04.05.06 Phoenix 06:00 - 06:45 Uhr
Istanbul
Die Stadt mit vielen Gesichtern
Es liegen keine weiteren Beschreibungen zur Sendung vor.
06.05.06 ARD 09:30 - 10:50 Uhr
Tigerenten Club
Entdeckungsreise: Türkei - Zwischen den Kontinenten
Auf ihrer Reise nach Istanbul treffen die Moderatoren die 18-jährige Nazan. Sie verkauft als fliegende Händlerin auf der Straße Simit, Brotkringel mit Sesam. Das tut sie, seit sie neun Jahre alt ist. Damit unterstützt sie ihre Familie, und darauf ist sie stolz. Was bei uns als hartes Schicksal angesehen würde, ist für sie eine Möglichkeit der Freiheit. Pamela und Malte begleiten sie auf ihrem täglichen Weg vom asiatischen Teil Istanbuls (wo sie lebt und auch ihre Simits holt) per Fähre in den europäischen Teil, wo sie versucht, die Kringel zu verkaufen. Ein Leben auf zwei Kontinenten.
Wiederholung
06.05.06 Kinderkanal 15:00 - 16:25 Uhr
Tigerenten Club
07.05.06 3sat 12:15 - 13:00 Uhr
Orhan Pamuk - Die Entdeckung der Einsamkeit
Der türkische Schriftsteller Orhan Pamuk, 1952 in Istanbul geboren, stammt aus einer europäisch orientierten Familie der Oberschicht.
Pamuk hat einige Jahre in New York gelebt, kehrte dann aber in seine Geburtsstadt zurück. In jene Metropole am Bosporus, die Schnittpunkt der Spannungen zwischen Asien und Europa, östlicher und westlicher Kultur, islamischer und christlich geprägter Weltsicht ist. Diese Gegensätze sind zentral in seinen Romanen, die alle auch auf Deutsch vorliegen.
07.05.06 NDR 16:45 - 17:00 Uhr
Rainer Sass-Kochshow
Türkische Küche aus Kreuzberg
Der Stadtteil Kreuzberg im Herzen von Berlin ist weit über die Stadtgrenzen hinaus für seine multikulturelle Atmosphäre bekannt. Viele der hier lebenden Einwohner sind türkischer Abstammung, die häufig schon in zweiter Generation hier leben. Kein Wunder also, dass die Geburtsstätte des berühmten 'Döner Kebap' nicht etwa in Istanbul, sondern mitten in Berlin- Kreuzberg liegt.
Erfunden wurde das mit Fleisch gefüllte Fladenbrot von Haim Aygün, der Anfang der 1970er-Jahre gemeinsam mit sechs Brüdern das erste Döner- Restaurant in Berlin-Kreuzberg eröffnete. In einer weiteren Folge der 'Rainer Sass-Kochshow' wird er dem Fernsehkoch die Vielfältigkeit der türkischen Küche zu zeigen. Hierfür hat er extra seinen Chefkoch Metin Uytun mitgebracht. Der kann nicht nur hervorragend Döner zubereiten, sondern ist darüber hinaus mit einer täglichen Kochsendung im türkischen Stadtteilfernsehen vertreten. Eine deutsch-türkische Begegnung der besonderen Art.
Gemeinsam geht es an die Zubereitung eines leckeren Eintopfes mit Lammfleisch und Auberginen, der auf dem offenen Holzkohlegrill geschmort wird. Dann erklärt der Fernsehkoch seinem Kollegen den Unterschied zwischen 'Döner Kebap', 'Sis Kebap' und 'Köfte'. Die Verständigung klappt wunderbar und schließlich kann Rainer Sass nur bestätigen, was die wenigsten wissen: Die türkische Küche gehört, zusammen mit der französischen und chinesischen, zu den drei größten Küchen der Welt. 'Afiyet Olsun!' - Guten Appetit!
Rezepte: Kebap mit Lammfleisch und Auberginen, gegrillte Fleischspieße, Hühnerherzenspieß
09.05.06 3sat 22:50 - 23:10 Uhr (VPS 22:25)
With You
Egill, ein junger isländischer Musiker, reist allein nach Istanbul. Während ihm seine in Reykjavik gebliebene Freundin den Anrufbeantworter bespricht, um ihn zur Heimkehr zu bewegen, komponiert Egill während seiner Spaziergänge durch Istanbul ein Lied, in dem er die Beziehung zu seiner Freundin reflektiert. Zurück in Reykjavik begibt er sich in ein Tonstudio, um seinen neuen Song aufzunehmen, der den Titel 'With you' trägt und weite Textpassagen seines Anrufbeantworters enthält.
Unprätentiös und mit einem genauen Blick für Details erzählt Eva Könnemann, Absolventin der Filmakademie Baden-Württemberg, von traurigschönen Momenten während einer einsamen Fernreise und betrachtet aus einer originellen Perspektive unterschiedliche Arten der Auseinandersetzung mit einem Beziehungskonflikt.
