Blumengedichte 1-erf.

[Marlene]

Glockenblume

Herr - eines wünsch
ich mir schon lang.
Gib mir zur Ähnlichkeit
den Klang.

der mich der Glocke
näherbringt,
die mich beigeistert.
wenn sie singt.

Muß ich schon
Glockenblume heißen
so möchte ich das
auch beweisen.

Ich träume oft,
ich könnte läuten -
draus läßt sich meine
Sehnsucht deuten!

Herr, mach an e i n e m
Tag im Jahr
mein Sehnen wundertätig
wahr.

Gib mir zum Bild
die Stimmgewalt!
Ach, wenn dann mein
Geläute schallt.

dann würde ich
dein neuer Sänger
des sonntags früh
die Kirchengänger

(die frommen und die
tugendsamen)
zur Messe rufen dürfen!

Amen

W.Rudnigger

[Marlene]

Schneeglöckchen

Herr - hör, was mir
mein Glück vergällt:
Du hast mich in den
Schnee gestellt!

Was mich dabei
so sehr erpicht -
die Kälte, Herr,
die ist es nicht!

Das Einerlei
um mich herum,
der Farbeneintopf,
bringt mich um!

Wohin ich meine
Blicke sende -
von einem bis zum
andern Ende:

nur Eis und Schnee
und Schnee und Eis!
Oh, ich ersticke fast
im Weiß!

Vielleicht darf ich
nach dem Verblühen
in eine schöne
Landschaft ziehen.

in der ich dann
nicht mehr so leide
und meine Augen
selig weide

Im Kranz von bunten
Panoramen...?!
Ich will es hoffen! Darf ich?

Amen!

W.Rudnigger

[Marlene]

Gänseblümchen

Herr - hilf, sonst bring
ich mich noch um!
Die meisten halten mich
für dumm

und gar nicht des
Betrachtens wert!
Da ist doch
irgendwas verkehrt?

Als einzige
(ich dank es ihnen!)
besuchen manchmal
mich die Bienen!

Doch sonst? Wer schert
sich schon um mich?
Oh, ändre das
ich bitte dich!

Nicht, daß ich etwa
prunken möchte -
Nur: rücke mich
ins Licht, ins rechte!

Was kann denn ich für meinen Namen???

- A m e n !

W.Rudnigger