TV-Tipps August

Film, Fernsehen, Bücher und anderen Medien.
Forumsregeln
Interessante Themen in der Medienwelt.
Wenn ihr Texte zitiert, dann achtet bitte darauf. die Quelle mit anzugeben. Bitte keine Bilder von anderen Seiten direkt verlinken!
Antworten
Yadira

TV-Tipps August

Beitrag von Yadira »

01.08.06 ARD 22:45 - 00:00 Uhr
Mein Vater, der Türke


Der Dokumentarfilmregisseur Marcus Attila Vetter hat seinen türkischen Vater nur einmal in seinem Leben kurz gesehen: als siebenjähriger Junge. Der Vater lebt in den 60er Jahren als türkischer Gastarbeiter in Deutschland. Die Mutter, damals Anfang 20, hat ihr Studium abgebrochen und arbeitet bei der Stuttgarter Sparkasse. Die beiden verlieben sich, werden ein Paar. Aber Cahit Cabuk ist bereits verheiratet, hat eine Ehefrau und zwei kleine Töchter in der Türkei. Als die junge Deutsche schwanger wird, fährt Cahit in Urlaub nach Anatolien. Er kehrt nicht mehr zurück. 1967 wird Marcus Attila geboren. Die junge Mutter zieht den Sohn alleine auf. Ihre konservative Familie hat längst jeglichen Kontakt mit ihr abgebrochen.

Nun, mit 38 Jahren, macht sich Marcus Attila auf den Weg in das kleine anatolische Bergdorf Cubuk Koye. Er will die Geschichte seiner Herkunft begreifen und einen Mann treffen, der für ihn ein Unbekannter ist: seinen Vater Cahit Cubuk. Marcus Attila sucht Antworten auf die Fragen, die ihn Zeit seines Lebens beschäftigt haben: Was für ein Mensch ist sein Vater und warum verließ er damals ihn und seine Mutter?

In der Türkei wird er nicht nur von seinem Vater, sondern auch von zweien seiner vier türkischen Halbschwestern empfangen. Es wird eine Begegnung voller Überraschungen.

Eine persönliche Spurensuche des dreifachen Grimme-Preisträgers Marcus Vetter, begleitet von seiner Co-Regisseurin Ariane Riecker.

Wiederholung
02.08.06 ARD 03:05 - 04:35 Uhr Mein Vater, der Türke



03.08.06 VOX 23:10 - 00:10 Uhr
Ein Leben auf allen Vieren


Vor vier Millionen Jahren erhoben sich unsere Vorfahren, um auf zwei Beinen zu laufen. Das war der entscheidende Schritt vom Affen zum Menschen. So zumindest vermuten es Wissenschaftler aufgrund von Knochenfunden und versteinerten Fußabdrücken, und so lernen wir es in der Schule. Aber letztlich ist das alles nur Theorie, denn dieser Film porträtiert Menschen, die diesen Entwicklungssprung scheinbar nie vollzogen haben: eine Familie, die sich auf allen Vieren fortbewegt...

Die Meldung ging um die Welt - und am Anfang dachte man an einen üblen Scherz. Doch so unglaublich es auch klang, es entpuppte sich als bittere Wahrheit: Die kurdische Familie Ulas lebt in einem kleinen türkischen Dorf nahe der syrischen Grenze. Die meisten ihrer 19 Kinder sind gesund. Doch fünf Geschwister laufen ihr gesamtes Leben lang schon auf allen Vieren. Und zwar nicht, weil es ihnen Spaß macht, sondern weil sie nicht anders können. Diese Tatsache zog sofort einige Wissenschaftler an, die seitdem nicht nur die Ursache erforschen, sondern auch auf weitere Erkenntnisse über den Ursprung des Menschen hoffen.

Könnte es sein, dass in einem entlegenen Dorf im Süden der Türkei unerwartete Antworten auf offene Fragen der Evolutionsgeschichte zu finden sind? Die Welt der Wissenschaft ist seitdem jedenfalls in Aufruhr. Forscher aus aller Welt übertrumpfen sich mit Theorien, die dieses außergewöhnliche Phänomen erklären sollen. Dabei sind sie sich alles andere als einig.

Ein türkischer Neurophysiologe ist sich sicher, dass es sich bei den betroffenen Mitgliedern der Familie um eine Art 'missing link' handelt. Diese Menschen, so glaubt er, sind lebende Vorfahren des modernen Menschen. Amerikanische Paläoanthropologen hoffen, dass der Knochenbau dieser Menschen wichtige Aufschlüsse über die Anatomie unserer Vorfahren liefern kann. Deutsche Genetiker dagegen behaupten, durch diesen Fall jene Gensequenzen gefunden zu haben, die den aufrechten Gang bewirken. Das englische Team glaubt jedoch nicht, dass ein einziges defektes Gen im Stande ist, den Menschen in einen Vierfüßer zurückzuverwandeln.