Schauspieler: Egill Saebjörnsson
Regie: Eva Könnemann
12.05.06 Phoenix 06:45 - 07:30 Uhr
Türkei - Zwischen Himmel und Erde
Es liegen keine weiteren Beschreibungen zur Sendung vor.
13.05.06 ARD 09:30 - 10:50 Uhr
Tigerenten Club
Die Türkei ist ein islamisches Land. Trotzdem gibt es auch hier viele andere Religionsgemeinschaften, stehen viele christliche Kirchen. Pamela und Malte besuchen eine Moschee in Istanbul und erleben das Freitagsgebet. Der Imam erklärt ihnen, wie die Moschee funktioniert, wer was wann und warum macht. Da der Koran in Arabisch geschrieben ist, müssen die Kinder das arabische Alphabet lernen - im Koranunterricht. Auch den gibt der Imam.
Wiederholung
13.05.06 Kinderkanal 15:00 - 16:25 Uhr
Tigerenten Club
13.05.06 arte 20:40 - 21:35 Uhr (VPS 20:40)
Die großen Schlachten
1529 - Die Türken vor Wien
Im Jahr 1529 bedroht eine gigantische türkische Streitmacht Wien. 150.000 Mann haben sich Anfang Mai unter der Führung von Suleiman dem Prächtigen in Konstantinopel auf den Weg gemacht. Am 21. September erreichen sie Wien, den 'goldenen Apfel' der Christenheit. Wenige Tage später ist die Stadt eingeschlossen. Suleiman fordert Wien zur Kapitulation auf. Um seiner Drohung Nachdruck zu verleihen, plündern seine Truppen die umliegenden Ortschaften, deren Einwohner versklavt oder zu Tode gefoltert werden. Wien ist auf sich allein gestellt, und die Übermacht ist erdrückend. Nur 20.000 im Kampf erprobte Söldner halten sich in der Stadt auf. Es beginnt eine dreiwöchige Belagerung. Heimlich graben die Angreifer Tunnel, um die Stadtbefestigung zu unterminieren und mit Hilfe von Schwarzpulverladungen zum Einsturz zu bringen. Aber der Plan wird vereitelt. Am 12. September berät sich Suleiman mit seinen Anführern. Die Versorgungslage ist schlecht, die vom Regen völlig aufgeweichten Wege erschweren den Nachschub. Doch vor dem Winter soll ein letzter Angriff gewagt werden. Am 14. Oktober gelingt es den Türken, eine große Bresche ins Kärntnertor zu schlagen - Wien scheint besiegt. Aber der Schutt des gesprengten Tores fällt nach außen und macht die Erstürmung unmöglich. Suleimans Janitscharen brechen den Angriff ab. Wien ist gerettet. In der Nacht zum 15. Oktober beginnt der Abzug des gigantischen Heeres.
Regie: Hannes Schuler
14.05.06 3sat 21:15 - 22:15 Uhr
Emine aus Incesu
Die Geschichte einer Migration
Der Film erzählt die Geschichte Emines, einer heute 58-jährigen Türkin, die als junge Frau ihr anatolisches Heimatdorf verlässt und als 'Gastarbeiterin' nach Deutschland geht.
Emine war die erste in dem kleinen, abgelegenen Ort Incesu, die 1966, gerade 18 Jahre alt, von ihrem Vater zum Arbeiten nach Deutschland geschickt wurde. Er hoffte, sie würde mit ihrem dort verdienten Geld der Familie aus der Armut helfen. Obwohl Emine kaum lesen, schreiben und rechnen konnte - sie hatte nur zwei Jahre die Schule besuchen dürfen - schaffte sie es, ihren jüngeren Bruder, ihre Eltern und weitere Angehörige aus ihrer Heimat nach Deutschland zu holen und die Existenz der Familie zu sichern. Eine Kleinstadt in Bayern ist ihr Zuhause geworden. Sie arbeitet dort immer noch in der Fabrik, in der sie seit Jahren Einkaufswagen für Supermärkte montiert. Sie hat inzwischen drei erwachsene Kinder und vier Enkel, die besser deutsch als türkisch sprechen und für die eine Rückkehr in die Heimat ihrer Eltern nicht mehr in Frage kommt - wie für die meisten Kinder der ersten Einwanderergeneration. Von ihrem Mann, den sie vor mehr als 30 Jahren auf Wunsch des Vaters heiratete, lebt Emine seit kurzer Zeit getrennt. Rückblickend bedauert sie am meisten, nie richtig deutsch gelernt zu haben. Aber sie hat sich entschieden, in diesem Land zu bleiben. 'Heimat ist da, wo man herkommt. Zuhause da, wo man lebt.' So versucht sie, zu unterscheiden.
