Die EU und die Bundesregierung äußerten sich besorgt über die Entwicklung.
Nach türkischen Medienberichten sind rund 10.000 Soldaten sowie rund 50 Kampfhubschrauber an der Aktion beteiligt. Ein Sprecher der kurdischen Sicherheitskräfte in der nordirakischen Stadt Erbil erklärte unterdessen, seit Donnerstag seien 2000 zusätzliche kurdische Kämpfer («Peschmerga») in die Nähe der Grenze verlegt worden, «um sich der türkischen Armee entgegenzustellen, falls dies notwendig werden sollte».
Kurdische Rebellen berichteten, bei Gefechten seien zwei türkische Soldaten getötet und acht weitere verletzt worden. Bei den Angriffen seien drei Brücken zerstört worden, sagte PKK-Sprecher Ahmad Danas. Seine Angaben wurden zunächst nicht bestätigt. Die irakischen Grenztruppen berichteten, mehrere kurdische Dörfer in der Grenzregion seien beschossen worden. Der amtlichen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge hoben mehrere Kampfflugzeuge vom Luftwaffenstützpunkt Diyarbakir in der Südosttürkei ab. Der Nachrichtenagentur Dogan zufolge wurde der Grenzübergang Habur geschlossen. Der stellvertretende Ministerpräsident Hayati Yazici sagte dagegen im Sender CNN-Türk, an dem Übergang hätten Militärfahrzeuge Vorrang.
Kurdische Dörfer bombardiert
Irakische Grenztruppen berichteten, mehrere kurdische Dörfer seien beschossen worden. Es handle sich um Ortschaften in der Gegend von Sedafan, rund 30 Kilometer von der Grenze entfernt, sagte Oberst Hussein Tamer. Dschabbar Jawar von den irakisch-kurdischen Sicherheitskräften zufolge wurden Gebiete im Grenzgebiet bombardiert. Laut einem Bericht der türkischen Nachrichtenagentur Dogan wurde der Grenzübergang Habur geschlossen. Die US-Streitkräfte im Irak erklärten, sie seien darüber informiert worden, dass die Bodenoffensive zeitlich begrenzt und ausschließlich gegen kurdische Rebellen gerichtet sei.
Der türkische Außenminister Ali Babacan hatte Anfang der Woche erklärt, die Möglichkeit einer Bodenoffensive liege auf dem Tisch. Die nun begonnene Offensive werde beendet, «sobald die geplanten Ziele erreicht sind», hieß es in der Erklärung der Streitkräfte. Mit dem Einsatz solle verhindert werden, dass der Nordirak zu einem Rückzugsgebiet für Terroristen werde.
USA hat Türkei vor Militäroperationen gewarnt
Die Türkei fliegt seit Mitte Dezember Luftangriffe gegen mutmaßliche Stellungen der PKK. Die USA und der Irak haben die Türkei aufgefordert, größere Militäroperationen in dem Gebiet zu unterlassen. Sie befürchten, dass die vergleichsweise ruhige Lage in der Region dadurch gefährdet werden könnte.
Die PKK kämpft seit 1984 für eine Autonomie im Südosten der Türkei und wird von der EU und den USA als Terrororganisation betrachtet. Der Konflikt hat bereits Zehntausende Menschen das Leben gekostet.
Berlin:«Nicht unerhebliches Destabilisierungsrisiko»
Außenamtssprecher Martin Jäger sagte am Freitag in Berlin, die Präsenz türkischer Truppen im Nordirak berge ein «nicht unerhebliches Destabilisierungsrisiko». Die deutsche Botschaft in Ankara bemühe sich derzeit um Kontakt zum dortigen nationalen Sicherheitsrat. Jäger rief die türkische Regierung auf, sich in ihrem Kampf gegen Terror auf Schritte zu beschränken, die als Ultima Ratio zum Schutz der eigenen Bevölkerung notwendig seien. Die Einhaltung internationalen Rechts müsse Maßstab jeder Handlung sein.
EU: «Nicht die beste Antwort»
Der EU-Außenbeauftragte Javier Solana kritisierte den Militäreinsatz. Die Offensive sei «nicht die beste Antwort», sagte Solana auf der Konferenz der EU-Verteidigungsminister in Slowenien. EU-Kommissionssprecherin Krisztina Nagy warnte die Türkei vor unverhältnismäßigen Reaktionen. Die Regierung habe das Recht, ihr Volk vor Terror zu schützen, müsse aber Menschenrechte und Gesetze respektieren, sagte Nagy. (nz/AP)


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Quelle: http://www.netzeitung.de/politik/ausland/910297.html
Judith

Re: türkei gegen pkk

Beitrag von Judith »

die artikel sind mir in den nachrichten zugelaufen...
das ist ein schönes thema zum diskutieren..

was haltet ihr davon?
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