Die deutsche Erstausstrahlung der BBC Exklusiv-Dokumentation von 'Ein Leben auf allen Vieren' zeigt die umfassende Suche des Londoner Evolutionspsychologen Nicholas Humphrey und seiner Kollegen nach einer Erklärung für ein ungewöhnliches Phänomen. Neben vielen Erkenntnissen über die möglichen Ursachen für den Vierbeiner-Gang der Familie Ulas zeichnet der Film jedoch auch ein einfühlsames Porträt dieser Menschen, die mehr sind als reine Studienobjekte.

Ihr Alltag ist voller Schwierigkeiten und Sorgen. Die Verhältnisse der Familie sind von Armut und notdürftiger medizinischer Versorgung geprägt. Von vielen Mitbewohnern im Dorf werden sie wie Aussätzige behandelt. Die Anwesenheit der Wissenschaftler sorgt für noch mehr Unruhe, denn deren Ideen berühren sensible Aspekte des islamischen Glaubens. Und auch die Militärpolizei mischt sich während der Dreharbeiten ein. Neben den erhitzten wissenschaftlichen Diskussionen drängt sich deshalb immer mehr die Frage auf, wie diesen Menschen geholfen werden kann. Gibt es vielleicht doch noch Hoffnung, dass sich die Geschwister eines Tages auf zwei Beinen fortbewegen können?

Wiederholung
06.08.06 VOX 10:00 - 11:00 Uhr Ein Leben auf allen Vieren


04.08.06 Phoenix 19:15 - 20:00 Uhr
Bosporus - Istanbuls Lebensader


Neben der Hagia Sophia, die Jahrhunderte lang die größte Kirche der Welt war, ist die Galatabrücke das Wahrzeichen Istanbuls und Lebensmittelpunkt einer der quirligsten Städte der Welt. Hier hoffen Angler auf ihr Glück und Schiffsausrüster auf gute Geschäfte.
Am Eingang des Bosporus geht es beschaulicher zu: Auf den Prinzeninseln sind Autos nicht erlaubt. Dafür hat die Hauptinsel Büyükada den wohl größten Pferdetaxistand der Welt. Jedes Frühjahr werden Hunderte von Kutschen und Pferden für die Sommersaison auf die idyllischen Inseln verschifft.

Wiederholung
05.08.06 12:45-13:30 Uhr Phoenix Bosporus - Istanbuls Lebensader
09.08.06 08:15-09:00 Uhr Phoenix Bosporus - Istanbuls Lebensader
10.08.06 18:30-19:15 Uhr Phoenix Bosporus - Istanbuls Lebensader