Die Geschichte von Emine ist die exemplarische Geschichte einer Arbeitsmigration, wie sie hunderttausendfach in Deutschland stattgefunden hat. Die Autorin Barbara Trottnow zeigt Emines Lebens- und Arbeitsalltag in einer Kleinstadt in der Nähe von Ulm und begleitet sie bei einem der vielen Besuche in der alten Heimat. Barbara Trottnow lässt Emine in ihrer Muttersprache erzählen und durch die Schauspielerin Brigitte Goebel synchronisieren. Auf einfühlsame Weise dokumentiert die Filmemacherin, wie groß der Schritt war, den Emine damals gewagt und wie viel sie im Lauf ihres Arbeitslebens für sich und ihre Familie erreicht hat. Zu Wort kommen auch Emines Bruder, ihr Sohn und ihre beiden Töchter. Die Musik für den Film komponierte der in der Türkei geborene Musiker Mikail Aslan.
14.05.06 3sat 22:15 - 23:05 Uhr
Das Arrangement
Mädchen zwischen Treuegebot und Emanzipationsstreben Österreich 2005
Zu heiraten gilt in Österreich als eine Entscheidung aus Liebe, in der Türkei hingegen ist die Ehe nicht selten immer noch ein Arrangement, das Eltern für ihre Kinder treffen - eine Tradition, mit der auch jene jungen Türkinnen und Türken konfrontiert werden, die in Österreich geboren und aufgewachsen sind.
Nathalie Borgers Dokumentarfilm 'Das Arrangement' porträtiert vier junge Menschen aus Wien: Sie alle stammen aus türkischen Familien. Jeder von ihnen versucht auf seine Art, trotz der großen Diskrepanz zwischen dem strengen, konservativen Elternhaus und der Freiheit, die ein Leben in einer europäischen Großstadt bietet, seine Vorstellungen von Glück zu verwirklichen. Arrangierte Hochzeiten gehören allerdings auch für sie zur Realität: Die Medizinstudentin Serpil beharrt - ganz im Gegensatz zu ihren Brüdern - darauf, ihre eigene Wahl treffen zu können, weiß aber, dass die Entscheidung, einen Österreicher zu heiraten, den Bruch mit ihrer Familie bedeuten könnte.
Gülümser hingegen kennt ihren Zukünftigen gerade mal ein paar Tage, findet ihn aber nett und hätte ohnehin gern 'jemanden für sich'. Sie willigt in die arrangierte Hochzeit ein, auch um sich der Kontrolle ihrer Eltern zu entziehen. Serap wurde als sehr junges Mädchen gegen ihren Willen verheiratet, die Flucht vor ihrem gewalttätigen Mann gelang ihr damals nur über ein Frauenhaus. Nathalie Borgers verzichtet in 'Das Arrangement' gänzlich auf einen erklärenden Kommentar wie auch auf die Konfrontation mit der älteren Generation von Migranten, die diese Tradition so beharrlich weiter führt. Lebendig und genau porträtiert die Autorin die jungen Menschen der zweiten Generation in Wien, stellvertretend für andere türkische Gemeinden in Europa. Sie spürt dem gesellschaftlichen Phänomen des Elternrechts nach und schildert den sozialen Zwang, dem junge Türkinnen und Türken ab dem 16. Lebensjahr ausgesetzt sind.
15.05.06 Bayern 15:15 - 16:00 Uhr
Länder - Menschen - Abenteuer
Prinzeninseln
Nahe der Bosporusmetropole Istanbul, zwischen Europa und Asien, liegt ein Archipel von neun Eilanden: die so genannten 'Prinzeninseln'. Einst wurden missliebige byzantinische Prinzen aus ihrem prachtvollen Palast in Konstantinopel hierhin verbannt. Inzwischen gilt die Inselgruppe im Marmarameer als Oase. Mehrmals täglich legt eine Fähre in Istanbul ab und erreicht nach etwa einer Stunde das erste der vier großen Eilande: Kinali. Es folgen Burgaz, Heybeli und Büyük Ada, jeweils 14 bis 20 km vom Festland entfernt. Nahezu unbewohnt sind die fünf kleinen Eilande.
Mit rund 300 Kutschen strahlen die Prinzeninseln eine heitere Gelassenheit aus, kein Ertönen von Autohupen, die so typisch für Istanbul sind. Noch touren die Kutschen entlang der Küstenstraße, wo sich pittoreske Holzvillen reihen, eine schöner als die andere. Schon seit Jahrzehnten dienen sie als Sommerresidenz für die Istanbuler Oberschicht. In all ihrer Pracht und Eleganz stehen rund 900 Gebäude sogar unter Denkmalschutz.
Am höchsten Punkt des Archipels, in erhabener Stille, leben noch immer die Mönche vom heiligen Berg Athos. Das Kloster St. Georg gilt als Wunder wirkende Stätte, die Jahr für Jahr Zehntausende Pilger aller Glaubensrichtungen aufsuchen. An den beiden Festtagen des Klosters werden lokale Bräuche und Rituale ausgeführt.
Die reiche Blaupalette und das leuchtend satte Grün auf den Inseln ist schon von vielen Reisenden besungen worden. So führte hier eine ganze Reihe bekannter Dichter, Schauspieler, Theaterleute und Maler ein reges Bohèmeleben. Das einstige Fischerparadies wurde zur Inspirationsquelle und zum Kunstobjekt.
