TV - wolken stehen am himmel

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Judith

TV - wolken stehen am himmel

Beitrag von Judith »

Mittwoch, 2. April 2008 um 03.00 Uhr
VPS : 03.00
Wiederholungen :
08.04.2008 um 14:55




Wolken stehen am Himmel
(Frankreich, Türkei, Deutschland, 2004, 88mn)
ARTE F / ZDF

Regie: Yesim Ustaoglu
Kamera: Jacek Petrycki
Musik: Michael Galasso
Schnitt: Nicolas Gaster, Timo Linnasalo
Darsteller: Dimitris Kamberidis, Feride Karaman, Ismail Baysan, Oktar Durukan,
Ridvan Yagci, Rüçhan Çaliskur Rüçhan Çaliskur, Suna Selen
Autor: Petros Markaris, Yesim Ustaoglu
Produktion: Arte France Cinéma, Flying Moon, Silkroad Productions, ZDF/ Arte
Produzent: Behrooz Hashemian, Setareh Farsi


Nach dem Tod ihrer Schwester kommen in der 60-jährigen Türkin Ayshe schmerzhafte Erinnerungen an ihre verdrängte griechische Abstammung hoch. Sie begibt sich auf die Suche nach ihrem verschollenen Bruder, der im Zuge "ethnischer Säuberungen" 50 Jahre zuvor nach Griechenland deportiert wurde.


Die 60-jährige Ayshe lebt zusammen mit ihrer kranken, älteren Schwester in einem anatolischen Fischerdorf. Als die Schwester stirbt, fühlt sich Ayshe allein und verlassen. Sie zieht sich mehr und mehr aus der Dorfgemeinschaft zurück. Der zehnjährige Nachbarsjunge Mehmet, der sich lieber mit seinem Freund Chengiz herumtreibt und Ayshes Geschichten lauscht, als in die Schule zu gehen, bleibt ihre einzige Bezugsperson.
Für eine Hochzeit begeben sich Ayshe und die anderen Dorfbewohner auf eine lange Reise ins Hochland. Sie kapselt sich nun selbst von Mehmet ab, der enttäuscht ist, dass sie nicht an den Feierlichkeiten teilnimmt. Das Unverständnis der Dorfgemeinschaft wächst, als Ayshe sich weigert, mit ins Dorf zurückzukehren, um lieber alleine im Hochland zu bleiben. Ayshes unerklärliches Verhalten löst Gerüchte im Dorf aus. Durch das Auftauchen des Fremden Tanasis fühlen sich die Dorfbewohner in ihrem Misstrauen bestätigt.
Schließlich muss Ayshe offenbaren, dass ihr gesamtes Leben auf einer Lüge aufgebaut ist: Als Kind wurde sie adoptiert und hielt über 50 Jahre lang ihre wahre Identität geheim. Wie Tanasis ist sie ein Kind orthodoxer, pontischer Griechen, die in der Türkei lebten. Als ihre Familie nach Griechenland deportiert wurde, entschied sie sich dazu, in einer Adoptivfamilie Schutz zu suchen. Seitdem wird sie von dem Gedanken gequält, dass sie ihren damals zehnjährigen Bruder im Stich ließ. Sie fasst den Entschluss, nach Griechenland zu reisen und ihren verlorenen Bruder zu suchen...

ZUSATZINFORMATION
Der ruhige, einfühlsame und herausragend fotografierte Film "Wolken stehen am Himmel" basiert auf dem Roman "Tamama" von Georgios Andreadis, der seinerseits auf wahren Begebenheiten beruht. Mit der Deportation der letzten Nachfahren der kleinasiatischen Griechen, den so genannten Pontos-Griechen, während des Ersten Weltkrieges behandelt der Film ein Thema, das die offizielle türkische Geschichtsschreibung bis heute gerne ausblendet. Denn im Winter 1916 sind auf dem Weg nach Griechenland hunderttausende der aus der Türkei vertriebenen Pontos-Griechen gestorben. Die Überlebenden der "ethnischen Säuberungen" hatten zumeist immense Probleme, sich in ihre neue Heimat zu integrieren.

http://www.arte.tv/de/woche/244,broadca ... =2008.html
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