Über 25.000 türkischstämmige Muslime zeigten in Köln das friedliche und versöhnliche Gesicht des Islam.

Unter dem Motto "Baris için teröre karsi elele! - Gemeinsam für Frieden und gegen Terror!" hatte die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V. (Ditib) am Sonntag (21.11.2004) zu einer Demonstration aufgerufen. Über 25.000 Menschen waren aus ganz Deutschland dem Aufruf gefolgt und setzten mit ihrer Teilnahme an der Großveranstaltung ein Zeichen gegen den extremistischen Islam.
"Der Islam tötet nicht. Der Islam ist friedlich", brachte eine pensionierte türkische Krankenschwester, die aus Heidelberg angereist kam, das Anliegen der Demonstranten auf den Punkt. Mit ihrer Teilnahme wolle sie das eigentliche Gesicht des Islam zeigen. Jenes friedliche Gesicht, das vor allem im Zuge der
Negativberichterstattung in den letzten Tagen und Wochen in den Hintergrund gedrängt wurde.
Unmissverständlich waren auch die Botschaften der Demonstranten. Auf ihren Transparenten war zu lesen: "Islam ist Frieden, Islam ist Völkerverständigung", "Unschuldige Menschen zu töten bedeutet nicht Dschihad", "Terror ist Verbrechen gegen die Menschheit" - Die Annahme, der Terror habe etwas mit dem Islam zu tun, sollte hiermit ein für alle Mal zerstreut werden, so Ridvan Cakir von der Ditib.
Groß war auch das Bekenntnis der Demonstranten zum deutschen Staat. So fiel neben der türkischen Fahne die Präsenz der deutschen und der EU-Fahne auf. Viele junge und ältere Frauen hatten an diesem Tag sogar schwarzrot-gold als Farbe ihres Kopftuches gewählt.
„Wir bitten Euch: lernt Deutsch!“
Die Prominenten auf der Rednerbühne am Rudolfplatz waren sichtlich erfreut über das hohe Ausmaß der demokratischen Willensäußerung. Vom bayrischen Innenminister Günther Beckstein (CSU), Kölns Bürgermeister Fritz Schramma, der Grünen-Vorsitzenden Claudia Roth und EMMA-Herausgeberin Alice Schwarzer konnten die Gäste ihre Begeisterung über die Friedensdemonstration nicht verbergen.
Der in Ausländerfragen als Hardliner geltende bayerische Innenminister forderte die 25.000 Menschen zu mehr Integration auf. "Diejenigen, die sagen, Islam heißt Frieden, nehmen wir mit offenen Armen auf", rief Beckstein der Menge zu. Zugleich verlangte der CSU-Politiker von allen Einwanderern mehr Anstrengungen zur Integration: „Wir bitten Euch: lernt Deutsch!“ Dadurch verbesserten sich ihre Lebensbedingungen und das gegenseitige Verständnis.
Insbesondere in einer Angelegenheit waren sich die Politiker einig. Sie plädierten für mehr Kommunikation zwischen den Religionen. Man müsse mehr miteinander ins Gespräch kommen, war das einhellige Urteil. "Wir stehen für eine Kultur des Respekts, und das auf beiden Seiten." Der Islam dürfe nicht bloß als Gastarbeiter-Religion toleriert, sondern müsse als Bestandteil unserer eigenen Kultur anerkannt werden, brachte Grünen Politikerin Claudia Roth es auf den Punkt.
Quelle: http://www.vaybee.de