16.05.06 3sat 16:30 - 17:15 Uhr
Istanbul
West-östliche Diva
Byzanz, Konstantinopel, Istanbul: In zweieinhalb Jahrtausenden ist die Stadt nicht so stark gewachsen wie in den letzten 50 Jahren. Geschätzte 15 Millionen Menschen leben heute in der Metropole am Bosporus. In der Altstadt finden sich Basare, Bäder und Moscheen, überfüllte Gassen und osmanische Häuser. In Beyoglu geht es kosmopolitisch zu. Dort findet man Kaffeehäuser aus dem frühen 20. Jahrhundert, ausländische Buchhandlungen und Botschaften.
Peter Kruchten stellt Istanbul vor.
16.05.06 3sat 22:25 - 23:45 Uhr
Azad
Deutschland 1994: Azad reist illegal nach Deutschland ein. Azad ist Kurde und hat die Türkei aus politischen Gründen verlassen. Nach seiner Anhörung bei der zentralen Ausländerbehörde wird Azad in einem Asylbewerberheim in Bochum untergebracht. Dort lernt er Ahmet und Sehmuz kennen. Azad erfährt, wie es ist, in einem Flüchtlingsheim zu leben - mit der Eintönigkeit der Tage und kleinen feierlichen Anlässen, die die Monotonie unterbrechen. Aus der Türkei hat Azad die Adresse seines Onkels mitgebracht, der jedoch dort nicht mehr wohnt. Wochen später erhält Azad die neue Adresse. Es soll sein letzter Abend im Asylbewerberheim sein. Bei einem Anschlag auf das Flüchtlingsheim beobachtet Azad die Täter. Er wird entdeckt und flüchtet Hals über Kopf. Azad sucht Unterschlupf bei seinem Onkel.
Der nimmt ihn aber nur ungern auf, denn er hält Azad für einen politischen Störenfried. Zu seinem Cousin Murat, der im gleichen Haushalt lebt, findet er nach und nach Kontakt. Beide haben jedoch unterschiedliche Vorstellungen vom Leben. Azads spurloses Verschwinden aus dem Flüchtlingsheim bleibt nicht ohne Folgen. Den Vorladungen der Behörden kommt er nicht nach. Bei einer nächtlichen Razzia, die eigentlich Murat gilt, werden beide von der Polizei festgenommen.
17.05.06 3sat 14:00 - 14:45 Uhr
Mehmet Turan oder noch ein Jahr, noch ein Jahr ...
Sie verlassen ihre Heimat in der Absicht, ein, zwei Jahre in Deutschland zu arbeiten und hoffen, diese Zeit würde ausreichen, ihnen den ersehnten Wohlstand zu bescheren. Dann stellen sie fest, dass die Zeit nicht ausgereicht hat, und sie setzen sich eine neue Frist. So geht es weiter: 'noch ein Jahr, noch ein Jahr'. Über diesen Zeitraum hinaus planen sie nicht. Denn die Hoffnung auf viel Geld kann die beständige Sehnsucht nach Rückkehr in die Heimat nicht verdrängen. So beginnt bei den meisten 'Gastarbeitern' der Riss durch ein Leben, dessen Planung sie überfordert. Einer von ihnen: der Türke Mehmet Turan.
Hans-Dieter Grabe und sein Kameramann Fritz Adam beschrieben im 'auslandsjournal' vom 23.12.1973 in einem 20-minütigen Dokumentarfilm das Leben der Turans in Berlin und die Urlaubsreise des Vaters und seines Sohnes Ibrahim zu Weihnachten in ihre 3.200 Kilometer entfernte mittelanatolische Heimat. Für nur noch ein Jahr wollte Mehmet Turan damals nach Deutschland zurückkehren, doch erst im November 1977 hat er nach acht Jahren Deutschland die endgültige Heimreise angetreten - mit einer Wagenladung neuer Möbel, einem respektablem Sparbuch und einer in Deutschland seelisch krank gewordenen Ehefrau. Der Film, bestehend aus Aufnahmen in Berlin von 1973 bis 1976 sowie in Mittelanatolien 1973 und 1976, wohin die Kinder der Turans schon vor der Rückkehr der Eltern wieder gebracht worden waren, soll der Versuch einer Bilanz sein von Mehmet Turans acht Jahren in Deutschland.
17.05.06 3sat 14:45 - 15:30 Uhr
Abdullah Yakupoglu: Warum habe ich meine Tochter getötet?
Für seinen Dokumentarfilm wurde Hans-Dieter Grabe 1986 mit dem Robert-Geißendörfer-Preis ausgezeichnet
Am 22. März 1983 tötete der damals 51-jährige, in Deutschland lebende türkische Arbeiter Abdullah Yakupoglu seine 24-jährige Tochter Perihan. 'Warum habe ich meine Tochter getötet?', fragt sich Yakupoglu mit Tränen in den Augen vor der Kamera in einer Zelle der Justizvollzugsanstalt Diez. Nachdem man seine Antworten gehört hat, wird man etwas mehr wissen über unsere türkischen Nachbarn, Arbeitskollegen und Mitbürger, deren Probleme und Konflikte wir in der Regel immer erst dann bemerken, wenn sie als Zeitungsschlagzeilen unser Kopfschütteln hervorrufen.