05.08.06 Super RTL 12:15 - 12:35 Uhr
Die Superköche
Pilaw Topkapi & Köfte


Für alle, die genau wissen möchten, wie es geht, kommt hier das Rezept:
Das brauchst du:
2 Frühlingszwiebeln
1 Knolle frischen Knoblauch
ca. 80gr Mandeln
2 Gläser Langkornreis
50gr Pinienkerne
50gr Rosinen
500gr. Rindergehacktes
1 Ei
1 Paprika
1 Gurke
4 Tomaten
1 rote Zwiebel
1 Zitrone
Hühnerbrühe
frische, türkische Petersilie
Safran, Zimt, Nelken, süßes Paprikapulver, Oregano, Pfeffer, Salz
Mit Pilaw Topkapi, dem Reiseintopf, geht es los. Zunächst die Frühlingszwiebeln in schmale Ringe schneiden und drei bis vier Zehen Knoblauch in feine Stückchen hacken. Zeitgleich einen Topf Wasser aufsetzen und in einem zweiten etwas Olivenöl erhitzen. Die Mandeln für wenige Minuten in das nun kochende Wasser geben, dann das heiße Wasser abgießen und die Mandeln mit kaltem Wasser abschrecken, auf diese Weise lässt sich die Haut leicht entfernen. Im zweiten Topf die Zwiebeln und die Hälfte des gehackten Knoblauchs kurz anschmoren. Auf der noch heißen Herdplatte eine Pfanne erhitzen und hierin die Pinienkerne ohne Öl rösten. In der Zwischenzeit zwei Gläser Reis zu den Zwiebeln und dem Knoblauch in den Topf geben und kräftig umrühren. Jetzt kommen nach und nach die gerösteten Pinienkerne, die Mandeln, eine Hand voll Rosinen, ein halber TL Zimt, zwei Gläser Wasser, ein TL Hühnerbrühe, ein wenig Safran und ordentlich Salz und Pfeffer dazu. Alles gut umrühren, kurz aufkochen und dann bei niedriger Hitze etwa 20 min. garen lassen.
Weiter geht es mit Köfte, den länglichen Frikadellen.
Das Hackfleisch in eine große Schüssel legen. Ein Ei trennen und das Eigelb dazu geben. In einem Mörser ein paar Nelken zermahlen. Nun das Nelkenpulver, den restlichen Knoblauch, ein wenig Oregano, süßes Paprikapulver, Pfeffer und Salz über das Fleisch streuen und ordentlich miteinander vermengen. Anschließend kleine Hackfleischröllchen formen und mit ein wenig Öl in einer Pfanne von beiden Seiten anbraten.
Nun ist der Hirtensalat an der Reihe. Paprika und Gurke mit einem Sparschäler schälen und anschließend halbieren und entkernen. Nun die Gurke in kleine Stücke und die Paprika in dünne Streifen schneiden. Noch eine große Zwiebel schälen und in feine Ringe schneiden und die Tomaten in kleine Stücke. Jetzt kommt alles in eine große Schüssel.
Den Saft einer Zitrone über dem Gemüse ausdrücken, ein wenig Olivenöl, Pfeffer und Salz dazu, alles gut vermengen ? fertig! Pilaw Topkapi, den Reiseintopf, mit den türkischen Frikadellen und dem Salat auf einem Teller anrichten und servieren. Guten Appetit!


06.08.06 SWR 07:30 - 08:30 Uhr
Die Bagdad-Bahn
Zugfahrt durch die unbekannte Türkei


Wer das Innere Anatoliens kennen lernen und die Touristentouren meiden will, der sollte von Istanbul aus die alte Bagdadbahn besteigen, die noch heute quer durch die Türkei bis an die syrische Grenze führt - Jürgen Lodemanns Film zeigt Landschaft und Menschen, versucht aber auch an die Geschichte dieser denkwürdigen Bahnstrecke zu erinnern, die um 1900 von Deutschen gebaut wurde. Auf der Reise über Afyon, Konya, Adana und Gazianthep wird unter anderem einer der reichsten Männer der Türkei interviewt, aber auch ein alter Mann und eine 104-jährige Frau, die beide noch von den deutschen Bahningenieuren erzählen können.


06.08.06 ARD 17:30 - 18:00 Uhr
Gefährlicher Traum vom Glück
Die schwere Entscheidung der Familie Demir


Seit den 70er Jahren lebt Nuri Demir in Gütersloh, einer von 8.000 Aramäern in dieser Stadt. Sie verständigen sich noch heute in der Sprache, die Jesus Christus vor 2.000 Jahren sprach.

In den vergangenen 30 Jahren gerieten die christlichen Aramäer im Osten der Türkei zwischen die Fronten des kurdisch-türkischen Bürgerkriegs. Die meisten flüchteten aus ihrem alten Siedlungsland, Zehntausende kamen nach Deutschland - wie Nuri Demir.

Nuri arbeitet erfolgreich als Übersetzer und hat in Gütersloh eine Familie gegründet. Doch den Wunsch zurückzukehren, hat er wie die meisten Aramäer nie aufgegeben. Im vergangenen Sommer hat er sein zerstörtes Haus an der Grenze zu Syrien wieder aufgebaut. Nun will er mit seiner Familie in die alte Heimat übersiedeln.

Die Reportage begleitet die Demirs bei der nicht ungefährlichen Reise, aus Sicherheitsgründen bewaffnen sie sich. Der Besuch ist ein Kulturschock für die Familie, vor allem für die drei älteren Jungen. Es gibt weder Geschäfte noch Straßen im Dorf. Sie sind die einzigen Bewohner weit und breit. Wie wird sich die Familie entscheiden?

