APRIL
01.04.06 ARD 09:30 - 10:50 Uhr
Tigerenten Club
Türkei: Die traditionelle türkische Musik: Sufi
unter anderem:
Pamela und Malte lernen auf ihrer Türkei-Reise eines der schwierigsten und wichtigsten Instrumente der Sufi-Musik kennen: die Ney-Flöte. Malte versucht, auf dieser Flöte zu spielen - nur braucht man mindestens zwei Jahre, um gerade Töne herauszubringen. Der Flötist Ahmet Toz zeigt uns, wie es geht. Mit seinen kleinen Schülern spielt er ein kurzes Musikstück vor. Anschließend gehen alle gemeinsam in das alte Gebäude der tanzenden Derwische. Dort spielt Ahmet im Orchester. Während Pamela und Malte die Aufführung beobachten, treffen sie ihren neuen Freund, den Rapper Ceza. Auch für ihn spielt die Ney- Flöte eine ganz besondere Rolle.
Wiederholung
01.04.06 Kinderkanal 15:00 - 16:25 Uhr Tigerenten Club
03.04.06 WDR 06:30 - 07:00 Uhr
Zwischen Köfte und Kartoffeln
40 Jahre Deutschland, 37 Jahre Ehe, 4 Töchter. Bülent Baskurt ist ein türkischer Einwanderer der ersten Generation. Geboren in der Türkei, aber seine Heimat ist das Ruhrgebiet. Hier hat der Rentner über 30 Jahre als Bergmann gearbeitet und hier lebt er mit seiner deutschen Frau Christa in einem eigenen Haus. Eine deutsch-türkische Familie. Eine christlich-muslimische Ehe. Zwei Kulturen unter einem Dach. Schon der Start in die Beziehung war schwierig. Die Eltern waren dagegen und das junge Paar selbst hat auch schnell gemerkt, dass eine 'Multi-Kulti Ehe' ein Abenteuer ist: Unterschiedliche Speisepläne, aufeinander treffende Wertvorstellungen und die schwierige Kindererziehung. Ein Eheleben zwischen Streit, Kompromiss und Versöhnung. Ein ständiger Kampf, aber der hat sich gelohnt. Die schwierige Ehe hat bis heute gehalten.
Eine Herausforderung, die ihre junge Tochter Canin mit ihrem deutschen Mann Björn noch vor sich hat. Denn mit der Hochzeit kamen auch die ersten Diskussionen: In der Kirche, oder in der Moschee? Wird der kleine Sohn Justin eigentlich Moslem oder Christ? Wird er beschnitten oder nicht? Feiert die junge Familie Weihnachten oder das muslimische Zuckerfest?
'Zwischen Köfte und Kartoffeln' zeigt den Alltag einer deutsch-türkischen Familie, gibt Einblicke in das Leben von drei Generationen und geht der Frage nach, was sich im Leben multikultureller Paare über die letzten Jahrzehnte verändert hat.
Wiederholung
24.04.06 WDR 06:30 - 07:00 Uhr Zwischen Köfte und Kartoffeln
04.04.06 RTL 00:35 - 01:05 Uhr
10 vor 11
Aus dem Text der Redaktion: Auf einer Berliner Straße wurde 1921 einer der Regierungschefs des Osmanischen Reichs erschossen. Das Attentat wurde verübt durch die 'Operation Nemesis', die den Genozid an den Armeniern durch das türkische Militär rächen wollte. Die Armenier waren, mit Höhepunkt in der Mitte des 1. Weltkriegs, verfolgt, getötet, ihre Frauen und Kinder in die Wüste verschleppt worden. Die Armenier standen, so glaubten die regierenden türkischen Offiziere, der Ausdehnung der Türkei zu einem Groß-Turkistan im Wege. Damals waren die Türkei und das Deutsche Reich verbündet. Diese 'Operation Nemesis' und ihre Vorgeschichte hat Rolf Hosfeld in einer gleichnamigen eindrucksvollen Publikation dargestellt. Er berichtet.