Abdullah Yakupoglu kommt in einem Dorf am Schwarzen Meer zur Welt. Eine Schule gibt es nicht. In der Moschee lernt er Lesen und Schreiben, vor allem aber die Regeln und Gesetze der islamischen Religion. 1964 fährt er allein zum Geldverdienen in die Bundesrepublik. Fünf Jahre später holt er seine Frau und seine kleinen Töchter nach. Sie leben in Andernach. Großen Wert legt Abdullah Yakupoglu auf die Schul- und Berufsausbildung der Töchter. Alle drei lässt er Friseusen werden. Von den Ersparnissen baut er in der Heimat ein mehrstöckiges Haus, in dem er seinen Töchtern nach der gemeinsamen Rückkehr in die Türkei einen Frisiersalon einrichten will. Im März 1980 verlässt seine damals 20-jährige Tochter Perihan zusammen mit einer ihrer Schwestern heimlich das Elternhaus. Unverheiratet leben sie mit deutschen Freunden zusammen. Für den Vater bricht eine Welt zusammen. Nach türkisch-islamischen Moralgesetzen beschmutzten seine Töchter damit nicht nur ihre Ehre, sonder die Ehre der gesamten Familie, und für diese ist der Vater verantwortlich. Er muss dafür sorgen, dass seine Töchter bis zu ihrer Verheiratung im Elternhaus wohnen. Gelingt ihm das nicht, verliert er sein Gesicht und sein Ansehen in der türkischen Gemeinschaft. Vergeblich versucht Abdullah Yakupoglu seine Töchter zur Rückkehr zu bewegen. Dann drängt er auf Heirat. Eine der Töchter heiratet daraufhin ihren deutschen Freund, Perihan aber weigert sich. Türken nennen sie eine Liebesdienerin und den Vater einen Zuhälter. Aus Furcht vor Hohn, Spott und Beleidigung meidet er die türkischen Kaffeehäuser und wagt nicht mehr, in die Heimat zu fahren. Nach einem Streit tötet er Perihan in seinem Auto auf einem Parkplatz bei Andernach durch Erdrosseln und Hammerschläge auf den Kopf. Yakupoglu sagt, dass er den Tod seiner Tochter nicht gewollt habe. Das Landgericht Koblenz ist anderer Ansicht. Wegen heimtückischen und vorsätzlichen Mordes verurteilt es Abdullah Yakupoglu am 2. April 1984 zu lebenslanger Freiheitsstrafe.
20.05.06 ARD 09:30 - 10:50 Uhr
Tigerenten Club
Türkei - Das andere Leben
Istanbul ist historische Altstadt, moderne City und lebendige Großstadt. Daneben aber gibt es in der Supermetropole auch eine dunkle Seite - die Gezekondus am Stadtrand. Hier leben Millionen von Menschen in wilden Siedlungen - die Ärmsten der Armen. Pamela und Malte besuchen ein Familie, die mit acht Personen in einem winzigen Raum in einer winzigen Hütte lebt.
21.05.06 arte 17:20 - 18:05 Uhr (VPS 17:20)
Zu Tisch an... Der türkischen Schwarzmeerküste
Wer Harun Atamer, seine Frau Firdevs und seine Tochter Assime besuchen will, muss über steile, schmale Fußpfade zum Holzhaus der Familie hinaufsteigen. Der Weg führt durch lichte Laubwälder, die sich an den Hängen entlang ziehen, vorbei an Gemüsegärten und Teeplantagen - vor allem Teeplantagen. Denn der Teeanbau ist die wichtigste Erwerbsquelle für die Atamers sowie für viele andere Bauern, die im Nordosten der Türkei am Fuß und an den Hängen der Kaskar-Berge leben, die hier von der Küste des Schwarzen Meeres steil hinaufragen. In den Flusstälern, die zum nahen Meer hin breiter werden, ist das Klima feucht und kühl und bietet daher ideale Bedingungen für das Gedeihen von Teesträuchern.