Wiederholung
13.08.06 WDR 15:35 - 16:05 Uhr tag7 Gefährlicher Traum vom Glück
15.08.06 WDR 11:45 - 12:15 Uhr tag7 Gefährlicher Traum vom Glück



17.08.06 Bayern 22:30 - 23:15 Uhr
Möglichkeiten des Friedens - Dialog der Kulturen


'Wir lieben das Fremde. Vor allem in der Fremde ... Doch jeder nimmt sein Stück Heimat ein Leben lang mit, wohin er auch geht.' Das macht das Zusammenleben in einer globalisierten Welt spannend und spannungsvoll.
Da ist der Jesuitenpater in Ankara, der mit einer islamischen Professorin, der 'Mutter der fortschrittlichen Religionspädagogik', ein Buch für die türkischen Schulen schreibt: 'Schüler fragen, Christen antworten' - für ein Land, in dem die Religionsfreiheit noch keineswegs realisiert ist. Umso überraschender, dass der Pater mit einem Soziologen der Religionsbehörde auch ein 'Handbuch für Imame in Deutschland' konzipieren kann.
Da ist ein Projekt des Goethe-Instituts, aufgezeigt in Beirut und Tripoli, wo Schriftsteller aus der arabischen Welt in deutschen Städten und deutsche Autoren in arabischen Orten als 'Stadtschreiber' persönliche Eindrücke sammeln und vermitteln.
Da sind die israelischen Checkpoint-Watch-Frauen, die durch ihr einfaches Präsentsein an den vielen Sperren und Kontrollstellen das 'unmögliche Leben der Palästinenserfamilien' als mahnende Zeuginnen erleichtern wollen.
Dialog bedeutet aber auch, sich die brennenden Fragen gegenseitig zu stellen, z. B. den Muslimen in Deutschland; hier gibt es noch viel Klärungsbedarf, wie ein Gesprächsforum - u. a. mit den Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime in Deutschland und dem des Bundes Deutscher Kriminalbeamter - erweist.
Als Sinnbild des Dialogs steht in Isfahan eine Brücke, die das armenische, christliche Viertel mit der muslimischen Stadt verbindet. Jüdische, christliche und muslimische Glaubenselemente sind in der Anordnung der Brückenkonstruktion vor 500 Jahren buchstäblich eingebaut.
Das exklusiv gewährte Gespräch mit dem besonnenen und zukunftsorientierten bisherigen iranischen Präsidenten S. Muhammad Chatami gewinnt angesichts der menschen- und kulturenfeindlichen Ausfälle seines Nachfolgers an besonderer Bedeutung, 'Religionen müssen sich von ererbten Traditionen lösen ... nur der Dialog schafft Sicherheit, Logik und Gerechtigkeit'.
Die Schlussbetrachtung der zweiteiligen Dokumentation von Tilman Steiner ist eine Wanderung durch die Wüstenschlucht des Wadi Quilt nach Jericho und Qumran am Toten Meer.
Yadira

Beitrag von Yadira »

13.08.06 Kinderkanal 10:50 - 11:05 Uhr
Stark!
Cansus letzte Chance 2


'Stark!' ist eine Sendereihe, entstanden im Rahmen eines Programmaustauschs der 'EBU' (European Broadcasting Union).Kinder aus verschiedenen Ländern erzählen ihre ganz besondere Geschichte, von einem außerordentlichen Erlebnis, wie sie etwa mit einem großen Problem fertig wurden oder ein hochgestecktes Ziel erreichten.Die zwölfjährige Cansu ist Türkin, wohnt aber seit ihrem vierten Lebensmonat in Hamburg. Jetzt soll sie zusammen mit ihrer Mutter in die Türkei abgeschoben werden. Ihr Vater und ihr in Deutschland geborener Bruder dürfen bleiben, weil sie einen festen Aufenthaltsstatus haben. Cansu hat ein Gnadengesuch beim Hamburger Senat eingereicht. Die endgültige Entscheidung fällt im Juni. Dann erfährt die Familie, ob sie auseinander gerissen wird oder nicht. Cansu besucht die sechste Klasse einer Hamburger Oberschule. Sie ist eine sehr gute Schülerin und will vor allem eines: Ihr Abitur machen und hier bleiben. Hamburg ist für sie Heimat und deutsch ist ihre Muttersprache. Die Türkei kennt sie kaum. Sie sieht dort keine Zukunft für sich. Was soll sie da werden?Wird Cansu gehen müssen? Werden ihre Freundinnen an der Schule, ihre Lehrer, der Anwalt ihr und ihrer Mutter helfen können?


15.08.06 WDR 09:10 - 09:40 Uhr
Allahs Bestatter - Muslime auf der letzten Reise


Der Tote macht Probleme: Eine Woche lang hatte der Staatsanwalt ihn nicht zur Bestattung freigegeben. Solange musste er in der Gerichtsmedizin bleiben. Erst heute morgen durfte Herr Karada ihn abholen und zur Bestattung vorbereiten. Doch die Leiche ist starr gefroren, und das macht die rituelle Totenwaschung alles andere als leicht. 'Man gewöhnt sich an alles' sagt Herr Karada - und wird an diesem Tag den Toten mit besonders warmem Wasser waschen.