04.04.06 SWR 23:35 - 00:05 Uhr
Schätze der Welt - Erbe der Menschheit
Perlen der Archäologie
Troia und Pompeji, Türkei und Italien
Troia: Wer kennt nicht ihre Geschichte, von Homer in der Ilias besungen, die so tragisch in völliger Zerstörung geendet haben soll. Zwei Jahrtausende galt Troia als sagenumwobene Metropole ägäischer Hochkultur. Dort, wohin Paris, Sohn des Priamos, die schöne Helena entführte, die Frau des Menelaos, König von Mykene. Wohin der Betrogene mit Agamemnon, Achilleus, Odysseus und anderen großartigen Helden Griechenlands schwer bewaffnet zog. Wo um die schöne Helena ein zehnjähriger Krieg entbrannte. Worüber sich sogar die Götter stritten, Athene gegen Aphrodite kämpfte und Göttervater Zeus selbst hin- und hergerissen war zwischen Bestrafen und Vergeben. Ein literarischer Ort, den es wirklich gegeben haben soll. Und den es tatsächlich gegeben hat, wie sich jetzt mehr und mehr herausstellt. Troias Ruinen liegen auf dem Hügel Hisarlik bei Canakkale an den Dardanellen in der Türkei. Ein Schicksalsberg der Archäologie. Heinrich Schliemann war überzeugt, das dichterische Troia vor sich zu haben. Doch nicht nur das. Neun Siedlungsschichten lagen übereinander, von der frühen Bronzezeit bis ins Römische Reich, mit mehreren Blütezeiten. Heute zählt Troia zu den modernsten Ausgrabungsstätten unserer Zeit. Geschichte wird neu geschrieben: Homers Troia gehörte zum Hethiterreich. Das antike Epos, Grundlage und Quelle europäischer Literatur, könnte ein Zeugnis anatolischer Hochkultur sein. Noch dazu ein ziemlich genaues. Der Schicksalsberg birgt noch viele Überraschungen: ein sagenhafter Ausflug vom Mythos zur Wahrheit.
Farblos, abstrakt, eine Angelegenheit für Geschichtsforscher wäre das große römische Reich ohne Pompeji geblieben. Aber die Ausgrabung dieser Geisterstadt im Golf von Neapel macht die alten Römer wieder lebendig - zumindest in den Vorstellungen der Besucher. Sie können römische Straßen auf Trittsteinen überqueren, luxuriöse Villen besichtigen, Fresken, Statuen und Graffitis bestaunen. Tempel, Theater, Fisch- und Brotläden, Tavernen und Bordelle - alles ist da.
In 600 Jahren Stadtgeschichte haben viele Kulturen Pompeji auf- und umgebaut: Im Jahre 62 nach Christus hatte ein Erdbeben die Stadt verheert. Der Wiederaufbau war noch gar nicht abgeschlossen, als am 24. August 79 der Vesuv ausbrach und Pompeji unter einer sechs Meter dicken Schicht aus Asche und Bimssteinkieseln verschüttete - und konservierte. Der Kaiser entschied, die von den Göttern verfluchten Orte nicht wieder aufzubauen. Pompeji geriet in Vergessenheit. Jährlich kommen heute Millionen Touristen. Lust am Morbiden treibt die meisten Besucher, sie sind unmittelbar am Ort der Katastrophe - nur durch die Zeit vom Tod getrennt. Aber Archäologen können eine Geisterstadt nicht instandhalten. Die Besucher und die Zeit vernichten, was der Berg bei seinem kurzen Ausbruch noch stehen ließ. Und so mancher Freund der alten Römerstadt hofft zuweilen, die Götter mögen sich erbarmen und die Reste der unglücklichen Stadt ein zweites Mal begraben.
Wiederholung
09.04.06 SWR 12:30 - 13:00 Uhr Schätze der Welt - Erbe der Menschheit
08.04.06 SWR 00:05 - 01:05 Uhr
Literatur im Foyer
Islam - zwischen Fundamentalismus und Reform
Was läuft schief im Verhältnis des Islam zum Westen? Ist der Islam noch zu retten oder der Westen voller Vorurteile? Ist der Koran an allem Schuld, oder verbergen sich dahinter politische, soziale Probleme? Wie viel Freiheit verträgt der Islam? Und gibt es Chancen auf Veränderung in den patriarchalischen Gesellschaften des Nahen und Mittleren Ostens?
