So, nun folgt mein Reisebericht von unserer Familienzusammenführung in Istanbul im August 2005.
Am 2. August ging es los von Berlin Tegel nach Istanbul. Mit einer halben Stunde Verspätung sind wir um 19:30 Uhr in Istanbul gelandet. Mein Freund und sein Vater haben meine Eltern und mich vom Flughafen abgeholt. Die Begrüßung viel sehr herzlich aus. Nun hieß es erst einmal 3 Koffer zu verstauen. Mit dem Auto sind wir dann immer am Meer entlang vorbei an der alten Stadtmauer, Sultanahmet und Eminönu. Meine Eltern saßen sprachlos im Auto, beeindruckt von der Größe der Stadt und dem wunderschönen Blick über das Meer. Dann ging es über die Galatabrücke vorbei am Galataturm durch Besiktas über die Atatürkbrücke rüber auf die asiatische Seite. Istanbul am Abend mit all seinen Lichtern ist wirklich immer wieder auf’s Neue beeindruckend. Zu Hause angekommen, in der Nähe von Kadiköy, wurden wir auch von der Mutter und dem Bruder meines Freundes herzlich aufgenommen. Meine Mama hat sogar „Hos bulduk“ rausbekommen (nachdem ich es mit ihr bestimmt 50 mal geübt habe) und auch Küsschen links Küsschen rechts war kein Problem. Anne hatte mal wieder herrlich gekocht und so haben wir erst einmal gegessen. Das Gespräch wollte zwar erst nicht so richtig in Gang kommen (ist ja auch schwierig wenn man keine gemeinsame Sprache hat), aber irgendwann im Laufe des Abends wurde es alles etwas lockerer. Wir haben dann erstmal unsere mitgebrachten Geschenke verteilt, worüber sich die Eltern sehr gefreut haben.
Den nächsten Tag haben wir ruhig angehen lassen. Mein Freund hatte ein Vorstellungsgespräch also sind meine Eltern und Schwiegerelter und ich ein wenig in der Umgebung rumgelaufen und haben Eis gegessen. Nachmittags sind wir dann mit meinem Freund zum Fenerbace Park spaziert und haben dort die Aussicht auf die Prinzeninseln genossen.
Am Abend sind wir dann alle mit der Fähre in den Sonnenuntergang hinein auf die europäische Seite gefahren.
Von Karaköy ging es mit der Tünel-Bahn zum Galataturm. Leider hatte dieser nur bis 20:00 Uhr geöffnet – wir waren zu spät. Also sind wir die Cad. Istiklal entlang geschlendert. Menschenmassen über Menschenmassen, aber eine wunderbare Atmosphäre. Meine Eltern, die das Nachtleben kaum noch kennen, waren schwer überrascht. Haben aber alles genossen. Dann sind wir in der Cicek Pasage hängen geblieben, wo wir lecker gegessen haben. Dann sind wir zum Dolmus geschlendert und wieder nach Hause gefahren. Nach dem langen Tag sind wir in unsere Betten gefallen.
Am darauffolgenden Tag war unser großer Sightseeing-Tag. Mein Freund hatte wieder ein Gespräch, also wurden wir von seinem Bruder begleitet. Als erstes sind wir zum Topkapi Palast und haben ihn besichtigt (aber nur das Museum, nicht Schatzkammer und Harem), das schon einige Stunden in Anspruch nahm. Anschließend waren wir lecker Köfte essen.
Danach sind wir in die Blaue Moschee und die Hagia Sophia. Letztere habe ich auch das erste mal von innen sehen (bisher hat mich der Eintrittspreis immer abgeschreckt). Ich muss sagen, so schön fand ich sie nicht. Sicherlich ein interessantes Bauwerk mit viel Geschichte, aber rein optisch, hatte ich mehr erwartet. Ich denke Restaurierungsarbeiten wären wirklich mal nötig. Aber das kostet wahrscheinlich wieder wahnsinnig viel Geld.
Abschließend sind wir doch noch mal zum Galataturm gefahren und haben die fantastische Rundumaussicht auf Istanbul genossen. Ich glaube dort könnte ich jedes Mal hinfahren. Einfach fantastisch!!
Blick vom Galaturm zum Topkapi-Palast
Am Freitag sind wir dann in das Sommerhaus der Eltern gedüst. Zwischendurch haben wir noch am Golden Horn angehalten und von Pierre Loti aus den Ausblick genossen und einen Cay getrunken.