Seit Anfang der 70er Jahre baut auch Harun Atamer Tee an, weil das einträglicher ist als der Anbau von Bohnen, Mais und Kartoffeln oder gar als Viehwirtschaft. Im Sommer, wenn die ganze Familie in Kirnakli wieder beisammen ist, wird der Tee geerntet. Dreimal gehen die Atamers in die Teegärten, um mit großen Scheren die weichen Teestrauchspitzen abzuschneiden. Das Abpflücken der obersten zwei Blätter mit der Hand, wie es im indischen Darjeeling-Gebiet noch hier und da praktiziert wird, wäre viel zu arbeits- und kostenaufwändig. Ihren Tee verkaufen die Atamers an die staatliche Teefabrik Caykur, die in diesem bedeutenden Anbaugebiet überall ihre Sammelstellen für das Alltagsgetränk der Türken unterhält. Wenn ihre Eltern Harun und Firdevs und ihre Tanten Sedriye und Zeynep in die Gärten gehen, bleibt Assime Atamer meist zu Hause. Sie ist die Köchin der Familie und versteht es am besten, Linsensuppe und süße Crêpes, Helva und Tschorotsch zuzubereiten. Tschorotsch, ein gefülltes Maisbrot, und Helva, eine einfache Nachspeise aus Butter, Zuckerwasser und Mehl, gehören zu den Grundpfeilern der Küche in dieser abgelegenen Region.
Regie: Elke Sasse
21.05.06 3sat 21:15 - 22:40 Uhr
Was lebst du?
In ihrem Debüt-Dokumentarfilm 'Was lebst du?' begleitet Bettina Braun über zwei Jahre lang eine in Köln lebende Gruppe von muslimischen Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft. Sie zeigt den Alltag der jungen Männer zwischen Jugendzentrum, Schule und Ausbildung, zwischen traditionellem Elternhaus und westlichem Lebensstil, klischeehafter Selbstdarstellung und eigenen Träumen. In dieser Zeit ist alles möglich - von der abgebrochenen Ausbildung über Probleme mit der Polizei bis hin zur Hauptrolle in einem Musical.
Die vier Freunde Ali, Kais, Ertan und Alban, alle zwischen 16 und 20 Jahre alt, scheinen auf den ersten Blick durch Macho-Gehabe und Sprücheklopferei gängige Vorurteile zu bestätigen. Auf den zweiten Blick jedoch durchbrechen sie diese Klischees. Selbstinszenierung und Posen fallen oder werden selbstironisch auf die Schippe genommen. Zutage tritt das konfliktbeladene, aber auch warmherzige und tiefgründige Wesen der Jugendlichen. Ihr Treffpunkt ist das Kölner Jugendzentrum 'Klingelpütz', wo sie bereits in früher Kindheit ein zweites Zuhause gefunden haben. Die vier jungen Männer stammen aus marokkanischen, tunesischen, türkischen und albanischen Familien. Trotz unterschiedlicher Herkunft ist ihr Zusammengehörigkeitsgefühl stärker als alle ihre Differenzen. Loyalität und gegenseitiger Respekt bestimmen den Umgang miteinander, auch wenn der Ton oft rau und direkt ist. Letztlich sind sie alle in einer ähnlichen Situation: auf der Suche nach sich selbst und nach ihrem Weg im Leben.
Bettina Braun, Absolventin der Kölner Kunsthochschule für Medien, zeigt in einer Mischung aus großer Nähe und diskreter Distanz die Entwicklung ihrer jungen Protagonisten in einem unbekannten Alltag in Deutschland. Sie begleitet die Jugendlichen auf der Schwelle zwischen Kindheit und Erwachsensein. Als Bettina Braun in den zwei Jahren Drehzeit schwanger wird und ein Kind bekommt, wird das ebenso Teil des Films.
22.05.06 arte 14:00 - 14:30 Uhr (VPS 14:00)
Lola
Coole Mütter
u.a.
(2): Mütter ohne Grenzen
'Mütter ohne Grenzen' nennt sich die Initiative türkischer Frauen, die seit mehreren Monaten die Drogenszene im Berliner Stadtteil Kreuzberg aufmischt. Um ihre Kinder vor dem steigenden Drogenhandel in ihrem Kiez zu schützen, haben Güner Arkis und ihre türkischen Mitstreiterinnen beschlossen selbst aktiv zu werden. In weiße Umhänge gehüllt und mit Taschenlampen bewaffnet machen sich die Frauen Nacht für Nacht auf den Weg und konfrontieren die Dealer mit ihrer Wut. Trotz der Gefahren sind die Mütter gewillt ihren Kampf fortzusetzen und so ihre Kinder vor dem Drogensumpf zu bewahren.