Thea Dorn diskutiert in einer kompetenten Runde unter anderem mit Necla Kelek, Deutschlands bekanntester Islamexpertin, die in ihrem neuen Buch 'Die verlorenen Söhne' für die 'Befreiung des türkischmuslimischen Mannes' plädiert und der renommierten holländischen Journalistin Nahed Selim. Nach dem religiös motivierten Mord an dem Filmemacher Theo van Gogh prägt Misstrauen das Verhältnis der Kulturen und Religionen in den Niederlanden. Nahed Selim, selbst Muslima, setzt auf eine 'weibliche Interpretation des Islam'. Sie fordert: 'Nehmt den Männern den Koran!' - Nur so besteht die Chance einer Verständigung.
08.04.06 SWR 06:15 - 06:45 Uhr
Heimat in der Fremde
Türken in Deutschland
Den Rap 'Denkmal' hat die Kölner Gruppe 'Microphone Mafia' ihren Vätern gewidmet – und stellvertretend der ganzen ersten Generation so genannter Gastarbeiter, die seit Mitte der 1950er Jahre nach Deutschland kamen. Deutschland - Wirtschaftswunderland: Der wirtschaftliche und soziale Wiederaufstieg Westdeutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg wäre ohne die Mithilfe ausländischer Arbeitskräfte nicht möglich gewesen. 1961 unterzeichnet - nach Italien, Spanien und Griechenland - die Türkei einen Anwerbevertrag mit der Bundesregierung. Bereits im Oktober 1961 kommen die ersten Türken an – bis heute stellen sie die größte Gruppe der Migranten in Deutschland. Der Film legt den Schwerpunkt auf die Anfänge der türkischen Einwanderung und porträtiert zwei Familien der 'ersten Generation'.
08.04.06 ARD 09:30 - 10:50 Uhr
Tigerenten Club
Türkei - Ausländer in der Türkei
unter anderem:
Pamela und Malte treffen auf ihrer Türkei-Reise eine ganz besondere Familie. Er ist Deutscher, sie ist Türkin. Gemeinsam mit ihren Kindern leben sie mitten in der Altstadt von Istanbul. Aber wie funktioniert das Leben als Ausländer im Ausland? Der 'Tigerenten Club' begleitet den Vater zur Arbeit, zeigt die Mutter mit ihren Freundinnen, die Tochter Asya in der Schule und beim Tanzunterricht. Ist das Leben der Familie ein Spiegelbild des Lebens der Türken in Deutschland? Oder lässt sich beides vielleicht gar nicht miteinander vergleichen?
Wiederholung
08.04.06 Kinderkanal 15:00 - 16:25 Uhr Tigerenten Club
11.04.06 Phoenix 18:00 - 18:30 Uhr
Schulgeschichten -Das Lisesi in Izmit
Überfüllte Klassen, mangelhafte Ausstattung und schlecht bezahlte Lehrer, das ist die Normalität an den staatlichen Schulen. Wer es sich leisten kann, schickt sein Kind auf eine Privatschule. Damit steigt die Chance, später einmal einen der begehrten Studienplätze zu ergattern. Die Auslese ist hart in der Türkei, nur wenige bestehen die strengen Aufnahmetests für die Universität. Das Lisesi in der Stadt Izmit ist ein ganz normales türkisches Lisesi - so werden die staatlichen Gesamtschulen genannt. Drei Jahre, von der neunten bis zur elften Klasse, dauert die Schulausbildung. Naturwissenschaftliche und sprachliche Schwerpunkte werden angeboten. Die 15jährige Schülerin Asli Sar besucht den gymnasialen Zweig, das so genannte Süperlisesi. Es wurde vor wenigen Jahren gegründet, um die Chancen von begabten Kindern zu verbessern, deren Eltern sich keine Privatschule leisten können. In Aslis Klasse sind 22 Mädchen und nur sieben Jungen, das ist mittlerweile im Süperlisesi die Normalität. Die türkischen Mädchen sind besonders motiviert zu studieren, da ihre Mütter diese Chance nie hatten.