Es war wirklich unglaublich heiß in Istanbul. Dort war es wirklich wieder angenehm auszuhalten. Spät aufstehen (was meinem Vater nun gar nicht liegt…er ist immer um 5:00 Uhr morgens wach :shock: )..gemütlich frühstücken, dann zum Pool und spazieren gehen. So sahen unsere Tage bis zum Mittwoch aus. Abends haben wir immer schön gegrillt. Frischen Fisch und andere Leckereien. Einen Abend kam ein Bekannter vorbei und hat Auberginen Kebab und Adana-Kebab gemacht. Ich sag euch, dass war ein Festessen. Uns hat schon der Auberginen Kebab gereicht. Sehr sehr lecker, aber unglaublich viel. Und der Bekannte hat sich ein Adana Kebab gezaubert, so was großes habe ich noch nie gesehen :shock: :shock: …das hätte ich nicht mal halten können, geschweige denn reinbeißen. Ein Bild für die Götter, wie er es verdrückt hat. :lol:
Meine Eltern und Schwiegereltern waren abends oft zusammen spazieren und haben viel gelacht. Mimik und Gestik ist wirklich die beste Sprache!
Mittwoch ging es dann zurück nach Istanbul. Abends waren meine Eltern mit dem Schwiegervater noch etwas unterwegs. Der Rest hatte es sich zu Hause gemütlich gemacht.
Am Donnerstag haben wir dann eine Bosporusbootstour von Besiktas bis nach Anadolu Kavagi unternommen.
Das war auch wieder sehr schön. Danach sind wir noch etwas durch Besiktas geschlendert.
Freitag ging es auf eine der Prinzeninseln, wo wir den ganzen Tag verbracht haben. Mein Vater ist ja so ein Wander“freak“. Der hat das richtig genossen.
Samstag morgen haben wir Frühstück im „Freiheits-Park“ gemacht und sind danach noch etwas shoppen gewesen. Abends haben wir meine Eltern dann zum Flughafen gebracht! Es war ein merkwürdiges Gefühl am Istanbuler Flughafen zu sein und nicht Abschied von meinem Freund nehmen zu müssen. Wir schön, dass wir noch eine Woche zusammen hatten.
Am Sonntag waren wir bei einer Beschneidungsfeier von Bekannten der Eltern aus dem Sommerhaus eingeladen. Es war meine erste. Es war die Feier zweier Geschwister, 6 und 10 Jahre. Die Eltern sind anscheinend unglaublich wohl situiert. Die Feier hat auf der Terrasse eines Hotels mit Meerblick stattgefunden. Mit mehr als 200 Leuten. Die Jungs saßen auf goldenen Thronen, und sehr raugeputzt gemacht. Die Gäste haben Geldscheine bzw. Gold an ihnen befestigt und dann wurden Fotos gemacht. Anfangs gab es einen kleinen Umtrunk und danach ein 5 Gängemenü
. So ganz wohl gefühlt hab ich mich nicht, da die meisten in schicken Kleidern bzw. Anzug erschienen und ich auf so einen Anlass gar nicht eingestellt war, (und solche Art von Feier nicht unbedingt mein Sache ist) aber es war dann doch ganz lustig. Vor dem Essen erfolgte der „Einmarsch“ der Familie und die Eltern haben den Eröffnungstanz hingelegt. Zu erst gab es eine Livesängerin die mehr moderne Songs (nicht nur türkisch) gespielt hat und dazu eine Liveband. Sie war wirklich außergewöhnlich gut! Danach kam noch ein Livesänger, der wohl auch mal ziemlich bekannt war. Er hatte aber eher alte Lieder gesungen, mit denen ich nicht wirklich etwas anfangen konnte. Ich hab sogar etwas getanzt. Alles in allem war es ein sehr vergnüglicher Abend und wir haben uns gut amüsiert. Allerdings war es mehr ein Fest für die Erwachsenen als für die Kinder. Die taten mir schon etwas leid. So viele Menschen und der Kleine war auch sehr schüchtern.Viel gemacht haben wir den Rest der Woche nicht mehr. Bis Mittwoch waren wir in Istanbul und sind dann wieder ins Sommerhaus gefahren. Donnerstag hat mein Freund die super Nachricht über ein Jobangebot erhalten!!
Tja und Samstag hieß es dann doch wieder Abschied nehmen!! 
So nun reicht’s aber Sorry :sagnix ist doch a bissl lang geworden. Ich hoffe ihr habt bis zum Ende durchgehalten
.
- Terazi
