Die bevorstehende Neuwahl in Deutschland hat in der Türkei den Aktienmarkt belastet. Ein Grund: Viele Marktteilnehmer glauben, dass es unter einer Kanzlerin Merkel keinen EU-Beitritt der Türkei geben wird.
Frankfurt am Main/London - Würde Gerhard Schröder abgewählt, fiele ein wichtiger Fürsprecher für den türkischen EU-Beitritt weg. Auch die Sorge vor einem "Nein" der Franzosen zur EU-Verfassung am Sonntag drücke die Kurse, hieß es. Dieses Nein würde das Zusammenwachsen der europäischen Staaten bremsen und den schnellen Beitritt der Türkei in das europäische Bündnis blockieren.
Der ISE National 100 Index verlor in Istanbul bis zum Mittag 3,7 Prozent auf 24.516 Zähler. Der ISE National 30-Index gab 3,83 Prozent auf 31.315 Punkte ab. Der DJ Turkey Titans 20 sackte um 4,05 Prozent auf 237 Zähler.
Baris Büyükdemir, Manager des Fonds "Türkei75+", sagt: "Natürlich setzen viele Türkeianleger auf die Europaphantasie. Ein Stoppen des Integrationsprozesses würde daher sicherlich kurzfristigen Druck auf die Istanbuler Aktien- und Rentenmarkt auslösen."
Experten erwarten aber trotz des kurzfristigen Rückschlags keine langfristigen Auswirkungen auf den Markt. "Ein sich abzeichnender Regierungswechsel in Deutschland und Frankreichs mögliches 'Nein' zur EU-Verfassung wären keine langfristig Katastrophe für den türkischen Aktienmarkt", hofft die CEROS Vermögensverwaltung.
LG, Keks