Wiederholung
11.04.06 Phoenix 05:45 - 06:15 Uhr Schulgeschichten -Das Lisesi in Izmit
11.04.06 Phoenix 07:00 - 07:30 Uhr Schulgeschichten -Das Lisesi in Izmit, Türkei 2004
11.04.06, SWR 23:05 - 23:35 Uhr
Nazan Kapan - Allahs deutsche Tochter
Als sie 14 war, kamen die ersten Männer auf Brautschau. Mit 16 wurde sie verlobt. Mit 20 musste sie heiraten. Spät, für türkische Verhältnisse. Heute leitet sie den Internationalen Mädchentreff des Stadtjugendrings in Mannheim und hilft jungen Mädchen, auf eigenen Füßen zu stehen.
Nazan Kapan hat einen steinigen Weg hinter sich. Geboren wurde sie in der Türkei, aufgewachsen ist sie Deutschland, in Duisburg. Ihre Eltern waren eigentlich liberal, aber sie konnten dem Druck der türkischen Gemeinde nicht widerstehen und verheirateten ihre Tochter, um dem Gerede der Nachbarn zu entkommen. Die Ehe ging schief. Nazan Kapan floh von ihrem gewalttätigen Mann und begann ihr eigenes Leben. Ein schwerer Schritt.
Geholfen hat ihr der Islam. Im Koran fand sie Texte, die in ihr den Glauben wachsen ließen: Gott ist ein Gerechter. Ungerechtigkeiten zwischen Mann und Frau lässt er nicht zu. Er fordert Respekt und Freundlichkeit. Seit über 20 Jahren liest sie nun den Koran immer wieder, in immer neuen Übersetzungen, um seinem Kern auf die Spur zu kommen und sich nicht mit traditionellen Überlieferungen und Auslegungen abspeisen zu lassen. Ihre Sichtweise revolutioniert das Bild von der unterdrückten Muslimin. Das, sagt Nazan Kapan, ist im Koran nicht vorhanden. Es ist nur von Männern immer wieder gelehrt worden, deren Interesse einzig darin besteht, an der Macht zu bleiben.
12.04.06 arte 22:40 - 00:25 Uhr
Uzak
Mahmut lebt alleine in seiner Wohnung in Istanbul, zwischen seinen Büchern, seinem Fernseher und seinem kleinen Fotolabor. Seine sozialen Kontakte hat er weitgehend einschlafen lassen und es fällt ihm sogar schwer, auf die Anrufe seiner kranken Mutter in der Heimat zu reagieren. Das frühere Leben in der Provinz hat Mahmut schon vor Jahren hinter sich gelassen, um in der Großstadt glücklich zu werden. Doch aus dem Traum, sich als Fotograf zu verwirklichen, ist nüchterner Brotverdienst geworden: Mahmut verdient seinen Lebensunterhalt mit dem Ablichten von Fayencen für Werbekataloge. Eines Tages steht Yusuf, ein junger Cousin aus der anatolischen Heimat vor seiner Türe. Wie einst Mahmut ist jetzt auch er auf der Suche nach Unterkunft, nach Arbeit, nach einem neuen, besseren Leben in Istanbul. Doch es ist nicht einfach, Arbeit zu finden - und es ist auch nicht einfach, bei Mahmut zu leben: Zunehmend lässt der Einzelgänger seinen Cousin spüren, wie sehr ihn dessen Anwesenheit stört. Doch der tiefere Grund für Mahmuts Unzufriedenheit scheint ein anderer zu sein: Durch das Auftauchen seines Cousins wird deutlich, wie weit er sich im Laufe der Jahre von seinen Idealen entfernt hat. Die verteidigt Mahmut aber umso trotziger, um seine Einsamkeit nicht zu spüren.
