Hier ist nun der zweite Teil meines Urlaubsberichtes.
Die Abenteuertour durch den Taurus Teil 1
Wir starteten morgens gutgelaunt von Titreyengöl zunächst wieder nach Manavgat zum Tanken.
Wir wollten nach Beyşehir an den dortigen riesigen See und danach am späten Nachmittag oder frühen Abend noch nach Alanya. Tante und Onkel von meinem Schatz, die in Alanya wohnen, hatten uns für den Abend zum Essen eingeladen.
Ca. 10 km hinter Manavgat – Richtung Alanya - fuhren wir auf die lt. Plan „Asphaltierte Hauptstraße“ Richtung Konya. Ein paar Kilometer ging es noch ziemlich flach weiter und dann waren wir im Gebirge. Diese Straße war absolut problemlos zu befahren, bergauf immer 2-spurig und in einwandfreiem Zustand.

An einer Straßengabelung bei Akseki stand ein Hinweisschild nach Beyşehir also folgte ich dieser Straße. Nun wurde es schon etwas enger und steiler und als ich bei der nächsten Pause mal die Landkarte, die die ganze Zeit ziemlich sinnlos bei meinem Schatz auf dem Schoß gelegen hatte, genauer anschaute, stellte ich fest, dass wir uns nun auf einer „Asphaltierten Nebenstraße“ befanden.

Diese führte fast parallell zur Hauptstraße nach Beyşehir und weil die Straße einen ganz guten Eindruck machte, kehrte ich nicht um sondern fuhr weiter.
Mir war es letztlich egal, auf welcher Straße ich den See erreichen würde, die Aussicht war überall atemberaubend und die Hauptstraße wollte ich dann für den Rückweg nehmen.
Die Straße war auch wirklich nicht schlecht – bis die Baustelle kam.

Völlig ohne Vorwarnung, mitten in der Pampa, war plötzlich eine Baustelle. Leider keine Baustelle wie wir es gewöhnt sind, sondern quer über die gesamte Straßenbreite war alles aufgerissen mit 60 – 80 cm tiefen Rillen vom Bagger und den Lastwagen, die kreuz und quer über die Straße kurvten.
Rechts von der Straße eine hohe Felswand, links davon ein Abgrund.

Ich hielt notgedrungen an, stieg aus, steckte mir zur Beruhigung erstmal ne Zigarette an und schaute mir das Ganze mal etwas näher an.
Die Bauarbeiter sahen mich an, wie ein Wesen von einem anderen Stern, hier hatten sie wahrscheinlich keine europäische Frau als Fahrerin erwartet.

Nach ungefähr 10 Minuten hatten sich auf unserer Seite 5 und auf der anderen Seite 7 Autos angesammelt, die alle darauf warteten, dass es irgendwie weitergeht.
Dann fuhr der Bagger an die Seite, ein Bauarbeiter sammelte einige größere Steine ein, warf sie in die tiefsten Rillen und schaufelte ein bisschen Erde drauf.
Jetzt durften die Autos von der anderen Seite versuchen heil da durch zu kommen, was zwei von ihnen nicht so ganz gelang. Die brauchten die Hilfe der anderen Autofahrer um aus den Rillen wieder rauszukommen.



Nun war unsere Seite dran und ich musste als Erste fahren. Die Bauarbeiter und die anderen Autofahrer standen schon bereit um mich rauszuschieben, weil ich als Frau das ja sowieso nicht schaffen würde. Ha, ha, ha P u s t e k u c h e n….. ich bin in einem Rutsch da durch.



Meine schweißnassen Hände haben die ja nicht gesehen.

Und meine Befürchtung, dass vielleicht die Ölwanne dieses Abenteuer nicht heil überstanden haben könnte, hat sich Gottseidank nicht bestätigt.



Der Rest der Fahrt nach Beyşehir war zwar sehr kurvenreich und es ging ständig rauf und runter war aber ansonsten problemlos. Allerdings war uns inzwischen klar geworden, dass wir uns mit der Zeit, die wir brauchen würden, doch leicht verschätzt hatten.
Aber umkehren wollte ich nicht, da kann ich ziemlich stur sein, ich hatte mir nun einmal in den Kopf gesetzt nach Beyşehir zu fahren.

Auf der ganzen Strecke haben wir immer wieder „Geisterdörfer“ gesehen.
Das war ziemlich gespenstisch, zumal wir zeitweise 10 – 15 Minuten weder ein Auto noch einen Menschen zu Gesicht bekamen.
Bei einigen dieser verlassenen Dörfer hatte man den Eindruck, dass es noch garnicht lange her sein konnte, dass die Häuser noch bewohnt waren, anderen sah man aber an, dass dort schon ziemlich lange niemand mehr wohnt.
Als wir kurz vor Beyşehir aus den Bergen kamen, lag nach einer Kurve plötzlich der riesige See vor uns. Allein dieser Anblick war die ganzen Strapazen wert. :dans
Die Straße führte dann noch einige Kilometer am See entlang bis wir in doch endlich in Beyşehir angekommen waren.

Überhaupt war die ganze Strecke von überwältigender Schönheit.
Deshalb musste ich auch immer wieder mal anhalten um die Aussicht zu genießen.
Leider konnte ich keine Fotos machen, weil meine neue Digitalkamera (Geschenk zum neuen Handy !) bei Tageslicht nur weiße Bilder gemacht hat. Abends mit Blitz gab es kein Problem aber Tageslicht mochte sie nicht, obwohl ich alle Belichtungstufen, Weißabgleich usw. ausprobiert habe. Die ganzen Fotos von Perge und Aspendos sind nichts geworden, da habe ich mich ziemlich geärgert.



Na, ja, muss ich halt die ganzen Touren beim nächsten Urlaub nochmal machen!

Weil es nun schon halb zwei war und wir langsam Kohldampf hatten, haben wir uns erstmal ein Lokal gesucht und was gegessen. Dann sind wir noch ein bisschen durch die Stadt gebummelt bevor wir uns auf den Rückweg gemacht haben.
So – das reicht mir für heute (und euch wahrscheinlich auch), den Rest schreibe ich morgen.
PS: Warum das Wort P u s t e k u c h e n "Yasak" ist könnt ihr mir bestimmt auch nicht sagen.