25.05.06 arte 20:15 - 20:40 Uhr (VPS 20:15)
Wiedersehen macht Freude
Kinderträume
Als 19-Jährige wurde Veronika schwanger, doch war sie damals nicht in der Lage ihr Kind aufzuziehen. Schweren Herzens gab sie den Jungen im Alter von einem Jahr zur Adoption frei. Ihr Sohn wächst in einer Familie auf, in der es ihm materiell an nichts mangelt. Und doch ist Benjamin unglücklich. Schon mit 17 verlässt er seine Adoptiveltern. Beruflich durchaus erfolgreich, zieht er in den äußersten Norden Schleswig-Holsteins und lebt in einem kleinen Häuschen direkt hinter dem Nordsee-Deich. Seine wahre Herkunft lässt ihm keine Ruhe. Schließlich beauftragt er 'Wiedersehen macht Freude' mit der Suche nach seiner Mutter. Es dauert nicht lange, und Susanne Panter wird fündig. Benjamins Mutter wohnt nach wie vor in Berlin. Wie wird sie auf die Kontaktaufnahme reagieren? Ebenfalls in Berlin lebt Sehnaz Karaman als eines von acht Kindern einer türkischen Großfamilie. Sie hat gerade geheiratet und erwartet ihr erstes Kind und doch fehlt ihr etwas zum großen Glück. Bis heute vermisst sie ihre jüngste Schwester, die ihre Eltern direkt nach der Geburt zur Adoption freigegeben hatten. Was ist aus ihrer Schwester geworden? Bei wem ist sie aufgewachsen? Ist sie glücklich? Während die Suche nach Sehnaz' Schwester beginnt, lernt Benjamin in Berlin endlich seine leibliche Mutter und seine drei Halbgeschwister kennen. Die erste Begegnung ist noch von vielen Hemmungen und Unsicherheiten auf beiden Seiten geprägt. Doch am Ende des ersten Tages ist die Atmosphäre bereits herzlicher. Sehnaz dagegen muss sich noch gedulden. Ihr Fall stellt sich als sehr schwierig heraus.
Regie: Marian Kiss
Wiederholung
01.06. 11:30 arte Wiedersehen macht Freude
26.05.06 WDR 00:40 - 00:55 Uhr
Sevda heißt Liebe
Eigentlich sollten türkische Mädchen keinen Freund haben - sagen die Eltern. Doch Sevda, 22 Jahre, führt eine sehr schöne Liebesbeziehung mit Adrian. Sie muss sich allerdings einiges einfallen lassen, damit keiner von dieser Beziehung erfährt. Das gelingt ihr über ein Jahr sehr gut, bis auf eine kleine verflixte Ausnahme.
Regie: Sinan Akkus
Drehbuch: Sinan Akkus
27.05.06 Phoenix 21:00 - 21:45 Uhr
Schliemanns Erben
Der Schatz Alexander des Großen
Die antiken Geschichtsschreiber Diodor und Strabon berichten von einer geheimnisvollen versteckten Bergfestung 'Kyinda', die irgendwo in Kilikien den Kriegsschatz des Diadochen Seleukos beherbergen soll. Eine Legende? Bis heute ist der Ort unentdeckt, vom Schatz fehlt jede Spur.
Eine der spektakulärsten Entdeckungen des letzten Jahrzehnts führt das 'Schliemanns Erben'-Team in die Türkei, in eben jenes Kilikien. Dort wurden auf dem beinahe 200 Meter hohen Berg Karasis die Ruinen einer gewaltigen Festungsanlage entdeckt. Die Forscher trauten ihren Augen nicht, als sie vor bis zu 15 Meter hohen Mauern, Türmen und ausgedehnten Kasematten standen. Ein Rätsel bis heute: Wie konnte eine derartige Festung in solch einzigartigem Erhaltungszustand bisher unentdeckt bleiben? Weitere Fragen kamen schnell hinzu: Wer hat die Burg gebaut, wann und vor allem wozu? Professor Adolf Hoffmann vom Deutschen Archäologischen Institut, Abteilung Istanbul, und sein türkischer Kollege Professor Mustafa Sayar machen sich an die Erforschung der versteckten Bergfestung. Schnell erkennen sie, dass es sich um ein Bauwerk aus der Zeit der Diadochenkämpfe handeln muss, und als der Inschriftenforscher Sayar ein Elefantenrelief entdeckt, liegt der Schluss nahe: Das muss eine seleukidische Burg gewesen sein. Der Elefant war das Wappentier des Diadochen Seleukos und seiner Nachfolger.
150 Kilometer weiter südlich erforscht Professor Gunnar Brands von der Universität Halle die Hauptstadt der Seleukiden: Antiochia. Einst eine der Weltmetropolen der Antike und in einem Atemzug genannt mit Rom, Alexandria und Konstantinopel ist von der Stadt Antiochia heute so gut wie nichts mehr erhalten. Einzig Teile der Stadtmauer stehen noch. Umso wertvoller sind die Informantionen, die Brands Team daraus lesen kann. Antiochia war eine gefährdete Stadt, die immer wieder angegriffen und erobert wurde. Was liegt also näher, als den Staatsschatz, das Erbe Alexanders, an einen sicheren Ort zu bringen, in ein uneinnehmbares Versteck in den Bergen?
28.05.06 MDR 10:15 - 11:00 Uhr
Unter der Sonne Zyperns
Leben auf einer geteilten Insel
Nach Sizilien und Sardinien ist Zypern die drittgrößte Insel des Mittelmeeres, etwa halb so groß wie Hessen. Der Zypern-Konflikt hat seine Ursachen in der Eroberung der Insel durch die Türken im Jahre 1571. Als die Osmanen die Insel verließen, wurde Zypern zu einer Republik, in der Türkischzyprioten und Griechischzyprioten gemeinsam lebten. Das Experiment scheiterte jedoch und endete in der Teilung der Insel.
