Du bringst zwei Begriffe ins Spiel, von denen du einen falsch verwendest:
1. urteilen = ein Urteil fällen, Zitat: "Allgemein gesprochen ist ein Urteil eine Entscheidung über einen bestimmten Sachverhalt oder Erkenntnisgegenstand." Beispiel: X hat recht, Y hat nicht recht. -> Ich habe nicht über die Meinung eines Mitgliedes geurteilt.
2. werten = jemandem, etwas einen [ideellen] Wert beimessen (Siehe Duden). Beispiel: Die Meinung von X ist wichtig / wichtiger als die Meinung von Y. -> Ich finde meine Wertung, nämlich, dass ich den Anteil der Merkel-Anhänger persönlich als erstaunlich hoch erachte, als absolut ok und nicht im Ansatz als unangemessen, zumal ich Begründungen gebe und die wünschenswerten Umgangsformen (hoffentlich) wahre.
Warum nicht? Das gehört doch zu einer lebhaften und interessanten Diskussion dazu!? Ein Beispiel: Ein CSU-Wähler beteuert mir sein "Bedauern", dass meine Eheschließung mit einem Ausländer mit großen Problemen verbunden war. Warum soll ich seine Meinung nicht beurteilen? Ich habe doch das gute Recht zu sagen: "Dein Bedauern ist entweder eine Lüge, weil die von dir gewählte Partei mir eben diese Hürden auferlegt hat - was du offensichtlich durch dein Kreuz an der "rechten" Stelle unterstützt - oder du verstehst einige politische Zusammenhänge nicht". Wie gesagt - nur ein Beispiel, das ich jetzt inhaltlich nicht zu Diskussion zu stellen beabsichtige. Obwohl es 100%ig zum Thema passt.Ich finde man sollte nicht über die Meinung anderer Menschen urteilen
Übrigens habe ich jetzt geurteilt
Verstehe ich nicht! Hier sollen doch gerade Aussagen zum Thema gemacht werden und wer sich nicht "outen" möchte, der kann ja still und relativ heimlich "mitlesen". Und wer Angst hat, dass die eigene Gesinnung in Frage gestellt wird, der kann sich sogar das Mitlesen verkneifen. Natürlich muss ich niemandem sagen, dass ich auf dem rechten...Das ist eine Privatentscheidung und geht im Grunde niemanden an,deshalb finde ich es jetzt nicht angebracht...
Ich warte übrigens noch mit Spannung auf die Zahlen aus Amerika.
Gruß,
Haile
EDIT: Da bin ich doch gerade noch über eine Aussage gestolpert:
Hast du eigentlich eine Vorstellung davon, wie ein Staat finanziert wird, und zwar unter Wahrung von einem Minimum an sozialer Gerechtigkeit (Verweis auf die deutsche Verfassung)?Und ich finde es auch nicht in Ordnung das die Reicheren mehr Steuern bezahlen sollen als die Anderen.
Die "freie" Marktwirtschaft ist in Europa lange vor dem Kommunismus gescheitert. Dort, wo sie heute funktioniert, besitzen Menschenrechte (zumindest nach mitteleuropäischen Maßstäben) eine nachrangige Bedeutung. Na ja, auch alles eine Frage der Bewertung....