Schauspieler: Muzaffer Özdemir (Mahmut)
Emin Toprak (Yusuf)
Zuhal Gencer Erkaya (Nazan)
Nazan Kirilmis (Liebhaber)
Feridun Koc (Hausmeister)
Fatma Ceylan (Mutter)
Regie: Nuri Bilge Ceylan
Drehbuch: Nuri Bilge Ceylan
Kamera: Nuri Bilge Ceylan
Wiederholung
25.04.06 arte 15:05 - 16:50 Uhr Uzak
15.04.06 ARD 17:03 - 17:30 Uhr
Weltreisen
Die Suche nach dem Garten Eden
Eine Reise zwischen Euphrat und Tigris
Die Bibel beschreibt den Garten Eden als das Land, wo Euphrat und Tigris ihre Quellen haben. ARD-Korrespondent Peter Althammer und sein Team waren da, wo beide Flüsse entspringen: im Anatolischen Hochland. Temperaturen bis -40 º Celsius sind im Winter keine Seltenheit, viele Dörfer sind monatelang eingeschneit, doch auch luxuriöse Ski- Ressorts mit Pisten und Partys wie in den Alpen sind hier zu finden.
3.000 Höhenmeter weiter unten am Wasserlauf liegt der 'Fruchtbare Halbmond', eine Ebene mit mildem Klima. Dieses Zweistromland gilt als die Wiege der Kulturen. Viele Sagen und Mythen haben ihren Ursprung zwischen Euphrat und Tigris: Sie sind auch deshalb bis in unsere Zeit überliefert, weil hier die erste Schrift entwickelt worden ist. Noch heute spielen diese Erzählungen im Alltag der Menschen eine große Rolle.
Wasser schafft Leben, wer Wasser hat, hat Macht. Im Nahen Osten ist Wasser ein knappes Gut, deshalb gibt es seit Jahrtausenden Auseinandersetzungen um den Zugang zu den beiden Flüssen. Die türkische Regierung arbeitet an einem gigantischen Projekt: Insgesamt sollen an Euphrat und Tigris 21 Staudämme und 19 Wasserkraftwerke entstehen. So soll das Land, in dem vor 10.000 Jahren der erste Ackerbau entwickelte wurde, wieder zu einem blühenden Garten Eden werden.
18.04.06 3sat 12:20 - 13:00 Uhr
'Alte Spuren - neue Heimat' - Türken im Burgenland
Im Burgenland erinnern mehrere Gedenkstätten an die Zeit der großen Türkenbelagerungen, wie beispielsweise der Purbacher Rauchfangtürke. Wie sehen die heute im Burgenland lebenden Türken diese Eroberungsgeschichte ihrer osmanischen Vorfahren?
Sepp Gmasz betrachtet die aktuelle Situation türkischstämmiger Österreicher und zeigt ihren Alltag, ihre Riten und auch die in Schule und Arbeitswelt auftretenden Probleme.
19.04.06 ARD 21:45 - 22:15 Uhr
ARD-exclusiv
Allahs Bestatter - Muslime auf der letzten Reise
Der Tote macht Probleme: Eine Woche lang hatte der Staatsanwalt ihn nicht zur Bestattung freigegeben. Solange musste er in der Gerichtsmedizin bleiben. Erst heute Morgen durfte Herr Karada ihn abholen und zur Bestattung vorbereiten. Doch die Leiche ist starr gefroren und das macht die rituelle Totenwaschung alles andere als leicht. 'Man gewöhnt sich an alles', sagt Herr Karada - und wird an diesem Tag den Toten mit besonders warmem Wasser waschen. Doch die Zeit drängt, der Mann soll in Marokko bestattet werden. Und für den Nachmittag ist der Flug gebucht. Abdul Hadi Karada ist Bestatter, einer von ganz wenigen in Deutschland, die Beerdigungen nach den Regeln des Islams vornehmen. Eine Dienstleistung, an der ein gläubiger Moslem nicht vorbeikommt: 'Unser Prophet hat uns gezeigt, wie wir unsere Toten behandeln sollen', sagt Karada. 'Und das ist Pflicht, das muss gemacht werden'.