Halil Gülbeyaz war mit einem auf Zypern unterwegs und hat sowohl im Süden als auch im Norden der Insel mit unterschiedlichen Menschen gesprochen. Zum Beispiel mit dem Koch Mattheos, der in seinem kleinen Restaurant im griechischen Teil der geteilten Hauptstadt Nikosia täglich etwa 20 traditionelle Gerichte kocht. Eine Speisekarte gibt es trotzdem nicht, denn auf den Tisch kommt, was er gekocht hat. Der Filmemacher traf auch Emin, den bekanntesten Kunstmaler im türkischen Teil Zyperns, der auch die Flagge der türkischen Republik Nordzypern entworfen hat. Bei einer seiner vielen Fahrten durch das Hinterland lernte der Künstler den Hirten Ahmet kennen. Seit damals macht sich Emin einmal in der Woche auf die zweistündige Fahrt, und mittlerweile verbindet die beiden unterschiedlichen Männer eine gute Freundschaft. Für Ahmet beginnt jeder Tag mit dem Melken seiner Schafe, danach ist er mit ihnen in der Hochebene Zyperns unterwegs. Er liebt das naturverbundene Leben, seine Arbeit an der frischen Luft und die Einsamkeit.
28.05.06 ZDF 19:30 - 20:15 Uhr
ZDF Expedition
Imperium - Sturm über dem Bosporus
29. Mai 1453: Sultan Mehmet lässt zum Sturmangriff auf Konstantinopel blasen. In den Wochen zuvor haben seine gigantischen Kanonen Breschen in die mächtigste Stadtmauer der Welt gelegt. Die erschöpften Verteidiger sind dem Angriff der Elitetruppen der Janitscharen nicht gewachsen. Die Metropole am Bosporus - die prächtigste Stadt der damaligen Epoche - fällt in die Hände der Osmanen. Der Weg nach Europa steht offen. Mit Hilfe von Experten analysiert der Film die Gründe für die erstaunliche Karriere des kleinen Turkstammes, der sich unter seinem Anführer Osman im 14. Jahrhundert in Anatolien festsetzte.
Zwei Jahrhunderte später beherrschen die Nachfolger des ersten Sultans ein Reich, das sich von Ungarn bis an den Golf von Aden, von Algerien bis zum Iran erstreckte. Der Schlüssel zu den militärischen Erfolgen war die eiserne Disziplin der 'Janitscharen' – unter christlichen Kindern auf dem Balkan rekrutierte Elitesoldaten - und hervorragende Waffen, allen voran die osmanischen Bögen. Mit einem wissenschaftlichen Experiment demonstriert der Film die Wirkungsweise der so genannten Reflexbögen, die durch ihre raffinierte Bauweise eine enorme Reichweite und Durchschlagskraft besaßen. Mit Schrecken und Faszination schaute Europa auf die neuen Herren am Bosporus, ihre exotische Welt aus 'Tausendundeiner Nacht'. Nichts regte dabei die Phantasie mehr an als eine Geheimnis umwitterte Institution am Hof der Sultane: der Harem. Bis zu 300 Damen tummelten sich im innersten Bezirk des Istanbuler Topkapi-Palastes. Doch diese hermetisch verschlossene Welt war weniger von Erotik als von Intrigen und Machtkämpfen bestimmt. Die Suche nach der wahren Welt des Harems führt zu Geschichten über brutale Massenmorde. Denn ein neuer Sultan glaubte seine Macht nur dadurch sichern zu können, dass er die große Zahl seiner Halbbrüder und möglichen Konkurrenten aus dem Weg räumte. Die ungeklärte Nachfolge der Sultane - darüber sind sich Experten heute einig - war einer der Schwachpunkte des osmanischen Staatssystems. Der andere war die schiere Ausdehnung des Reiches. Mit der gescheiterten Belagerung Wiens 1683 hat das Imperium unter dem Halbmond seinen Zenit überschritten. Im Lauf der kommenden Jahrhunderte bröckelt es stetig an den Rändern, wechselt sein Image von der großen Bedrohung zum 'kranken Mann am Bosporus', der auf Gedeih und Verderb auf die finanzielle und militärische Unterstützung europäischer Staaten angewiesen ist.
Der Film folgt den Stationen seines langsamen Sterbens. In letzter Konsequenz - das ist das Fazit der Historiker - sind es europäische Gedanken und Visionen, die das morgenländische Imperium zu Fall bringen. Das Selbstbestimmungsrecht der Völker – eine Idee, die in der Romantik formuliert wurde, ergriff zuerst die Bewohner des Balkans. Sie erhoben sich gegen den Sultan in Istanbul. Andere Teile des Reiches folgten. Die Niederlage im Ersten Weltkrieg an der Seite Deutschlands ließ den schon morschen Koloss endgültig zusammenbrechen.
TV-Tipps Mai
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Interessante Themen in der Medienwelt.
Wenn ihr Texte zitiert, dann achtet bitte darauf. die Quelle mit anzugeben. Bitte keine Bilder von anderen Seiten direkt verlinken!
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