Doch die Zeit drängt, der Mann soll in Marokko bestattet werden. Und für den Nachmittag ist der Flug gebucht. Abdul Hadi Karada ist Bestatter, einer von ganz wenigen in Deutschland, die Beerdigungen nach den Regeln des Islam vornehmen. Eine Dienstleistung, an der ein gläubiger Moslem nicht vorbeikommt: 'Unser Prophet hat uns gezeigt, wie wir unsere Toten behandeln sollen', sagt Karada. 'Und das ist Pflicht, das muss gemacht werden'.

Seit 1999 betreibt er sein Bestattungsunternehmen in Frankfurt-Höchst - und hat viel zu tun. Weltweite Telefonate sind sein tägliches Geschäft. Denn auch wenn viele Muslime jahrzehntelang in Deutschland gelebt haben - begraben werden möchten sie meistens in der Heimat. Dann müssen Ausfuhr- und Personalpapiere besorgt und Flüge gebucht werden. Und natürlich muss der Tote für diese letzte Reise vorbereitet werden: nach den Gesetzen des Islam - und nach den internationalen Luftfracht-Vorschriften.

So geht der Verstorbene dann luftdicht im Zinksarg eingelötet zurück in das Land seiner Vorfahren: nach Marokko, Tunesien, Pakistan oder in die Türkei.

Lutz Näkel hat den Bestatter Abdul Hadi Karada bei seinem aufreibenden Job begleitet. Er drehte in Deutschland und Marokko und gibt Einblicke in eine für Deutsche ebenso nahe wie fremde Welt.


24.08.06 Phoenix 06:00 - 06:45 Uhr
Istanbul
Die Stadt mit vielen Gesichtern


Es liegen keine weiteren Beschreibungen zur Sendung vor.


25.08.06 Phoenix 22:15 - 22:45 Uhr (VPS 22:14)
Öl-Route Türkei
Die Jahrhundert-Pipeline in Anatolien


Bislang war der Bosporus die 'Ölroute' durch die Türkei - im Bauch von Öltankern kam das schwarze Gold aus dem Kaukasus auf den Weltmarkt, mitten durch die Bosporusmetropole Istanbul. Das soll jetzt anders werden. Die bisher längste und teuerste Ölpipeline der Welt verbindet neuerdings die Fördergebiete im Kaspischen Meer mit dem türkischen Ceyhan. 1760 Kilometer von Aserbeidschan durch Georgien und die Türkei zum Mittelmeer, über 2.800 Meter hohe Gebirgszüge, durch eine der erdbebengefährlichsten Regionen der Welt. Die hohen Kosten und das Risiko sind es den Betreibern wert.
Aus den USA kam die Idee zu der 'Jahrhundertpipeline'. Man wollte die Ölquellen des Kaspischen Meers über eine 'sichere Route' an den Weltmarkt anbinden. Russland und Iran sollten umgangen werden.
Die Türkei, durch die alleine 1.000 Kilometer der Pipeline führt, verspricht sich davon hohe Gebühreneinnahmen, eine Entlastung des Bosporus, vor allem aber eine politische Aufwertung als 'Öl-Transfer-Land'.
Aber die Menschen, durch deren Felder und Weiden die neue Ölroute führt, gehen leer aus. Das Jahrhundertprojekt ändert nichts an der traurigen Realität vieler Dörfer Anatoliens, an denen das Öl vorbeifließt. Zwei Parallelwelten stoßen hier aufeinander: Dörfer, die in ihrer Ärmlichkeit geradezu mittelalterlich anmuten - ohne Straßen, ohne Kanalisation und ohne fließend Wasser. Und die Pipeline, die ihnen häufig sogar auch noch Ärger beschert. Denn, ob das gefeierte Bauwerk auch solide und sicher gebaut ist, daran bestehen Zweifel.
Stephan Hallmann und sein Team aus dem ZDF-Studio Istanbul sind zu verschiedenen Orten entlang der Pipeline gereist. Haben mit Machern und Menschen, die an der Pipeline leben, gesprochen und die Kritiker des Jahrhundertbauwerks aufgespürt.

Wiederholungen
26.08.06 18:45 - 19:15 Uhr Phoenix Öl-Route Türkei
26.08.06 07:00 - 07:30 Uhr Phoenix Öl-Route Türkei
02.09.06 08:15 - 08:45 Uhr Phoenix Öl-Route Türkei
17.09.06 03:15 - 03:45 Uhr Phoenix Öl-Route Türkei
Antworten