do, 23.08.2007

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Judith

do, 23.08.2007

Beitrag von Judith »

zu tisch in ... die türkische schwarzmerküste
20.15 - 20.40uhr
auf ARTE

Türkei


"Komm, lass uns in die Berge gehen", singt Sedriye zum Spiel des Tulum von der Schönheit ihrer Heimat an der Schwarzmeerküste der Türkei . "Die Blumen seien unser Bett und der Himmel unsere Decke ...". Die Melodie dazu bläst einer der Nachbarn auf seinem Dudelsack. Der aus Ziegenfell gefertigte Tulum ist das traditionelle Instrument dieser Region.

Die Menschen hier kommen gern zusammen, wenn die harte, monotone Arbeit in den Teeplantagen getan ist. Dann sitzen Harun Atamer, seiner Frau Firdevs, seine Schwestern Zeynep und Sedriye und seiner Tochter Assime mit Freunden und Verwandten in Ihrem kleinen Gartenhaus, blicken hinauf zu den Hochplateaus, auf denen die Familie früher während der Sommermonate ihr Vieh hütete, und hinab zu den tiefgrünen Teegärten, mit denen sie heute ihren Lebensunterhalt bestreiten.

Ihr Wohnhaus liegt inmitten steiler Hänge und ist nur mühsam über einen Fußpfad zu erreichen, der durch lichte Laubwälder, vorbei an Gemüse- und Teegärten führt. Das Leben hier ist beschwerlich. Poesie gibt es nur in Liedern.

Die Erträge, die man mit dem Teeanbau erzielen kann, sind höher als die aus dem Anbau von Bohnen, Mais, Kartoffeln und der Viehwirtschaft. Wie viele andere Bauern aus der Region ist daher auch Harun Atamer auf Teesträucher umgestiegen.

Im Sommer, wenn die ganze Familie in Kirnakli, einem aus fünf Häusern bestehenden Teil des Dorfes Senyuva zusammen ist, wird der Tee geerntet. Dreimal gehen die Atamers in ihre Gärten, um immer wieder mit großen Scheren die weichen Teestrauchspitzen abzuschneiden. Nur die obersten Blätter des Teestrauchs ergeben das köstliche Getränk. Sie werden an die staatliche Teefabrik Caykur verkauft, wo die Blätter noch am gleichen Tag zu schwarzem Tee weiterverarbeitet werden: Man lässt sie zunächst welken und reißt dann die Blattoberfläche zwischen kreisenden Scheiben auf, um die Fermentierung in Gang zu setzen. Sie findet bei hoher Luftfeuchtigkeit statt. Die fermentierten Blätter werden getrocknet, zerkleinert und vom Staub befreit. Der fertige schwarze Tee ist das Alltagsgetränk in der Türkei. Er wird zu jeder Gelegenheit getrunken - aus kleinen Gläsern und meist stark gesüßt.

Wenn Eltern und Tanten in die Teegärten gehen, bleibt die junge Assime Atamer meist zum Kochen zuhause. Sie hat diese Kunst von ihrem Vater gelernt. Zwanzig Jahre lang hat Harun Atamer als Koch in Istanbul gearbeitet, um mit diesem Nebenverdienst das Einkommen seiner Familie aufzubessern. Von ihm weiß sie, wie man regionale Gerichte, aber auch die Klassiker der türkischen Küche zubereitet.



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