Seit 1999 betreibt er sein Bestattungsunternehmen in Frankfurt-Höchst - und hat viel zu tun. Weltweite Telefonate sind sein tägliches Geschäft. Denn auch wenn viele Muslime jahrzehntelang in Deutschland gelebt hatten - begraben werden möchten sie meistens in der Heimat. Dann müssen Ausfuhr- und Personalpapiere besorgt und Flüge gebucht werden. Und natürlich muss der Tote für diese letzte Reise vorbereitet werden: nach den Gesetzen des Islams - und nach den internationalen Luftfracht-Vorschriften. So geht der Verstorbene dann luftdicht im Zinksarg eingelötet zurück in das Land seiner Vorfahren: nach Marokko, Tunesien, Pakistan oder in die Türkei. SWR-Reporter Lutz Näkel hat den Bestatter Abdul Hadi Karada bei seinem aufreibenden Job begleitet. Er drehte in Deutschland und Marokko und gibt Einblicke in eine für Deutsche ebenso nahe wie fremde Welt.
Wiederholung
24.04.06 3sat 18:00 - 18:30 Uhr ARD-exclusiv
21.04.06 3sat 16:30 - 17:15 Uhr
Züge der Welt
Mit dem Zug ans Ende Europas
Von Athen nach Istanbul
1.500 Kilometer sind es von der griechischen Hauptstadt Athen bis nach Istanbul. Es ist eine Bahnreise auf meist eingleisiger Strecke zu Ziegenhirten, Popen und 'kleinen Prinzen'. Eine durchgehende Bahnverbindung gibt es nicht, spätestens an der Grenze zur Türkei muss man umsteigen. Und unterwegs gibt es zum Osterfest in einem griechischen Bergdorf Eierklopfen, Mitternachtssuppe und Lämmergrill.
Peter Moers begleitet die Zugfahrt und spricht mit Passagieren, Zugpersonal und den Menschen, die an der Strecke leben.
22.04.06 ARD 09:30 - 10:50 Uhr
Tigerenten Club
Türkei - Jungstar Bora Akkas
Auf ihrer Reise nach Istanbul treffen die Moderatoren den 15-jährigen Schauspieler Bora. Er hat bereits die 'goldenen Orange' gewonnen, einen wichtigen Filmpreis, so etwas wie den türkischen Oscar. Pamela und Malte besuchen ihn daheim, zeigen Ausschnitte aus seinen Filmen und fragen Fans auf der Straße nach dem Star.
Wiederholung
22.04.06 Kinderkanal 15:00 - 16:25 Uhr Tigerenten Club
22.04.06 ARD 13:30 - 14:00 Uhr
alfredissimo!
'Türkische Küche ist die allerbeste', sagt Schauspielerin Sibel Kekilli, die gleich mit ihrer ersten Hauptrolle in Fatih Akins Film 'Gegen die Wand' 'Lola' in Gold des Deutschen Filmpreises verliehen bekam. 'Meine Mutter hat jeden Tag für die ganze Familie gekocht. Sie beherrscht eine unglaubliche Bandbreite an Rezepten aus der Türkei. Ich bin da sehr verwöhnt.' Als die Tochter türkischer Eltern noch Zuhause wohnte, hat sie ihrer Mutter beim Kochen nie über die Schulter geschaut oder mitgeholfen. 'Es hat mich damals schlichtweg nicht interessiert. Heute sieht das aber ganz anders aus. Ich finde es zwar gut, dass ich mich gegen die typischen Rollenklischees, dass alle türkischen Mädchen kochen lernen müssen, aufgelehnt habe, aber es ist für mich sehr schade, dass ich, bis auf ein paar wenige Gerichte, die meisten der köstlichen Rezepte meiner Mutter nicht kochen kann.' Sibel Kekilli bereitet Gefüllte Auberginen nach einem Rezept ihrer türkischen Mutter zu, Alfred Biolek Hühnerbrustfilet mit einer Pistaziensauce.
Wiederholung
22.04.06 WDR 17:50 - 18:20 Uhr alfredissimo!
TV-Tipps APRIL
Forumsregeln
Interessante Themen in der Medienwelt.
Wenn ihr Texte zitiert, dann achtet bitte darauf. die Quelle mit anzugeben. Bitte keine Bilder von anderen Seiten direkt verlinken!
Interessante Themen in der Medienwelt.
Wenn ihr Texte zitiert, dann achtet bitte darauf. die Quelle mit anzugeben. Bitte keine Bilder von anderen Seiten direkt verlinken!